Bayern München |
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21.05.2016, Olympiastadion, DFB-Pokal Finale 2016 |
Eine Woche nach Abschluss der Saison der Fußball-Bundesliga kommt es wie üblich zum Endspiel um den
DFB-Pokal und das heißt in dieser Spielzeit Bayern München gegen Borussia Dortmund, zum dritten Mal seit
2012 und vierten mal seit 2008 - überhaupt stand seit 2011 immer mindestens einer der beiden heutigen
Kontrahenten in diesem Finale. Für die einen findet also das "Traumfinale" der beiden Mannschaften statt,
die den deutschen Fußball (nicht nur) in diesem Jahr dominiert haben, für die anderen setzt die Partie
langsam etwas Staub an und man würde sich mal wieder einen Underdog im Pokalendspiel wünschen. Den
gibt es innerhalb des Finals allerdings schon, denn der Unterschied zwischen Meister und Vize war über
die Saison selten zu übersehen und so ist es der FC Bayern, der als großer Favorit ins Spiel geht,
während die Westfalen versuchen müssen, ihre Außenseiterchance zu nutzen.
Während die Bayern versuchen, mit ihrem üblichen Fußball - also im Wesentlichen Kurzpässen und sogenannten
'Ballbesitzfußball' - zum Erfolg zu kommen, sucht der BVB heute den Ball schnell weg vom Tor zu kriegen
und setzt weitgehend auf lange Bälle und weite Abschläge von Torhüter Bürki. Mangelware bleiben allerdings
lange Torchancen, denn beide Abwerrheihen sind auf der Hut und auch, wenn es kurz vor der Pause ein
paar kleinere Chancen gibt, bleibt es bei einem durchaus folgerichtigen 0:0 zur Pause - allerdings nicht
ohne Aufregung, in der 38. Minute lässt sich Frank Ribery zu einer Tätlichkeit gegen Gonzalo Castro
hinreißen, ohne das Schiedsrichter Marco Fritz den Franzosen vom Platz stellen würde - stattdessen zeigt
er beiden Streithähnen den gelben Karton. In der zweiten Hälfte gibt es ein paar mehr Chancen, die größte
für Pierre-Emerick Aubameyang, der in der 85. Minute die Chance hat, das vorentscheidende 1:0 für den
BVB zu erzielen, aber scheitert - zu diesem Zeitpunkt hätte der Treffer die Partie allerdings bereits etwas
auf den Kopf gestellt, weil sich die Schwarz-Gelben zunehmend in die Defensive drängen lassen. Auch in
der Verlängerung fällt kein Tor, wobei jetzt der Kräfteverschleiß immer stärker spürbar wird und der eine
oder andere Krampf behandelt werden muss. Entscheiden muss also das Elfmeterschießen und nach einem Treffer
von Shinji Kagawa verschießen Sven Bender und Sokratis für den BVB, so dass sich der FC Bayern auch noch
einen Fehlschuß durch Joshua Kimmich erlauben kann und doch am Ende als 4:3-Sieger des Shootouts den
Pokal in die Höhe recken darf.
Zum Auftakt gibt es auf beiden Seiten kleinere Aktionen, wobei sich die Anhänger des FC Bayern, trotz der
Sicherheitsauflagen des DFB, für eine Choreographie entscheiden haben, die angesicht der Möglichkeiten
ganz ansehnlich ausfällt. "Mit Stolz für Stadt und Verein" heißt es da auf einem Spruchband, zu dem
die Blöcke hinter dem Tor rot-weiß längsgestreift präsentiert werden und schließlich die Wappen der Bayern
und der Stadt München als Blockfahne dazu kommen. Die als "Gästefans" auf der Marathontorseite untergebrachten
Borussen belassen es dagegen bei schwarzen und gelben Schwenkfahnen und liefern zum Auftakt der zweiten
Hälfte noch eine - von offizieller Seite natürlich nicht sonderlich gern gesehene - Pyro-Aktion ab, bei
der zweitweise ein Großteil des Stadions in Rauch gehüllt wird und die eine Sicherheitsdiskussion nach dem
Motto "Wenn die die Pyorartikel ins Stadion bekommen, hätten dann Terroristen nicht auch eine Bombe
einschmuggeln können?" nach sich zieht. Ansonsten supporten beide Seiten ganz anständig, wobei die Dortmunder
zahlenmäßig überlegen sind und insgesamt auch etwas lauter sind als die Bayern-Fans, die ihren Pokalsieg
so routiniert abfeiern, wie das die Fans einen Clubs halt tun, der in der letzten Dekade in durchschnittlich
jedem zweiten Jahr (und in den letzen 20 Jahren neun Mal) den Pokal im Schrank stehen hatte.
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