KSV Baunatal

KSV Baunatal vs. SV Erzhausen 1:0

SV Erzhausen

07.04.2001, Parkstadion, Oberliga Hessen

Ticket
ca 200 Zuschauer

Der KSV Baunatal hat in der laufenden Spielzeit einen ungeahnten Höhenflug, der das Team in die Regionalliga Parkstadion - Tribüne Außenansicht bringen könnte, hat man sich doch im Gegenteil zu einigen Konkurrenten an der Spitze der Oberliga Hessen wie Gießen und Bad Vilbel dafür entschieden, die Lizenz für die höhere Spielklasse zu beantragen. Dabei ist man sich, wie aus dem Stadionheft hervorgeht, durchaus darüber im klaren, daß der Übergang in die dritte Liga einen großen Schritt Richtung Profifußball darstellen würde. Zuvor muß allerdings noch die sportliche Qualifikation für den Aufstieg her, und da sieht es für die Nordosthessen nicht schlecht aus, liegt man doch mit fünf Punkten so weit vor der Konkurrenz, daß man sich sogar noch eine zusätzliche Niederlage erlauben könnte.

Heute ist es allerdings noch nicht so weit, daß die Baunataler diese Möglichkeit wahrnehmen müßten. Parkstadion - Tribüne Innenansicht Die Hausherren sind ihren Gästen hoch überlegen, und es liegt hauptsächlich an ihrer oft etwas umständlichen Spielweise, daß es zu keinem höheren Ergebnis als diesem 1:0 kommt. So freilich kann man am Ende in der Kleinstadt im Westen von Kassel froh sein, daß die drei Zähler überhaupt in Baunatal bleiben - leicht hätte es auch ein torloses Remis werden können.

Von Menge und Qualität des Publikums her sind die Hessen allerdings noch weit vom Regionalliga-Niveau entfernt. Man kann kaum behaupt, daß der rot-weiße Anhang eine besondere Stimmung verbreitet, sondern er ist vielmehr kaum wahrnehmbar. Eher kann man von einem oft so typischen Amateur-Publikum sprechen, bei dem größtenteils etwas ältere Anhänger mit lautstarken Kommentaren die Entscheidungen des Schiedsrichters begleiten. Besonders laut sind die Gäste aus Erzhausen, das übrigens in der Nähe von Darmstadt zu finden ist, auch nicht, aber immerhin beweisen sie, daß sie überhaupt gekommen sind, indem sie zwei Transparente aushängen.

Parkstadion - Gegenseite

Parkstadion - Totale

Dem Parkstadion wird wohl niemand die Regionalligatauglichkeit absprechen. Es handelt sich um ein Mehrzweckstadion, dessen Flutlichtmasten von weitem auszumachen sind, wenn man von der Ausfahrt Baunatal der A44 in Richtung Innenstadt unterwegs ist. Die Spielstätte ist Teil einer wesentlich größeren Anlage, zu der mehrere Nebenplätze gehören sowie Spielflächen für andere Sportarten wie Tennis und Basketball. Die beiden Seiten sind ausgebaut, während man in den Kurven grasbewachsene Wälle findet, die dafür sorgen, daß das Parkstadion bei Bedarf weit über die jetzige Kapaziptät von 13000 Plätzen ausbaubar wäre. Die Zuschauer nehmen an der einen Seite auf den grünen Plastikschalensitzen der überdachten Haupttribüne Platz oder finden sich stehend auf den Stufen der nicht überdachten Gegentribüne ein.

Tatsächlich hat das Parkstadion eine gewisse Tragik, könnte doch das berühmte Gorbatschow-Zitat “Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben” für sie erfunden worden sein. Der KSV Baunatal hat die drei Jahre von 1976 bis 1978 in der zweiten Liga verbracht, mußte jedoch ins Kasseler Auestadion ausweichen, bis die eigene Arena fertiggestellt wurde, und das war dann gerade zum Abstieg aus der zweithöchsten deutschen Spielklasse der Fall.

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