SV Böblingen vs. TuS Schönaich 1:0
SV Böblingen

SV Böblingen
vs.
TSV Schönaich 1:0

TSV Schonaich

Letztes Spiel: TSG Weinheim vs. VfR Heilbronn 21.04.2002, Silberweg, Platz 2, Verbandsliga Württemberg
Nächstes Spiel:  Manchester United vs. Bayer Leverkusen

Ticket
400 Zuschauer

Auf den ersten Blick befinden sich die heute in der Verbandsliga Württemberg aufeinandertreffenden Silberweg, Platz 2 - Im Hintergrund sieht man die Tribüne vom Hauptplatz Lokalrivalen des SV Böblingen und vom TuS Schönaich im Niemandsland der Tabelle, tatsächlich gilt das aber nur für die viertplazierten Böblinger, muß man in dieser Spielklasse doch den 12. Platz von 18 Mannschaften erreichen, um sicher die Klasse zu erhalten, während der 13. sein Glück über die Relegation versuchen muß und alle Mannschaften ab dem 14. weg vom Fenster sind. Ein elfter Platz kann da nicht unbedingt beruhigen und das schon gar nicht, wenn es nur wenige Punkte Vorsprung sind, die man auf die dahinter liegenden Teams hat. So ist heute der Druck eindeutig auf der Seite der Gäste aus dem gerade mal vier Kilomter vor Böblingen liegenden Schönaich, während es der SVB locken angehen lassen kann.

In einer recht durchwachsenen Partie mit wenig Torchancen sind es dann auch die unbelasteten Gastgeber, Silberweg, Platz 2 - ohne störende Zuschauer sieht man die Tribüne jetzt aber wirklich! die das Tempo diktieren, und wenn es mal etwas Aufregendes in der Nähe eines Tores zu sehen gibt, ist das fast immer das des Gästekeepers. So kommt der SV dann auch zum Führungstreffer, stellt dann aber die Arbeit ein. Da der TSV nicht nachlegen kann, ist das Spielgeschehen in der Folge nicht mehr der Rede wert, so daß man schon recht bald sehnsüchtig darauf wartet, daß der Schiedsrichter dem langweiligen Geschehen ein Ende setzt. Der Unparteiische ist aber bekanntlich gezwungen, eine festgelegte Spielzeit von 90 Minuten verstreichen zu lassen, obowhl er sich vermutlich ebenso langweilt wie das Publikum, bevor er dann mit dem Schlußpfiff zumindest bezogen auf den zweiten Abschnitt den absoluten Höhepunkt des Geschehens abliefern darf.

Trotz der geographischen Nähe von Böblingen und Schönaich läßt sich nichts Silberweg - und so sieht die Rückseite der Tribüne aus! feststellen, was einer Derbyatmosphäre gleichen würde. Aktive Fanszenen scheint es bei beiden Clubs nicht zu geben, vermutlich ist die Dominanz des VfB Stuttgart, in dessen Einzugsgebiet die beiden Kontrahenten ja ihr Zuhause haben, einfach zu erdrückend - schließlich gilt das ja auch (zumindest in bezug auf die Zahl der Fans) für den ebenfalls nicht weit entfernten Zweitligisten vom SSV Reutlingen. Vielleicht liegt es auch am unfreundlichen Personal im Bistro der Anlage - erst wird man auf der Terasse weder bedient noch reingelassen, sondern auf den Haupteingang verwiesen (der natürlich außerhalb des Stadions liegt). Deckt man sich dann erst mal an der Holzbude mit einem Getränk ein und läßt sich auf dieser Terasse nieder, wird nicht etwa eine Bestellung aufgenommen, sondern man wird grob abgefertigt und vertrieben. “Sehr geschäftstüchtig!” kann man da nur sagen und vom Besuch des Ladens nebst Terrasse abraten - man sollte sich besser an die Holzbude halten, deren Personal ausgesprochen freundlich ist.

Das Silberweg, auf das man sich vor Ort auch häufig einfach als Silberweg - und jetzt noch die Vorderseite mit dem Schriftzug... einmalig in der Verbandsliga? “Böblinger Stadion” bezieht, besticht vor allem durch seine originelle Haupttribüne, die mit einem Schriftzug SVB in weißen und blauen Schalensitzen ausgestattet ist (was wohl in dieser Spielklasse kaum noch als Standard angesehen werden mag) und über eine äußerst originelle Überdachung verfügt, bei der das mehrfach geschwungene Dach an hinter der Tribüne stehenden, rechteckigen Betonpfosten aufgehängt ist. Gegenüber befinden sich noch ein paar Stehstufen, während die Hintertorbereiche nicht weiter ausgebaut sind. Die Gegenseite bildet die eine Seite eines Walles, auf dessen Rückseite sich der auf deutlich tieferem Niveau gelegene Nebenplatz befindet. Im unteren Wallbereich sind hier ebenfalls einige Betonstufen untergebracht, während der obere Bereich begrünt ist und heute bei freundlichem Wetter ebenfalls zum Stehen oder Sitzen einlädt - findet die Partie doch aufgrund von Rasenerneuerungsarbeiten auf dem Hauptplatz tatsächlich nebenan statt. Mag das durchaus als etwas ernüchternd empfunden werden, so ist doch darauf hinzuweisen, daß auch der Nebenplatz über einen Ausbau verfügt, den nicht jeder Verbandsligist zu bieten hat (und auch nicht jeder Oberligist).

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