Erklärung zu dem kriegerischen Anschlag auf die USA

Kriegerischer Anschlag auf die USA am 11.9.2001

Am 11. September 2001 haben mutmaßlich aus dem islamischen Fundamentalismus stammende Täter in einem in der Geschichte der Menschheit und Zivilisation einzigartig perfiden Anschlag zum Teil vollbesetzte Flugzeuge der zivilen Luftfahrt zu Projektilen umgemünzt, die sie zum Einschlag ins World Trade Center sowie das Pentagon gebracht haben. Neben den Menschen in den benutzen Flugzeugen hat es vermutlich Tausende von Opfern unter größtenteils amerikanischen Zivilisten gegeben. Allgemein wird damit gerechnet, daß die USA in den kommenden Tagen die Täter ermitteln und danach - wie angekündigt - mit einem Militärschlag antworten werden, der sich gegen diese Täter selbst sowie jene richten wird, die ihnen Unterschlupf oder logistische Unterstützung gewährt haben.

Reaktion des europäischen Fußballverbandes UEFA

Die UEFA hat sich im Anschluß an den Anschlag zunächst entschieden, die anstehenden Europapokalspiele bei Abhaltung einer Gedenkminute auszutragen, um am Tag darauf diese Entscheidung unter anderem auf Druck der Vereine zurückzunehmen und die für die beiden folgenden Tage anstehenden Partien in Champions League und UEFA-Pokal abzusagen und in den nächsten Wochen (UEFA-Pokal) bzw. im nächsten Monat (CL) neu anzusetzen.

Stellungnahme der Redaktion von groundhopping.de

Mit Trauer und Bestürzung haben wir von den oben geschilderten Geschehnissen erfahren und die im TV ausgestrahlten Bilder verfolgt. Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gehört den Opfern der perfiden Attentate, ihren Angehörigen und ihren Freunden. Es gibt keinerlei Rechtfertigung dafür, mit terroristischen oder gar kriegerischen Maßnahmen gegen unschuldige Zivilisten vorzugehen, insbesondere auch dann nicht, wenn man in deren Heimatland einen “Feind” ausgemacht zu haben glaubt. Wir begrüßen ausdrücklich, daß unter anderem auch die Bundesrepublik Deutschland den Vereinigten Staaten jede erdenkliche Hilfe bei der Bewältigung der katastrophalen Schäden sowie der Ermittlung und Verfolgung der so zu Massenmördern gewordenen Urhebern dieses barbarischen Aktes zukommen läßt.

Keinerlei Verständnis bringen wir allerdings dafür auf, daß ein derartiges Attentat das sportliche Leben in Europa zum Erliegen bringen konnte. Hierbei handelt es sich um ein schwaches Zeichen zweifelhafter Symbolkraft und auch die am Dienstag abgehaltenen Schweigeminuten werden von uns als nicht angemessen betrachtet. Der Sport hätte unserer Meinung nach am besten seiner Verantwortung nachkommen können, hätte man die Gelgeneheit genutzt, bei den Spielen Geld zu sammeln, um die sozialen Folgen des Anschlages abzumildern, die drohen, die überlebenden Opfer mit ihren Familien sowie die Angehörigen der getöteten Opfer zusätzlich zu dem erlittenen Leid noch in wirtschaftliche Armut zu stürzen. Bei 16 Champions League Partien und ebenso vielen UEFA-Pokal-Spielen wäre vermutlich ein Millionenbetrag zusammengekommen, und die in den Wettbewerben vertretenen Vereine sowie der Europäische Fußballverband selbst hätten diesen Betrag mit vertretbarem Aufwand verdoppeln oder verdreifachen können, so daß dies eine konkrete Hilfe in beachtlicher Höhe ergeben hätte, mit der man dazu beigetragen hätte, wenigstens die materielle Existenz der Überlebenden der Katastrophe sowie der Angehörigen von Überlebenden und Toten zu sichern. Das oftmals vorgebrachte Argument, aus Betroffenheit auf die Austragung der Partien verzichten zu wollen, halten wir für nicht nachvollziehbar, da nur diejenigen persönlich betroffen sein können, die einen persönlichen Bezug zu der Tragödie haben, also Menschen kennen, die Opfer der Gewalttat geworden sind oder über deren Schicksal sie bis zum aktuellen Zeitpunkt keine Klarheit haben.

Wir sehen mit Trauer und Unverständnis, daß eine solche Chance leichtfertig vertan wurde, und es erfüllt uns umso mehr mit Unverständnis, wenn jetzt Fußballvereine, die am Dienstag sportlich unterlegen sind, die Tragödie instrumentalisieren wollen, um gegen die Wertung der für sie ungünstigen Fußballresultate vorzugehen.

Wir möchten hiermit den Opfern der Tragödie noch einmal unser Mitgefühl versichern. In diesem Zusammenhang möchten wir auch der Hoffnung Ausdruck verleihen, daß das gewaltsame Sterben von Zivilisten ein Ende hat. Dazu gehört für uns auch die Hoffnung, daß es nicht zu Übergriffen gegen Personen kommt, die nur aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Religion in die Nähe der Terroristen gerückt werden, und die Hoffnung, daß die angekündigten Vergeltungsmaßnahmen sich gegen militärische Ziele richten werden und nicht zu weiterem sinnlosen Leiden von Zivilisten führen. Weiterhin möchten wir hiermit darauf hinweisen, daß die Saat des Hasses auf einem Boden aufgeht, der von Armut und Ungerechtigkeit gedüngt wird. Von daher hoffen wir, daß die Industrienationen nicht nur als Reaktion auf diese Katastrophe zu einer Politik finden, die Fluchtursachen bekämpft anstelle von Flüchtlingen, die den Hunger bekämpft anstelle der Hungrigen und die die Armut bekämpft anstelle der Armen. Dies gebietet nicht nur Humanität und Menschlichkeit, sondern auch Selbstschutz, da die fanatischen Mörder es geschickt verstehen, sich als vermeintliche Anwälte der betroffenen Menschen darzustellen.

Spielbericht Dynamo Kiew vs. Borussia Dortmund 2:2 (UEFA Champions League)