SR Delémont vs. SC Kriens 2:2
SR Delémont

SR Delémont vs. SC Kriens 2:2

SC Kriens




SFV - Schweizerischer Fußballverband


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Letztes Spiel: SV Röchling Völklingen vs. FC Homburg 27.04.2003, Stade de la Blancherie, Auf-/Abstiegsrunde Nationalliga A
Nächstes Spiel:  1. FC Köln vs. FC St. Pauli

Ticket
1800 Zuschauer

Les Sports Réunis de Delémont gehört ebenso wie der Sportclub Kriens zu den weniger bekannten Stade de la Blancherie - Blick von der Kurve auf der Tribüne Adressen im Schweizer Fußball und man kann wohl davon ausgehen, daß der Schweizer Fußballverband Teams wie diese beiden mit der anstehenden Reduzierung der Eliteklasse von der Nationalliga A fernhalten wollte. Dennoch liegen zumindest die im Vorjahr zweitklassigen Gäste noch ganz gut im Rennen, wo pikanterweise gerade der Lokalrivale vom FC Luzern einer der Hauptkonkurrenten des SCK ist, dessen Qualifikation wohl eher zum Gefallen der Ligaoberen wäre. Weitere Mitbewerber mit guten Aussichten sind die bisherigen A-Teams aus St. Gallen und Aarau sowie der besonders ungeliebte FC Vaduz, der als ausländisches Team mit seinem Aufstieg einige Fragen aufwerfen würde und sowieso bei vielen Schweizern allein bei der Vorstellung, eines Tages die Nationalliga A als Meister abschließen zu können, Magenkrämpfe auslöst. Die Gastgeber vom SR Delémont werden jedenfalls voraussichtlich ihren zweiten Auftritt in der Nationalliga A mit dem zweiten Abstieg abschließen, belegen sie doch gerade mal den vorletzten Platz der Auf-/Abstiegsrunde, in der nur zwei von sieben Teams die Qualifikation zur Nationalliga A schaffen (den aufgelösten FC Lugano nicht mehr berücksichtigt).

Der SC Kriens kommt gut in die Partie und versetzt den in Gelb-Schwarz gewandeten Gastgebern bereits Stade de la Blancherie - Gegenseite nach 90 Sekunden einen Schock, als die Gäste einen Abwehrfehler in der offensichtlich psychisch noch nicht ganz auf dem Platz angekommenen Abwehr der Hausherren zum Führungstreffer nutzen können. Danach überläßt man die Initiative im Mittelfeld zwar weitgehend dem SRD, hat die Bemühungen der Gastgeber aber stets unter Kontrolle, so daß es bis zur Pause keine nennenswerten Chancen für Delémont zu verzeichnen gibt, Kriens aber in der 44. Minute nach sehenswerter Einzelleistung mit 2:0 in Führung geht. Keinen Rappen würden die meisten jetzt wohl mehr auf ein Comeback der Jurassianer setzen, und auch während eines Großteils des zweiten Abschnittes sieht es nicht wirklich nach einer Wende aus, auch wenn Delémont spürbar engagierter zur Sache geht. Nachdem sich aber der SCK den Luxus geleistet hat, eine Riesenchance zum 3:0 bei einem Konter zu verschenken, kommt dann doch noch die Stunde der Hausherren. Genau genommen sind es nur vier Minuten, denn die Phase von der 73. bis zur 77. Minute reicht den Hausherren, um den Ball zweimal im Gästetor unterzubringen und doch noch einen Punkt zu erringen, der den Gastgebern wohl wenig bringt, die Gäste aber in ihren Aufstiegsbemühungen etwas zurückwirft. Dennoch ist die Besetzung der Nationalliga A für die kommende Saison noch völlig offen, sind doch die Teams zwischen Platz 2 und 4 nur von einem Punkt getrennt und darunter befinden sich auch die Krienser und selbst der SR Delémont könnte bei vier Punkten Rückstand mit einer Siegesserie die in diesem Bericht gemachten Aussagen über seine Aufstiegschancen noch Lügen strafen.

Die aktiveren Fans von Delémont stellen sich rechts von der Tribüne auf den Stufen auf, Stade de la Blancherie - Auswärts-Fans während die Gästefans linker Hand von der Tribüne in einem abgesperrten Bereich untergebracht sind. Zu Beginn des Spiels präsentieren beide Seiten ein kleines Intro mit Schwenkfahnen und Doppelhaltern und die Anhänger aus Kriens haben drei überdimensionale Buchstaben C K und S mitgebracht (in alphabetischer Reihenfolge), die es noch richtig zu sortieren gilt, was ihnen natürlich mühelos gelingt. Nicht so überzeugend ist die Anzahl der SCK-Supporter - weniger als 20 sind es, die die Weg nach Delémont angetreten haben, den man bei etwas über 100 Kilometer kaum als Weltreise bezeichnen mag. Danach gibt es Support in Form von Sprechchören, der jedoch nicht nur auf der Gästeseite keine wirklich beeindruckende Lautstärke erreicht, ist doch das supportende Grüppchen auf Heimseite nur unwesentlich größer als die Zahl der Gäste. Die bessere Stimmung herrscht natürlich zunächst bei den Gästen, während die Gastgeber am Ende etwas mehr aus sich herausgehen, als die Partie den Wendepunkt erreicht - irgendwie wirkt sich der Spielverlauf halt doch auf die Stimmung aus.

Der zentrale Punkt des Stade de Blancherie ist die kleine Tribüne, die mir grünen Stade de la Blancherie - Heim-Fans Schalensitzen samt Rückenlehnen ausgestattet und im zentralen Bereich mit einer wellblechgedeckten Konstruktion mit grünem Stahlrahmen überdacht ist. Daneben gibt es noch ein paar nichtüberdachte Sitze ohne Lehnen, die ebenfalls in grün gehalten sind und nach außen hin folgt dann die Forsetzung als Betonstufen, die wie bereits erwähnt auf der einen Seite von den Heimfans, auf der anderen als Gästebereich genutzt werden. Hinter beiden Toren ist der Ausbau mit drei Stufen nicht sonderlich beeindruckend, wobei hinter einem Tor ein erhöhter Zubringer zur Hauptstraße vorbeiführt, der von einigen Zuschauern der offensichtlich sparsameren Natur zur Zusatztribüne unfunktioniert wird. Auf der Gegenseite gibt es noch ein paar Stufen und ein Gebäude - wohl eine Turnhalle -, auf dessen Balkon ein Zelt errichtet ist, das offensichtlich als VIP-Bereich genutzt wird, während es unterhalb des Balkons Verpflegungsstände fürs einfache Volk gibt. Ein Flutlicht ist auch vorhanden und folgt mit über vier Masten verteilten Strahlern der klassischen Form. Dazu gibt es noch eine Laufbahn sowie eine einfache Anzeigetafel, für Ergebnis und Spielzeit. Insgesamt kommt das Stadion kaum über den Ausbaugrad vieler Amateurstadien hinaus und auch in der Schweiz, wo vielleicht doch alles zumindest etwas kleiner ist, kann man mit dieser Anlage wohl kaum renommieren, wobei der Abstand in den kommenden Jahren sicherlich eher größer werden wird, wenn zahlreiche Konkurrenten ihre Anlagen für die Europameisterschaft 2008 ausbauen.


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