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SV Hohenlimburg |
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Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen eV Landesliga Westfalen 2 (WDR-Videotext) fußball.de |
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22.09.2005, Kirchenberg Stadion, Landesliga Westfalen 2 / Süd |
Der SV Hohenlimburg hat im letzten Jahr um den Klassenerhalt in der Verbandsliga Westfalen 2 gekämpft und
ist dabei am Ende denkbar knapp auf der Strecke geblieben - erst am letzten Spieltag fiel die endgültige
Entscheidung, daß die Kicker aus dem unfreiwilligen Hagener Stadtteil - das Verhältnis der Hohenlimburger zur
Stadt Hagen ist dem der Wattenscheider zu Bochum vergleichbar - den Weg in die Landesliga anzutreten hatte. So
wenig wie man im Vorjahr in die tiefere Spielkasse wechseln wollte, beabsichtigt man jetzt, dort zu bleiben, doch
den angepeilten Wiederaufstieg zu erreichen könnte sich als harte Nuß erweisen, denn es gibt einige Teams, denen
die Staffelmeisterschaft der Landesliga Westfalen 2 zuzutrauen ist. Der RSV Meinerzhagen hat da sicherlich andere
Sorgen, denn man gehört wieder zu den Abstiegskandidaten, nachdem es im letzten Jahr nur haarscharf zum Klassenerhalt
gereicht hat.
An der Rollenverteilung gibt es heute also wenig zu rütteln, denn die SVzehner, wie sich Hohenlimburg nennt, gehen
als klarer Favorit ins Rennen und alles andere als ein Sieg würde den Austiegshoffnungen der Hausherren einen klaren
Dämpfer verpassen, während der RSV Meinerzhagen auf kaum mehr als einen Punktgewinn hoffen darf. Das läßt eine
Abwehrschlacht seitens der Gäste erwarten, die sicherlich erstmal drauf bedacht sein werden, das eigene Tor sauber zu
halten, und diese Erwartung wird von der Partie auch voll und ganz erfüllt. Eine gute halbe Stunde geht das gut, dann
aber gibt es einen Elfmeter für die Hausherren, als ein Spieler im Strafraum leicht von hinten gerempelt wird und der
führt zum 1:0. Zehn Minuten später bringt eine sehenswerte Kombination das 2:0 und kurz nach der Pause legen die Hohenlimburger
einen weiteren Treffer nach - alle Tore erzielt durch Mannschaftskapitän Karsten Werlein. Im Laufe der 2. Hälfte schalten die
Gastgeber einen Gang zurück, das reicht jedoch weiter, um den RSV Meinerzhagen zu kontrollieren, auch wenn den Sauerländern
zumindest noch ein Ehrentreffer gelingt.
60 handgezählte
Zuschauer - offiziell wird eine Besucherzahl von 100 gemeldet - stellen für ein Landsligaspiel keine beeindruckende
Kulisse dar und das liegt nicht nur daran, daß überhaupt niemand zu sehen ist, der offensichtlich die gut 50 Kilometer lange Fahrt auf sich
genommen hätte, um den RSV Meinerzhagen zu unterstützen. Darauf angesprochen sagt ein Zuschauer, daß Hohenlimburg schon immer mit schlechtem
Besuch zu kämpfen habe und fragt, was man denn machen solle, man könne die Leute ja schlecht an den Haaren ins Stadion schleifen. An den Leistungen
der SV10er kann es zumindest heute nicht liegen, daß nicht mehr Leute ins Stadion kommen, und an der Anlage am Kirchenberg sicherlich erst recht nicht.
Dieses Stadion am Kirchenberg hätte nämlich nicht nur eine bessere Landesligakulisse verdient, es würde vielmehr auch Vereinen zur Ehre gereichen,
die einige Klassen höher als der SV Hohelimburg den Fußballsport pflegen. Unmittelbar an der Abfahrt Hagen Elsey der BAB 46 zwischen Hagen und Hemer
gelegen ist es nicht nur die verkehrgünstige Lage, die das Stadion zu einem Schnäppchen macht, vielmehr ist es der für die Spielklasse hervorragende Ausbau. Ob es jetzt eine Zuschauerkapazität von 10000 hat oder von 7000 - zwischen diesen Zahlen schwanken die Angaben - auf jeden Fall kann es sich mit seiner überdachten Haupttribüne und den hohen Traversen zu beiden Seiten derselben sowie auf der Gegenseite, wo es auch noch ein Gebäude gibt, sehen lassen und auch für eine Flutlichtanlage ist gesorgt, die Abendspiele wie heute um diese Jahreszeit erst ermöglicht. Insgesamt ist das von einer Laufbahn umgebenene Spielfeld in einem Kessel gelegen, hinter den Toren gleicht ein Graswall den Höhenunterschied aus - auf dem oberen Niveau gibt es dann noch die Vereinskneipe der Hohenlimburger inklusive überdachter Terasse, in der es unter anderem ein gut sortiertes Angebot von Fanartikeln gibt und auf dieser Höhe ist auch noch ein Nebenplatz angelegt, auf dessen roter Asche heute Jugendspieler trainieren. Für unterhaltsamen Sport ist also dieses Jahr gesorgt, ein würdiges Umfeld liefert der Platz am Kirchenberg ohnehin - vielleicht sollten sich die Hohenlimbugerinnen und Hohenlimburger doch mal aufraffen, in nennenswerter Zahl dem alten Fanaktivistenspruch "Support your local team" Folge zu leisten... Übrigens läuft eine Hochspannungsleitung knapp am Spielfeld vorbei, so daß das Kirchenberg Stadion dem Hermann-Löns-Stadin, in dem der SC Paderborn zur Zeit noch spielt, fast die Einzigartikeit streitig macht, das Stadion mit einer quer über das Spielfeld verlaufenden Stromleitung zu sein - aber eben nur fast.
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