Hessen Kassel vs. FSV Frankfurt 1:1
KSV Hessen Kassel

Hessen Kassel
vs.
FSV Frankfurt 1:1

FSV Frankfurt

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Die Oberligen
Hessischer Fußballverband
Schwarz Blau 79
Der schwarz-blaue Götterbote
Frankfurter Rundschau
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Letztes Spiel: Borussia Dortmund vs. Hertha BSC 10.08.2002, Auestadion, Oberliga Hessen
Nächstes Spiel:  VfB Lübeck vs. Rot-Weiß Oberhausen

Ticket
4000 Zuschauer

Der FSV Frankfurt wähnte sich kurz vor Beginn der aktuellen Spielzeit bereits in der Regionalliga. Auestadion - Tribünen von der Gegenseite aus gesehen Nachdem man sportlich an den Amateuren des Lokalrivalen Eintracht gescheitert war, schienen die Karten durch den Lizenzentzug der ersten Mannschaft der SGE neu gemischt. Kein Aufstieg für die Amateure, dafür der FSV in Liga 3, so schienen die Konsequenzen der Eintracht-Pleite zu sein. Wie man inzwischen weiß, hat die SGE die Lizenz doch noch bekommen, deren zweite Mannschaft bereichert nun die Regionalliga und der FSV mußte sich letztlich mit dem Verbleib in der Oberliga Hessen abfinden. Jetzt geht es hier wieder ums Tagesgeschäft, und daß das alles andere als ein Honigschlecken ist, mußten die Mannen vom Bornheimer Hang bereits in der Vorwoche zur Kenntnis nehmen, als es eine bittere 1:4-Niederlage gegen Eschborn setzte. Heute tritt man beim KSV Hessen Kassel an, der auch schon bessere Zeiten hinter sich hat, aber für den die Oberliga nach Pleite, Neugründung und mehrfachem Wiederaufstieg als Höhepunkt der jüngeren Geschichte bezeichnet werden darf.

Der FSV muß in dieser Saison mit der Last der Favoritenbürde zurechtkommen, was Auestadion - Gegenseite zunächst recht gut zu gelingen scheint. Allein ein Tor will aus den Gelegenheiten der Südhessen nicht fallen, obwohl der FSV zumindest die Stabilität der Querlatte des gegnerischen Tors ausprobiert, und so ist es dann zu Beginn des zweiten Abschnitts der KSV Hessen, der aus kurzer Distanz nach Querpaß zum Führungstreffer kommt. Obwohl der Aufsteiger zuletzt etwas besser ins Spiel gekommen ist, wäre ein Sieg wohl des guten zu viel gewesen, und letztendlich ist es wohl nicht mehr als gerecht, daß die Gäste zum Ausgleich kommen. Danach haben beide Teams noch recht gute Chancen, einen Treffer gibt es aber nicht mehr und am Ende ist das Remis wohl verdient, auch wenn die schwarz-blauen Götter zuletzt dem Sieg deutlich näher waren als die rot-weißen Löwen.

4000 Zuschauer belegen, daß man in Nordhessen heiß auf die neue Liga ist. Und die Liga ist Auestadion - Außer Mutti mag sie keiner (Intro der Gäste) wohl auch heiß auf die Löwen, denn im Vorjahr kam die Oberliga Hessen gerade mal auf einen Zuschauerschnitt von 415 Besuchern pro Spiel. Letztendlich überwiegen die eher namenlosen Clubs in der Hessenliga, aber die Rückkehr von Hessen Kassel und Absteiger Borussia Fulda in diese Spielklasse sollten in diesem Jahr für eine Steigerung der Resonanz sorgen. Der Kasseler Anhang läßt sich größtenteils auf den Sitzplätzen nieder und feuert von dort aus das Team recht durchgängig an, wobei man auch die eine oder andere Schmähung des Gegners im Programm hat. Die FSVler, die sich mit einem kleinen Häufchen in einer der Kurven eingefunden haben, halten nach besten Kräften dagegen und setzen wie üblich über weite Strecken eher auf Ironie. “Scheiß-Südhessen!” zählt hier ebenso zum Programm wie “10 Minuten ohne Gegentor” und das literarische Kleinod (Bukowsky?) “Wochenende! Schafe ficken! Hey! Hey!” - man ist halt seiner Heimatstadt und deren Buchmesse verpflichtet. Zu Beginn präsentiert der FSV-Anhang übrigens ein Intro mit zahlreichen blauen und schwarzen Plastikfahnen, ein paar großen Schwenkfahnen und einem Transparent “Außer Mutti mag uns keine Sau!” - und die wird sich das angesichts der rüden Ausdrucksweise bezüglich des Wochenendvergnügens vielleicht auch noch mal überlegen!

Das Auestadion bietet 28000 Menschen Platz, von denen sich etwa 4500 auf der Haupttribüne Auestadion - Mutti wäre stolz auf sie (Intro der Heimfans) niederlassen können, die seit Beginn der 90er Jahre aus eigentlich drei separaten Tribünen besteht. Zuvor gab es nur den heute zentralen Bereich mit etwa 2000 Plätzen, was als einigermaßen ärgerlich bezeichnet werden kann, weil der Ausbau zu spät kam - die Hessen waren gerade aus der zweiten Liga abgestiegen, nachdem man zuvor dreimal in Folge extrem knapp am Aufstieg in die Bundesliga gescheitert war. Neben der Tribüne, in deren Innereien sich übrigens noch eine Gaststätte verbirgt, verfügt das Auestadion, bei dem es sich um eine klassische Arena samt Laufbahn und sonstigen Leichtathletik-Einrichtungen handelt, über hohe Stehplatztraversen, die um die beiden Kurven und die Gegenseite verlaufen und die in den 90er Jahren renoviert wurden - die Wellenbrecher und die Zäune zum Spielfeld könnten allerdings inzwischen wieder einen Anstrich gebrauchen. Zum geplanten Aufstieg in die Bundesliga wären noch ein Flutlicht und eine Anzeigetafel dazugekommen, aber bekanntermaßen kam es anders. Immerhin ist der KSV Hessen Kassel seit dem Aufstieg in die Landesliga wieder ins Auestadion zurückgekehrt, das im “Großen Buch der Deutschen Fußballstadien” 1 noch als “Ruine des Zuschauersports” bezeichnet wird, in dem die “Stadionkarnickel selten gestört” werden und das “symbolisch für das Scheitern des Kasseler Spitzenfußballs” steht. Direkt neben dem Auestadion steht übrigens die Eissporthalle, in der die Eishockeycracks der Kassel Huskies ihrem Job nachgehen.

1Werner Skrentny: Das große Buch der Deutschen Fußballstadien, Göttingen (2001), Verlag die Werkstatt

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