Borussia Dortmund vs. VfL Wolfsburg 4:0

BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
VfL Wolfsburg 4:0

VfL Wolfsburg

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Letztes Spiel: SC Victoria Hamburg vs. Altonaer FC 93 09.08.2003, Westfalenstadion, Bundesliga
Nächstes Spiel:  Eintracht Frankfurt vs. Bayer Leverkusen

Ticket
72500 Zuschauer

Nachdem sich die DFL erfolgreich allen Versuchen von Spielverschiebungen in die Abendstunden verweigert hat, Westfalenstadion - Choreo für Adi Preißler Südtribüne steht die Heimspielpremiere des BVB am heutigen Samstag Nachmittag gegen die Kicker des VfL Wolfsburg an, wo man sich bei Temperaturen von um die 35o C und bei gesteigerten Ozonwerten im sportlichen Wettkampf messen soll. Die Kicker aus der VW-Stadt, die sich demnächst als Werbeaktion für ein paar Wochen in Golfsburg umtaufen will, sind mit viel Vorschußloorberen in die neue Spielzeit gestartet und denken laut über die Qualifikation für Champions League oder zumindest UEFA-Cup nach, wobei letzeres via UI-Cup schon in der laufenden Spielzeit gelingen kann. Dazu müßte sich der VfL gegen den italienischen FC Perugia durchsetzen. Borussia Dortmund hat den UEFA-Cup sicher und kann sich am belgischen Meister versuchen, um noch via Qualifikation in die Champions League einzuziehen. Heute geht es erst mal um Bundesliga-Punkte und da liegen wohl beide Teams halbwegs im Plan, nachdem sich die Grün-Weißen am ersten Spieltag zu Hause gegen den VfL Bochum durchsetzen konnten und die Gelb-Schwarzen in letzter Sekunde noch einen Punkt aus der Arena AufSchalke entführt haben.

Zumindest am heutigen Tag können die Gäste nicht beweisen, daß ihre Ansprüche auf ein Mitmischen Westfalenstadion - Choreo für Adi Preißler Westtribüne im oberen Tabellenfeld berechtigt sind. So kommt man am Ende überhaupt nur zu Torchancen, wenn die Meßlatte zur Vergabe dieses Titels sehr niedrig angelegt wird und auch dann sind es bestenfalls zwei. Kein Wunder also, daß die Borussia zu einem völlig ungefährdeten 4:0-Erfolg kommt, der letztendlich noch höher hätte ausfallen können. Dazu reicht den BVB-Kickern eine eher mittelmäßige Leistung, bei der unverkennbar ist, daß das Zusammenspiel der Mannschaftsteile noch nicht so richtig klappen will - angesichts der vielen Verletzten wohl nicht erstaunlich. Immerhin haben Tomas Rosicky und Otto Addo jeweils einen sehr guten Tag und avancieren zu den Spielern der Partie und der Dortmunder Last-Minute-Zugang Bergdölmo bietet eine solide Partie, in der er allerdings unauffällig bleibt - wohl das Schicksal eines Defensiv-Spielers gegen einen katastrophal agierenden Gegner. Zu erwähnen ist vielleicht noch die Tatsache, daß der Schiedsrichter Jan Koller um einen Treffer bringt, als er die Partie laufen läßt, obwohl der Ball hinter der Linie abgewehrt wird, daß Tomas Rosicky jedoch Sekunden später die Fehlentscheidung wettmacht. Zweimal Rosicky, einmal Koller heißt es dann also am Ende in der Torschützenliste, eigentlich hätte es umgekehrt sein müssen - dazu kommt ein Treffer von Amoroso.

Zu Beginn präsentieren die Dortmunder eine Choreographie für den kürzlich verstorbenen Adi Westfalenstadion - Intro VfL-Fans Preißler, dem auch eine Schweigeminute gewidmet wird. Auf der Südtribüne gibt es eine Blockfahne mit der Aufschrift "1921 - 2003" und dem Konterfei des Spielers zu sehen, die Osttribüne ist komplett in Grau gehüllt und mit dem Beginn des Preißler-Zitats "Grau ist alle Theorie" versehen, während die Westtribüne einen Fußballplatz darstellt und den Spruch mit "... entscheidend ist auf dem Platz" vervollständigt. Die Aktion kann man wohl als die bislang schönste Choreographie im Westfalenstadion bezeichnen, mit der die Fans in Gestalt der Ultra-Gruppierungen "Unity" und "Desperados" für einen würdigen Rahmen bei der Verabschiedung ihres früheren Spielers gesorgt haben. Danach geht es dann aber ans Tageswerk und da zeigt sich die Südtribüne durchaus in Feierlaune und supportet recht durchgängig, während die WOB-Fans zunächst ebenfalls ziemlich aktiv dagegenhalten. Der oftmals lächerlich gemachte Auswärtssupport für Wolfsburg ist faktisch gar nicht mal so übel. Zwar bekommen die Niedersachsen nur einen Fanblock voll, in dem stehen sie aber eng gedrängt und geben zumindest im ersten Abschnitt ihr Bestes. Die Feuerwehr trägt übrigens das ihre zur Bewältigung des Hitzeproblems bei, als sie zunächst die Süd-, später dann die Nordkurve mit Schläuchen wässert, was zwar nur teilweise etwas bringt (der unteren Hälfte der Südtribüne und dem Unterrang der Nord), von den Wolfsburgern aber begeistert mit "Ein Hoch für die Feuerwehr!" und "So ein Tag, so wunderschön wie heute!" gefeiert wird. In der zweiten Hälfte muß der bei Halbzeit und Zwischenstand von 0:1 noch zuversichtliche Gästeanhang dann zur Kenntnis nehmen, daß der Tag sportlich gesehen nicht mehr wunderschön werden wird und verstummt zusehens, wobei sicherlich auch eine Rolle spielt, daß man zusammen mit dem unteren Teil der Ostkurve den einzigen Bereich des Stadions einnimmt, der während des ganzen Spiels in der prallen Sonne liegt.

72500 Zuschauer bedeuten Rekord für's Westfalenstadion und waren bisher auch gar nicht möglich. Der Ausbau der Ecken ist zwar noch nicht wunschgemäß beendet, teilweise konnten die Plätze noch nicht freigegeben werden, weil sich die Anlage etwas gesenkt hat und neu gesichert werden mußte, doch die Kapazität ist bereits deutlich auf etwa 79000 Plätze angewachsen. Man kann wohl davon ausgehen, daß es im Endeffekt noch mindestens zweimal in der laufenden Spielzeit neue Rekorde gibt, vielleicht auch öfter. Einmal wird sicherlich ein Spiel mit größerem Anteil von Gästefans kommen, das die Zahl nochmal nach oben treibt und später dann - spätestens gegen Bayern, Schalke oder Gladbach - wird man zum erstenmal bei vollem Ausbau ausverkauftes Haus melden.


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