Duisburger SV 1900 vs. TuS Helene Essen 0:1 n. V.
Duisburger SV 1900

Duisburger SV 1900
vs.
TuS Helene Essen 0:1 n. V.

TuS Helene Essen

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Geschichte des Duisburger Spielvereins
Fußballverband Niederrhein
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Verbandspokal NR im WDR Videotext
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Letztes Spiel: Valenciennes AFC vs. Stade Rennais 29.08.2006, Stadion an der Düsseldorfer Str., Verbandspokal Niederrhein
Nächstes Spiel:  SV Hönnepel Niedermörmter vs. KFC Uerdingen

Ticket
ca. 100 Zuschauer

Nachdem er 1900 das Licht der Welt erblickte, benötigte der Duisburger Spielverein ein wenig Anlaufzeit, so brauchte man zum Beispiel Stadion an der Düsseldorfer Str. erst mal ein Jahr, um auf die Idee zu kommen, sich Vereinsfarben zuzulegen. Drei Jahre später war man aber schon ganz oben angekommen und sicherte sich 1904 die Westdeutsche Meisterschaft, als viele andere Traditionsvereine noch auf ihre Gründung warteten. Zehn weitere Westdeutsche Meisterschaften kamen dazu und einmal - 1913 - stand man im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, aber der große Wurf blieb den Kickern aus dem Duisburger Süden verwehrt, weil man dem VfB Leipzig mit 1:3 unterlag. Dem Spielverein sollte von den Konkurrenten vom Meidericher SV stets das Etikett des "Lackschuhvereins" angehängt werden, aber als feine Pinkel fühlte man sich gar nicht und versuchte, diesen Ruf an Duisburg 48/99 weiterzureichen. Die Geschichte des DSV endet jedenfalls erst mal tragisch. Zur Saison 1962/63 - also der Spielzeit, nach der die eingleisige Bundesliga kommen soll, ist man von vornherein weg vom Fenster, denn man ist in die Regionalliga abgestiegen und völlig überschuldet. 1964 soll eine Fusion mit 48/99 zu Eintracht Duisburg die Rettung bringen, aber man kann den weiteren Absturz nicht vermeiden.

Über 40 Jahre später hat sich einiges getan: Die Eintracht gibt es noch immer, aber 1968 spaltet sich auch wieder ein Duisburger Stadion an der Düsseldorfer Str. Spielverein 1900 davon ab und auch der existiert noch, so daß die Frage nach der Nachfolge des Traditionsvereins nicht eindeutig zu beantworten ist - zumindest dominiert der Spielverein sportlich und ist gerade in die Landesliga aufgestiegen, während Eintracht in der Kreisliga rumdümpelt. Die Vorherrschaft über die Stadt Duisburg freilich hat sich der Meidericher SV gesichert, der inzwischen als MSV Duisburg auch im Namen die Gesamtstadt repräsentiert und auch die anderen Traditionsteams - Hamborn 07, den VfB Homberg, Duisburg 08 - in die Amateurligen verdrängt hat. Ganz so aufregend ist die Story des TuS Helene Essen nicht. Der 1928 gegründete Zechenclub konnte aber auch in den 1940er Jahren in die Gauliga aufsteigen, also erstklassig werden und 1941 während des 2. Weltkriegs die Endrunde zur Deutschen Meisterschaft erreichen. 1945 als VfR wiedergegründet und später zunächst auf TuS Helene Altenessen und dann auf den heutigen Namen umbenannt, spielt man inzwischen auch in der Landesliga, so daß es sich beim heutigen Pokalspiel an der Düsseldorfer Straße um ein Sechstligaduell handelt.

