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ASV Bergedorf |
Hamburger Abendblatt |
Die Oberligen Schleswig-Holsteinischer Fussballverband e.V Hamburger Fußball-Verband |
Cordi-Fanclub Hamburger Abendblatt |
01.09.2002, Sander Tannen, Oberliga Hamburg/Schleswig Holstein |
Bei dem Begriff Hamburger Traditionsderby wird wohl fast jeder an die Partie Hamburger SV gegen FC St. Pauli denken,
aber auch der Arbeitersportverein Bergedorf und Concordia Hamburg können diesen Begriff für ihre Spiele beanspruchen. Beide Teams sind zur Saison 2001/2002 in die Oberliga aufgestiegen, wobei Concordia als Verbandsligameister und der ASV als Zweiter der Spielklasse abgeschlossen hatte. Ein Jahr fand man sich zum Saisonende wieder Kopf an Kopf - diesmal hatte Bergedorf die Nase als Tabellenvierter vorne, während Concordia den fünften Platz belegen konnte. In der Anfangsphase der aktuellen Saison geht es für beide Teams darum, sich eine gute Ausgangsposition für den Rest der Saison zu verschaffen, wobei der ASV etwas besser aus den Startlöchern gekommen ist als der Lokalrivale. Bislang mußte man nur bei dem als ebenfalls recht stark eingeschätzten Team des VfR Neumünster einen Punktverlust in Form eines Remis einstecken, während Concordia beim Abstiegskandidaten der TSB Flensburg Federn in Form eines 3:3-Remis ließ, aber auch schon spielfrei war, was natürlich bei gerade drei absolvierten Spieltagen für eine Verzerrung der Tabelle sorgt.
Heute jedenfalls ist es die Concordia, die nach einer verschlafenen Anfangsphase das Kommando
übernimmt und sich auch nicht aus dem Konzept bringen läßt, als die Hausherren zweimal Führungen der schwarz-roten Gäste ausgleichen können. Nach dem 2:2 wird der ASV offensiver und will die Entscheidung zu den eigenen Gunsten erzwingen, dabei hat man jedoch die Rechnung ohne die Gäste gemacht. Concordia verlegt sich jetzt aufs Kontern und versetzt den verdutzten Elstern - so der Spitzname von Bergedorf aufgrund der schwarz-weißen Spielkleidung - einen Schlag nach dem anderen, bis es am Ende vielleicht etwas zu hoch 5:2 für die Gäste heißt. Der schönste Treffer ist zweifellos das Tor zum vorentscheidenden 2:4, als Concordia-Spielmacher Michael Kruskopf den Bergedorfer Schlußmann mit einem spektakulären Heber narrt, der zu diesem Zeitpunkt freilich die Aufgabe des aufgerückten Liberos mit übernehmen muß. Dennoch sieht der Schlußmann nicht nur in dieser Szene etwas unglücklich aus und auch die 12 Gegentreffer aus den letzten drei Partien scheinen nicht unbedingt für die Qualität von Abwehr und Tormann des ASV zu sprechen.
Der ASV wird von einem kleinen Fangrüppchen unterstützt, das sich auch immer wieder mal per
Trommel und Gesang hören läßt. Lauter wird man natürlich vor allem bei den beiden Ausgleichstreffern für das eigene Team. Bei den Toren für die Gäste ist zu erkennen, daß auch einige Zuschauer auf der Seite von Concordia stehen, aber hier gibt es weder einen Fanblock, noch zeigt man diese Zugehörigkeit mit dem Tragen von irgendwelchen Fanartikeln. Auch dieser Punkt stellt einen Unterschied zu den Freunden des Heimteams dar, wo man auch außerhalb des eigentlichen Fanblocks durchaus den einen oder anderen Zuschauer erspähen kann, der sich mit einem ASV-Schal geschmückt hat.
Das Stadion Sander Tannen ist eine zweckmäßige Anlage ohne jede Überdachung, die auf
beiden Längsseiten mit Stufen ausgebaut ist. Auf der einen Seite ist der Ausbau deutlich höher als gegenüber und hier sind die unteren beiden Stufen mit Holzbänken ausgestattet, so daß es auch so etwas wie einen offiziellen Sitzplatzbereich gibt. Zumindest heute nicht den einzigen Sitzplatzbereich, denn an warmen Nachmittagen wie heute laden die restlichen Stufen natürlich genauso zum Sitzen ein. Rund um die Anlage stehen Bäume, wobei es sich allerdings um Laubbäume handelt. Sollte sich der Name der Anlage auf die gleichnamigen Nadelbäume beziehen, so ist damit wohl der Baumbestand außerhalb der Anlage selbst gemeint, denn auf der anderen Straßenseite der Krusestraße, also gegenüber vom Stadion, gibt es einen kleinen Nadelwald.
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