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SV Herbern |
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12.11.2004, Rasenplatz Werner Straße, Landesliga Westfalen, Staffel 4 |
In der Nordgruppe der Landesliga Westfalen Nord ist am heutigen Tag Abstiegskampf angesagt, denn nach elf Spielen und somit
einem guten Drittel der Saison müssen sich beide Kontrahenten in der Tabelle nach unten orientieren. Richtig prekär ist die
Lage bereits für die Gäste vom FSV Gescher, die erst sechs Punkte auf ihrem Konto haben und damit schon ebenso viele Zähler
hinter dem rettenden Ufer liegen. Besser sieht es da schon für den SV Herbern aus, den die Stadtteilkicker aus Ascheberg haben
doppelt so viele Punkte auf dem Konto. Eine Niederlage kann man sich damit freilich heute nicht erlauben, denn die würde den
FSV Gescher auf drei Punkte an die Hausherren heranbringen. Damit hat die heutige Partie wohl das Prädikat des Sechs-Punkte-Spiels
verdient, denn aus Sicht der Gäste wird natürlich umgekehrt der sprichwörtliche Schuh daraus und man kann mit einem Auswärtssieg
wieder in Sichtweite der Nichtabstiegszone kommen und sich dabei gleich dem heutigen Gegner auf drei Zähler Distanz nähern.
Es wird relativ schnell klar, daß die Gastgeber heute wohl nur an sich selbst scheitern können. Sie übernehmen sofort die Kontrolle
und kommen schnell zu klaren Chancen, doch man überbietet sich im Vergeben von klaren Möglichkeiten. So ist der SV Herbern bei einem
der wenigen Konter der Gäste sogar aufs Glück angewiesen, um nicht selbst mit 0:1 in Rückstand zu geraten. Da hätte den Aschebergern
sicherlich auch nicht helfen können, daß der Treffer den Spielstand auf den Kopf gestellt hätte, aber so nimmt die Partie schließlich
den Verlauf, der von den Spielanteilen vorgegeben wird und der SV Herbern geht mit 1:0 in Führung. Die Gäste müssen jetzt etwas tun
und kommen auch selbst gelegentlich zu Chancen, wobei sich zeigt, daß der FSV Gescher dem SV Herbern im Auslassen von Möglichkeiten
in nichts nachsteht. Dafür legen die Gastgeber noch mal nach und gewinnen am Ende auch in dieser Höhe hochverdient mit 3:0, wobei es
nach Chancen eher 5:2 oder 6:3 hätte ausgehen müssen.
Angesichts der naßkalten Witterung am heutigen Tag ist die Partie gar nicht mal so schlecht besucht. Ein Großteil des Publikums steht
auf der Seite der Hausherren, wo zwar nicht supportet wird, man sich aber intensiv mit Spielverlauf und letzten Partien auseinandersetzt,
wobei man angesichts der heutigen Chancenauswertung beklagt, daß man schon in der Vorwoche nur wegen seiner Abschlußschwäche mit 0:1
verloren hätte und das auswärts beim Spitzenreiter der Staffel vom TSG Dülmen. Aber auch ein paar Anhänger des FSV Gescher sind zu sehen, die
vor allem an ihren Schals zu erkennen sind, die wie auch die Trikots der Gäste die Aufschrift "Für kein Geld der Welt!" tragen. Die
Bedeutung des Spruchs bleibt im Dunklen, aber angesichts der Chancenverwertung des Auswärtsteams ist man versucht, den Satz mit "... schießen
wir den Ball ins gegnerische Tor" fortzusetzen.
Der Rasenplatz an der Werner Straße verfügt an einer Seite über Ausbau in Form von drei hohen Stufen,
denen aber jede Form von Überdachung
fehlt, was dazu führt, daß man sich heute lieber ebenerdig unter dem Vordach des Vereinsheims drängelt oder Position unter dem kleinen Unterstand
bezieht, der neben den Stufen untergebracht ist. Der Rest der Anlage ist ebenerdig begehbar, aber eben auch völlig unüberdacht, so daß er ebenso
unattraktiv ist wie die Plätze auf den Stufen, zumindest für Zuschauer, die keinen Regenschirm oder sonstige Regenschutzkleidung dabei haben. Dazu
kommt hinter einem Tor noch das bereits erwähnte gemauerte Vereinsheim, ein Imbißstand, in dem jeder, der nicht nach lokalem Jargon bestellt, verbessert wird ("Currywurst, Pommes, Majo? Das ist ein Mantateller!"), eine Flutlichtanlage mit sechs Masten, die für gute Lichtverhältnisse sorgt, und nicht zu vergessen die Bandenwerbung in der äußersten Ecke, die zur einzigen offenen Frage des Tages führt: "Wer sind eigentlich die Bekifften Kegelköppe"?
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