Direkt in der ersten Minute gibt es eine Chance für die Hausherren, bei der der Keeper des TuS Helene einen unsicheren Eindruck macht, Stadion an der Düsseldorfer Str. aber weder das eine noch das andere erweist sich als symptomatisch für die Partie. Ob der Essener Goalie ein Meister seines Fachs ist, kommt eher überhaupt nicht ans Tageslicht, denn die Möglichkeit soll eine von zwei Chancen der kompletten regulären Spielzeit sein. Unmittelbar nach der Halbzeitpause sind es nochmals die Hausherren, die aus spitzem Winkel verfehlen und über den Rest des langweiligen Gekickes sollte der Mantel des Schweigens gebreitet werden. In der Verlängerung fällt dann doch noch ein Treffer und der TuS Helene sichert sich das Weiterkommen in die nächste Runde, wobei die heimischen Kicker und ihre Anhänger eine Abseitsposition gesehen haben wollen - soweit das bei der immer stärker hereinbrechenden Dunkelheit überhaupt erkennbar ist. Es war wohl doch zu optimistisch, Ende August ein Pokalspiel 18:30 Uhr anzusetzen und man hat auch die Chance verpaßt, vor der Verlängerung auf den mit Flutlicht bestückten Hartplatz der Anlage zu wechseln. Wie dem auch sei hat die Härte der Partie inzwischen deutlich zugelegt und damit ist dann auch der Schiedsrichter etwas überfordert, der auf beiden Seiten je zwei Spieler vorzeitig in die Kabine schickt und sich damit den Zorn von Aktiven und Publikum auf sich zieht.

Bei einem Kick wie diesem ist mit nicht viel Stimmung zu rechnen und während der regulären Spielzeit trifft das auch voll zu. Nicht mal die obligatorischen Zwischenrufe gibt es und die Partie bietet ja auch kaum Anlaß für Aufregung. Das wird in der Verlängerung ganz anders, wobei es natürlich auch hier nicht zu organisiertem Support kommt, aber die Emotionen gehen immer mehr los und die Pöbeleien aus Stadion an der Düsseldorfer Str. dem Publikum an die Adressen von Schiedsrichter und Gegenspieler nehmen immer mehr zu. Die Eskalation gipfelt darin, daß ein Duisburger anfängt, generell auf Essen zu schimpfen und sich mit Sprüchen wie "Fahrt doch zurück über die Grenze!" (welche Grenze exakt gemeint ist, bleibt unklar, eine Stadtgrenze zwischen Duisburg und Essen gibt es nicht und auch eine Landesgrenze sucht man dazwischen eher vergeblich) und "Das ist doch jedes Jahr mit Euch das Gleiche, ihr Scheiß-Essener!" den Zorn eines Fußballfreunds aus Essen zuzuziehen, der fleißig zurückpöbelt, so daß es zwischendurch gar den Anschein hat, daß die Diskussion mit den Fäusten weitergeführt werden könnte, am Ende bleibt es dann aber doch bei verbalen Nettigkeiten und schließlich ist die Partie auch aus und man kann sich auf das vom Platz kommende Schiedsrichtergespann konzentrieren, dem auch noch jeder eine kleine mündliche Protestnote zu überbringen hat.

Der heutige Duisburger Spielverein kickt an der Düsseldorfer Straße im Duisburger Süden, wo auch der Traditionsclub sein Stadion hatte. Stadion an der Düsseldorfer Str. Das soll fast an gleicher Stelle gewesen sein, allerdings mit um 90 Grad gedrehtem Spielfeld und mit einer Kapazität von über 10000 Zuschauern, war dann aber für den erstklassigen Duisburger Spielverein doch zu klein, so daß man an ins Wedaustadion ausweichen mußte. Heute verfügt man über einen Hauptplatz, der wie erwähnt kein Flutlicht zu bieten hat, dafür aber jeweils vier Stufen pro Längsseite und auf einer Seite sind stellenweise ein paar grüne Sitzschalen montiert, die beim Umbau eben dieses Wedaustadions zur MSV-Arena abgefallen sind. Auf der anderen Seite des Walls an der einen Längsseite befindet sich der Ascheplatz, der als Nebenplatz genutzt wird und der so auch ein paar Stehstufen seinen Ausbau nennen kann. In der Kurve folgt noch ein Graswall und oberhalb davon liegt noch ein zweiter Nebenplatz, der wie der Hauptplatz über Rasen verfügt. Eine Baumaßnahme wird an der Düsseldorfer Straße auch momentan realisiert: außen auf der 'Hauptseite' entsteht ein gemauerter Sprecherturmm.


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