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AGOVV Apeldoorn |
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25.02.2005, Sportpark Berg en Bosch, Gouden Gids Divisie |
Die heutigen Hausherren wurden am 25.2.1913 als AGOVV Apeldoorn gegründet und nahmen von 1927 - 1954 am Spielbetrieb
der höchsten niederländischen Liga teil, bevor man bis zur Spielzeit 2003/2004 in den unteren Spielklassen verschwand. Dann
wurde der AGOVV der zweiten Liga zugeteilt und somit zum Profiverein, was in einem Land ohne Abstieg zwischen Profibereich und
Amateurligen keine allzu häufige Angelegenheit ist. Die erste Spielzeit in der neuen Klasse konnten die Kicker des Clubs, der ausgeschrieben auf den etwas spröden Namen 'Apeldoornse Voetbalvereiniging Aleen Gezamenlijk Oefenen Voert Veder' ('Appeldornser Fußballverein Nur gemeinsames Trainieren führt weiter') hört, auf dem 10. Tabellenplatz beenden und auch in der aktuellen Spielzeit scheint man einen Mittelfeldplatz anzusteuern, liegt man doch nach 22 Spieltagen auf dem zwölften Tabellenplatz, wobei es zuletzt bei Helmond Sport eine bittere 7:1-Niederlage gesetzt hat. Der BVO Emmen war vor zwei Jahren noch Zweiter in der Gouden Gids Divisie gewesen und schloß im Vorjahr, nachdem man in der Aufstiegsrunde gescheitert war, als Tabellensiebter ab. Aktuell gehört man allerdings zu den Kellerkindern und müßte sich an vorletzter Stelle seiner Liga wohl ernsthafte Gedanken um den Klassenerhalt machen, würde man nicht - siehe oben - in einem Land ohne Abstieg zwischen Profibereich und Amateurligen spielen.
Der AGOVV ist die deutlich bessere Mannschaft, doch die Partie findet in der Anfangsphase im Wesentlichen im Mittelfeld statt, so daß Chancen
auf beiden Seiten Mangelware bleiben. Dennoch sind es eher die Hausherren, die einen Treffer verdient hätten und so scheint die Führung für die Blau-Weißen nur eine Frage der Zeit zu sein, aber nach 25 Minuten sind es die Gäste, die in Führung gehen. Als dann in der Nachspielzeit der ersten Hälfte auch noch der Treffer zum 0:2 fällt, sieht es so aus, als wäre das Schicksal des AGOVV für den heutigen
Tag bereits so gut wie besiegelt. Möglicherweise wäre es das auch, würde nicht der direkte Gegenzug noch vor dem Pausenpfiff den Anschlußtreffer für die Gastgeber bringen, die so mit neuem Mut in den zweiten Abschnitt gehen können und tatsächlich gelingt ihnen unmittelbar, nachdem die Mannschaften das Spiel wieder aufgenommen haben, nach einer Ecke bereits der Ausgleich. Noch mal vier Minuten später geht man dann sogar selbst in Führung, so daß dem AGOVV das Kunststück gelungen ist, einen 0:2-Rückstand innerhalb von ganzen sieben Spielminuten in eine 3:2-Führung verwandelt zu haben - wenn auch von der Halbzeitpause unterbrochen. Danach bleiben die Hausherren am Drücker und haben noch einige Chancen zu erhöhen, aber es bleibt beim 3:2, so daß der BVO Emmen gegen Ende der Partie seinerseits um ein Haar noch zu einem Punktgewinn kommt, aber stattdessen seinerseits ebenfalls eine große Chance ungenutzt läßt.
Die Anhänger
der Hausherren liefern ein kleines Intro ab, bei dem sie eine handgemalte Blockfahne mit Löwen und einem Schriftzug präsentieren
und aus einer Art Schußvorrichtung Konfetti auf den Platz schleudern. Danach ist dann allerdings nicht mehr allzuviel Support zu
vernehmen und im Laufe der ersten Halbzeit wird es dann sogar sehr leise, wohl eine Folge des Spielverlaufs, bevor man mit dem wachsenden Erfolg der eigenen Mannschaft auch wieder etwas lebhafter wird. Die Gästefans sind in einer Art Käfig am Ende der Gegengerade untergebracht, wo schwer zu erkennen ist, wie viele Leute aus Emmen eigentlich vor Ort sind, allzu viele können es aber nicht sein, denn es ist keinerlei Torjubel wahrzunehmen, als es zu der vorübergehenden Führung für Emmen kommt. Die Anhänger des AGOVV liefern wie gesagt auch keine besondere Show ab, erweisen sich aber durchgehend als freundlich und gesprächig, so daß man während des Spiels unter anderem erfährt, daß der frühere Ajax-Torhüter Stanley Menzo demnächst Trainer beim AGOVV wird, der diese Funktion auch vor der Aufnahme in den Profifußball bereits einmal bekleidet hat, sowie, daß in den nächsten Jahren ein Neubau entstehen soll, um den Sportpark Berg en Bosch verlassen zu können.
Daß die Tage des Sportpark Berg en Bosch zumindest als Spielort für die Profiabteilung des AGOVV bald gezählt sein werden - über eine
Amateurabteilung verfügt das Team nämlich immer noch -, stimmt durchaus wehmütig. Die Anlage, die vor ein paar Jahren noch von Graswällen geprägt war, ist für den Einsatz im Profifußball umgebaut worden und verfügt jetzt über einen ganz eigenen Charme,
der ein wenig an englische Stadien erinnert. Der schönste Teil des Stadions ist der gleiche geblieben, denn die alte Haupttribüne mit Giebeldach, die vor dem Umbau einziger Blickfang im Sportpark war, ist erhalten geblieben, auch wenn sie inzwischen nur noch eine von vielen ist - eine Tribüne von dreien nämlich, denn nur hinter einem Tor gibt es einen Bereich ohne Ausbau, der nicht genutzt wird und im Außenbereich der Haupttribünenseite ist ebenfalls noch etwas Graswall vorhanden, wo man sich als Zuschauer allerdings ebenfalls nicht niederlassen darf, die hier nur unmittelbar an der Werbebande geduldet und auch hier nur als Rollstuhlfahrer oder zugehöriger Betreuer akzeptiert werden - auf der anderen Seite wird die Haupttribüne übrigens von einem (vermutlich VIP-)Zelt flankiert. Auf der Gegenseite gibt es ebenso wie hinter einem Tor eine neugebaute Tribüne, die mit Plastiksitzen in den Vereinsfarben Weiß und Blau ausgestattet sind. Dazu kommen eine Flutlichtanlage mit Strahlern an je vier Masten pro Längsseite, die von daher teilweise im Sichtbereich der Tribünen stehen, und eine Anzeigetafel für das Ergebnis im nichtgenutzten Hintertorbereich.
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