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7000 Zuschauer
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Ursprünglich sollte an dieser Stelle die Partie FC Antwerpen vs. RSC Anderlecht und das Stadion Bossol
im Mittelpunkt stehen, doch widrige Umstände führten dazu, daß das Notfallprogramm aktiviert werden mußte,
um an dieser Stelle überhaupt einen Spielbericht präsentieren zu können. Angeblich darf man beim FC Antwerpen
nur bis 17:00 Uhr Karten drucken. Vermutlich verlangt es bis zu diesem
Zeitpunkt nur Pazifisten nach einem Fußballticket, während zwischen 17 und 20 Uhr notorische Gewalttäter in
Schlangen an den Kassen auftauchen.
Die Ersatzpartie, der ab hier die ungeteilte Aufmerksamkeit gelten soll, ist jedoch mindestens gleichwertig,
stellt sich doch der amtierende Pokalsieger in Beveren vor, wo man im Vorjahr erst in den lezten Spieltagen
den Klassenerhalt sicherstellen konnte. Die Partie entwickelt sich zu einem der besten Spiele, die der Verfasser
dieser Zeilen in der Jupiler-Liga zu Gesicht bekam und auch die Stimmung schlägt hohe Wellen, was von dem unsicheren
Schiedsrichter begünstigt wird, der ein Tor für die Gastgeber nicht anerkennt und einen Spieler von Beveren nach
einem vergleichsweise harmlosen Foul wegen einer angeblichen Notbremse vom Platz stellt. Die Heimfans nehmen diese
Provokationen dankbar auf und erreichen teilweise höchste Lautstärken. Am Ende gibt es dann noch einen Elfmeter
für den SKB und eine Rote Karte für Genk, was zum 2:0 und der Aussöhnung des Heimpublikums mit dem Unparteiischen
führt.
Das Freethielstadion hat zwei überdachte Sitz- und eine überdachte Stehplatztribüne zu bieten, während allein die
Fans der Gastmannschaft ohne Schutz vor Wind und Wetter auskommen müssen. Die Haupttribüne ist komplett mit Schalensitzen
versehen und bietet auch heulsusigen VIPs angemessene Plätze hinter Vollverglasung, während die Gegentribüne mit Holzbänken
und einigen wenigen Schalensitzen versehen ist. Am heutigen Tag ist auch der Gästebereich gut gefüllt, verfügt der KRC
Genk doch über eine stattliche und reisefreudige Fangemeinde.
Nicht unerwähnt bleiben sollen die neuen Gepflogenheiten beim belgischen Ticketverkauf. Eintrittskarten werden nur gegen vorgelegten Personalausweis ausgehändigt, nachdem die Namen mit einer Liste abgeglichen worden sind. Bevor die Tickets endgültig den Weg zum interessierten Besucher finden, wird dessen Name handschriftlich noch sowohl auf der Karte als auch in einer dafür bereitliegenden Liste verzeichnet. Die Vermutung, daß diese Prozedur nicht nur in Beveren angewendet wird, liegt nahe. So kann für künftige Belgien-Besuche nur empfohlen werden, den Personalausweis nicht zuhause zu lassen. Eine Clubkarte wird zumindest von ausländischen Besuchern allerdings nicht verlangt.
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