Fortuna Düsseldorf vs. Wuppertaler SV 2:1
Wuppertaler SV

Fortuna Düsseldorf
vs.
Wuppertaler SV 2:1

Fortuna Düsseldorf

18.07.2001, Sportplatz an der Klosterstraße Dormagen Delhoven, Testspiel

Ticket
120 Zuschauer

In der Saison 2001/2002 ist eine Partie zwischen dem Wuppertaler SV und Fortuna Düsseldorf weiterhin ein Treffen Sportplatz an der Klosterstraße, Delhoven - Vereinsheim eines Oberligisten mit einem Vertreter der Regionalliga und auch die Rollenverteilung ist bei der Ansetzung die gleiche geblieben. Tatsächlich stand die Zukunft beider Vereine so lange auf Messers Schneide, daß sich um ein Haar zwei Oberligisten getroffen hätten oder zwei Regionalligavereine oder auch Ober- und Regionalligist mit umgekehrten Rollen. Schließlich hatte der WSV am letzten Spieltag bis zehn Minuten vor dem Abpfiff wie ein Aufsteiger ausgesehen, bevor das Fernduell gegen die Amateure von Bayer Leverkusen durch deren Siegtreffer doch noch verloren ging, während die Fortuna den Abstieg sportlich nicht verhindern konnte, dann aber vom Rückzug der Sportwelt auf breiter Front profitierte. Dies ist umso grotesker, als daß die Düsseldorfer selbst zu den Opfern der Kinowelt gehörten, aber eben auch zu den Gewinnern, denn im Gegensatz zu dem Ligakonkurrenten aus Leipzig konnte man die erforderlichen Bürgschaften aus eigener Kraft vorlegen.

Dies alles ist jetzt Geschichte und beide blicken nach vorne. Während die Fortuna unter dem Logo der Toten Hosen, die ihnen eigentlich eher einen Sponsor vermakelt haben als sie selbst zu sponsoren, wenn schon nicht Großes, so doch zumindest einen ungefährdeten Klassenerhalt erreichen wollen, soll es für den WSV im dritten Anlauf endlich der Wiederaufstieg in die Drittklassigkeit sein. Am heutigen Tag wirken beide Teams nicht unbedingt, als seien sie zu Höherem berufen. Das Auftreten der Kontrahenten ist eher gelangweilt, wobei die Fortuna den besseren Eindruck hinterläßt und verdient mit 2:1 gewinnt, aber beide werden wohl deutlich nachlegen müssen, um in den jeweiligen Pflichtspielen bestehen zu können - und das wohl auch fertigbringen.

Das Publikum setzt sich zum Großteil aus Einheimischen zusammen, während es der WSV gerade mal auf eine Handvoll Fans bringt und die Fortuna vielleicht ein Dutzend Supporter mitgebracht hat. Vor Sportplatz an der Klosterstraße, Delhoven - Vereinsheim allem der Anhang der Düsseldorfer ist aber nicht unbedingt von der Sorte, auf die ein Team stolz sein könnte. So gefällt man sich darin, in einem Dorf wie Delhoven nicht nur rote Pyros zu zünden - dagegen ist ja vielleicht nicht mal was zu sagen - sondern die brennenden Leuchtfeuer auch noch auf den Rasen zu werfen. Es ist schon cool, Menschen zu provozieren, die vielleicht etwas älter als man selbst sind und die man für Bauerntrottel hält. Da erfreut es den Beobachter dann doch, wenn die vermeintlichen “Bauerntrottel” souverän mit der Situation umgehen und für die wirklichen Trottel am Spielfeldrand nicht mal ein Stirnrunzeln - geschweige denn die erhofften Pöbeleien - über hat.

Mit dem Platz der Sportfreunde Delhoven läßt sich nicht allzuviel hermachen. Tatsächlich ist auf jeden Ausbau verzichtet worden, Stufen oder gar eine Tribüne sucht man vergeblich. Immerhin gibt es acht Flutlichtmasten mit jeweils zwei Strahlern, die wohl zur Beleuchtung von Abendspielen ausreichen sollten. Dazu kommt dann noch das Vereinsheim der Delhovener, das allerdings gute 100 Meter entfernt am Nebenplatz (Asche) liegt, was Anlaß zur Vermutung gibt, daß der früher mal die einzige Spielstätte vor Ort dargestellt hat. Gar nicht mal so schlecht sind immerhin die Tickets für Vollzahler, die zwar kleine Abrißkarten sind, dafür aber immerhin den Vereinsnamen tragen. Die ermäßigten Karten sind dagegen etwas eigentümlich, tragen sie doch den Aufdruck “Bier”.

Als Fazit muß wohl gesagt werden, daß dieser Spielbesuch wohl als einer der sinnlosesten in die Geschichte von groundhopping.de eingehen wird, denn weder die sportliche Qualität noch die des Publikums geben Anlaß zur Aufwertung des Geschehens. Immerhin gibt der Austragungsort Dormagen die Gelegenheit zu einer recht originellen Form der Anreise, wie die geneigte Leserschaft - so sie nicht schon weiß, worum es sich dabei handelt - durch einen Blick auf die gescannten Tickets herausfinden kann, die sich diesmal nicht auf die Eintrittskarten zum Fußballspiel beschränken.

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