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12.08.2007, Westfalenstadion, Bundesliga |
Zum Start der 45. Saison der Fußballbundesliga kommt es in Dormtund zu einem "kleinen Ruhrderby", in dessen Rahmen sich der
MSV Duisburg beim letztjährigen Tabellensiebten Borussia Dortmund vorzustellen hat. Nachdem der BVB im Vorjahr lange Zeit im
Abstiegskampf steckte und erst am Ende der Spielzeit etwas weiter nach oben vorrückte, soll in der neuen Spielzeit alles besser
werden. Dazu hat man sich einige Offensivkräfte geholt sowie Robert Kovac als Ersatz für den zu Real Madrid abgewanderten Metzelder
geholt und nach einer guten Saisonvorbeitung und einem ungefährdeten - wenn auch nicht glanzvollen - 4:1-Sieg über den 1. FC Magdeburg im
Pokal soll es heute die ersten Pflichtspielpunkte geben. Dem Meidericher Spielverein von 1902 ist da nur die Statistenrolle zugedacht, zumal
die Duisburger erst am letzten Spieltag aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber dem SC Freiburg als Aufsteiger feststanden. Darin freilich
könnte gerade der Vorteil der Gäste liegen, die wenig unter Druck stehen, da sie für heute niemand auf der Rechnung hat - seit gestern der
Hauptspieltag über die Bühne gegangen ist, wird eher darüber diskutiert, ob Schwarz-Gelb das 3:0 des FC Bayern gegen Duisburgs Mitaufsteiger Rostock toppen kann und so als erster Tabellenführer in die Geschichte der neuen Saison eingehen wird.
Gerade mal acht Minuten dauert es, bis zum ersten Mal gejubelt werden darf, aber nicht das planmäßige 1:0 für den Favoriten ist es, das zu feiern
ist, sondern Neuzugang Manaseh Ishiaku sorgt für Jubel bei den Zebras, als er Kovac als aussehen läßt und eine Flanke von Ivica Grlic per Kopf verwandelt. In der Folge stoppten die Duisburger ihren Gegner mit robusten Abwehrspiel und bringen damit Kreativ- und Offensivabteilung ihres
Gegners in arge Verlegenheit. Chancen für Borussia Dortmund gehen in der ersten Hälfte nur per Standardsituationen hervor - ein Freistoß landet allerdings an der Torlatte des Aufsteigers - und ein vermeintlicher Treffer durch Dede kommt wohl auch nur zustande, weil der Brasilianer lange nach dem Pfiff einschießt, als MSV-Schlußmann Starke die Aktivitäten bereits eingestellt hat. Auch in Abschnitt zwei hat Borussia Dortmund wenig zu melden, endgültig besiegelt wird die Niederlage jedoch erst durch den Doppelschlag von Tarache (Elfmeter nach Foul des eingewechselten Buckley, 62.) und abermals Ishiaku (64.) - der bei Borussia Dortmund für den einmal mehr eine indiskutable Vorstellung abliefernden Phillip Degen, der es schafft, in einer durchgängig schwachen Mannschaft negativ aufzufallen, eingewechselte Kringe erzielt zwar noch ein Tor für die Hausherren, das ber nur noch Wert für die Statistik hat und dem MSV die Tabellenführung kostet, die der Aufsteiger sonst nach dem ersten Spieltag gemeinsam mit Bayern München errungen hätte.
Die Euphorie beim BVB wird zu Spielbeginn sowohl auf den Rängen deutlich - "Mhh, Zebrafleisch!" verkündet hier zum Beispiel ein Transparent mit Homer-Simpson-Motiv
und stimmt mit "ERST VORSPEISE, DANN HAUPTGERICHT" schonmal auf das "richtige" Derby ein, das in der kommenden Woche in Gelsenkirchen über die Bühne gehen wird. Auch Stadionsprecher Dickel tritt nicht gerade auf die Euphoriebremse, indem er seine Überzeugung verkündet, daß der BVB in dieser Saison "Ein gewaltiges Wörtchen bei der Vergabe des Titels mitsprechen" werde. Umso größer die Ernüchterung, als der MSV seinen Gegner entzaubert, spätestens nach dem 0:3 ist gar nichts mehr von BVB-Seite zu hören bis auf gellende Pfiffe, während die Stimmung bei den vielleicht 5000 Gästefans natürlich brilliant ist und man mit Sprüchen wie "Gegen Duisburg kann man mal verlier'n" oder "Spitzenreiter! Spitzenreiter! Hey! Hey!" den Tag feiert und den einen oder anderen Eimer Häme über den Gegner ausschüttet. Den Meiderichern ist wohl klar, daß sie am Anfang einer schweren Saison stehen, in der mit drei Punkten wenig gewonnen ist, bei der Borussia aber weckt die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit, die sich zumindest am heutigen Tag gezeigt hat, Zweifel, ob die laufende Spielzeit tatsächlich die erhoffte Besserung bringt oder ob man erneut einer Zittersaison entgegen geht. Soviel ist klar, viel Zeit wird der neuformierten Mannschaft der Borussia nicht gegeben, um zu ihrem Spiel zu finden und angesichts der wohl eher unterdurchschnittlichen Verteidigung sieht es so aus, als müßten sich die Offensivmaschnerie schnell einspielen und Tore produzieren, wenn man Erfolg haben will.
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