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1. FC Köln vs. Borussia Dortmund 0:0 |
Beim letzten Spiel der Bundesliga-Hinrunde kommt es zum Treffen zweier alter Bekannter, die sich eine ganze Zeit lang nicht mehr gesehen haben, als die Dortmunder Borussia beim wiederaufgestiegenen und vor allem zuletzt auch wiedererstarkten 1. FC Köln anzutreten hat. Bei strömendem Regen herrschen Verhältnisse, die wohl den meisten Spielern ebensoweinig behagen wie dem Teil des Publikums, das hier ohne Dach auskommen muß. Davon sind vor allem jene Gäste auf dem Unterrang betroffen, die für die nicht der Obberang als Regenschutz fungiert.
Es entwickelt sich ein ganz munteres Spiel, das jedoch ohne allzugroße Höhepunkte und letztlich auch ohne Treffer auskommen muß. Die Gelbschwarzen könnten - ja müßten - zunächst durch Jörg Heinrich in Führung gehen, dem der Ball jedoch frei vorm Tor stehend über den sprichwörtlichen Schlappen rutscht, danach jedoch spielt fast nur noch der FC und letztendlich ist es die Aktiengesellschaft aus dem Ruhrgebiet, die mit dem 0:0 eher gut bedient ist.
Einen gewissen Kultfaktor hat das Müngersdorfer Stadion schon, immerhin hat es selbst das Kölner Original Jürgen Zeltinger mit seiner Band besungen, aber das kann kaum darüber hinwegtäuschen, daß die Anlage zum Ansehen von Fußballspielen so gut wie gar nicht geeignet ist. Wohl nirgendwo im deutschen Profifußball befindet der durchschnittliche Gast so weit vom Spielgeschehen entfernt, liegt hier nicht nur eine Laufbahn zwischen ihm und dem Rasen sondern auch noch ein zusätzlicher Streifen Niemandsland und ein Graben, der den Platz wohl vor allzu aufdringlichen Besuchern des Spiels schützen soll. Nicht umsonst hat der neue Kölner Bürgermeister Fritz Schramma in seinem Wahlkampf unter anderem ein neues Stadion versprochen. Stimmen hat ihm das allemal eingebracht, ob es letztendlich auch Köln zu einer bundesligareifen Fußballanlage bringen wird, ist dagegen noch unklar - Schramma macht schließlich nicht immer den Eindruck, seinen Worten unbedingt Taten folgen zu lassen. |
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