VfL Leverkusen vs. Rhenania Alsdorf 2:0
VfL Leverkusen

VfL Leverkusen
vs.
Rhenania Alsdorf 2:0

Rhenania Alsdorf


Fußballverband Mittelrhein
VL Mittelrhein im WDR-Videotext

Letztes Spiel: Borussia Dortmund vs. SC Freiburg 28.09.2003, VfL-Platzanlage, Verbandsliga Mittelrhein
Nächstes Spiel:  VfB Speldorf vs. Union Solingen

Ticket
ca. 150 Zuschauer

Fußball und Leverkusen - eigentlich sogar Sport und Leverkusen - sind zwei Worte, die normalerweise durch den Begriff VfL-Platzanlage - Längsseite Bayer zusammengehalten werden, aber tatsächlich gibt es auch werksunabhängige Teams an der Schnittstelle von BAB 1 und BAB 3, so zum Beispiel der VfL Leverkusen 04/14, der zur letzten Saison den Aufstieg aus der Bezirksliga in die Landesliga schaffte. Dort gab man als Klassenziel aus, die Liga halten zu wollen, doch das ging völlig in die Hose. Nach einem Jahr Landesliga stand der VfL auf dem ersten Platz seiner Staffel, so daß er die neue Spielzeit in der Verbandsliga Mittelrhein bestreiten “muß”. Sieben Punkte aus vier Spielen bedeuten hier einen erfolgreichen Saisonstart und heute wollen die Gastgeber drei Punkte sichern, um sich “auf einem Mittelfeldplatz” in der Liga festzusetzen. Tatsächlich nähert sich der VfL Leverkusen schon wieder der Tabellenspitze seiner Staffel und man darf gespannt sein, ob das Klassenziel Nicht-Abstieg auch in der laufenden Saison als Understatement enttarnt werden wird und man am Ende wieder um den Aufstieg mitspielen wird. Solche Probleme haben die Gegner von Rhenania Alsdorf eher nicht, denn bei bislang vier Punkten besteht die Gefahr, daß man nach einer Niederlage am heutigen Tag den Blick schon zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison etwas sorgenvoll gen Tabellenkeller richten müssen könnte.

Das Spiel kann zunächst nicht überzeugen, wobei die Gastgeber von Anfang an klare Vorteile auf ihrer Seite VfL-Platzanlage - Gegenseite haben. Bis zur 36. Minute hat es auf beiden Seiten gerade mal eine richtige Chance gegeben, die erste davon für die Gäste. Diese 36. Minute bringt dann aber die Führung für den VfL Leverkusen, als einer der Spieler der Hausherren das Leder in einer unübersichtlichen Situation irgendwie über die Linie bugsiert. In der zweiten Hälfte kommt es - vor allem gegen Ende der Partie - zu mehreren ganz dicken Chancen für die Hausherren, aber die Chancenauswertung des VfL spottet jeder Beschreibung. Am schlimmsten ist es in der 67. Minute, als ein VfLer den gegnerischen Torwart recht elegant ausspielt, um dann einem Feldspieler die Gelegenheit zu geben, auf der Linie zu klären. Zwar erscheint der Ausgleich nie eine wirklich realistische Perspektive zu sein, aber man weiß ja, wie schnell es bei einer Ein-Tor-Führung zum Kippen einer Partie kommen kann. Diesmal aber gibt es in der Verlängerung das Happy-End für die überlegene Mannschaft, die quasi mit dem Abpfiff doch noch auf 2:0 erhöhen kann. Hochverdient ist der Erfolg allemal und nach sieben Spieltagen scheint der VfL auf dem dritten Platz bei drei Punkten Rückstand auf die Amateure von Alemannia Aachen an der Tabellenspitze schon wieder in “Aufstiegsgefahr” zu geraten.

Für die Fanszene beim VfL scheint der sportliche Aufstieg dann doch etwas schnell gegangen zu sein, denn VfL-Platzanlage - Vereinsheim eigentlich lautet die Diagnose, daß es keine Fanszene im eigentlichen Sinne gibt. Da das auch für die Gäste gilt, die nicht einmal einen wie auch immer sichtbaren Anhang mitgebracht haben, bleibt dem Zuschauer viel Zeit, den Anweisungen vom Platz zu lauschen oder Familiendiskussion über Fragen zu verfolgen, wie ob das Budget noch für eine Cola im Stadion reicht, oder ob “zu Hause getrunken” wird. Auch der Autolärm von der nahen A3 kann genossen werden, der für ein ständiges Hintergrundrauschen sorgt, nicht zu vergessen das Rauschen des Windes in den um das Gelände stehenden Bäumen. In der zweiten Hälfte gibt es dann doch noch einen Sprechchor, als zwei etwa Fünfjährige das Brüllen von "Vau! Eff! El! Vau! Eff! El!" als vorübergehenden Zeitvertreib entdecken - ist groundhopping.de heute Zeuge der Geburt der VfL-Ultra-Szene von morgen geworden? Eins der beiden Kinder müßte da freilich noch an seinem Outfit arbeiten, denn ein Oliver-Kahn-Trikot erscheint für den Chef der VfL-Leverkusen-Ultras von morgen dann doch etwas unpassend.

Auch in Bezug auf die Anlage spielt der VfL natürlich nur die zweite, eigentlich wie in der Ligahierarchie sogar VfL-Platzanlage - Stufen nur die dritte Geige hinter den SV-Bayer-Amateuren. Deren (kleines) Ulrich-Haberland-Stadion verfügt immerhin über eine Mini-Tribüne, die mitten im Bayer-Komplex gelegene Anlage des VfL muß in dieser Beziehung passen. Ein wenig Ausbau ist aber doch vorhanden, auf einer Längsseite gibt es drei Stufen, die in den Fuß eines in voller Höhe begehbaren Graswalls gebaut sind. Sowohl am Fuß als auch an der Oberkante des Graswalles sorgen ein paar Parkbänke für spärliche Sitzmöglichkeiten, während der Rest der Seiten des Kunstrasenplatzes immerhin ebenerdig begehbar sind. Weiterhin zu erwähnen ist ein Kleinfeldplatz mit Hartbelag hinter einem Tor, eine Holzhütte, deren Schild sie als Basis der Jugendabteilung des VfL ausweist, sowie ein festes Vereinsheim gegenüber und die BayArena, die man erspähen kann, wenn man zwischen den Bäumen auf der Gegenseite durchlugt. Sechs Flutlichtmasten mit je zwei Strahlern sorgen dafür, daß man auch bei Dunkelheit auf der VfL-Anlage Spieler und Ball erkennen kann. Insgesamt aber kann man sich schon aufgrund der Beschilderung im Umfeld, wo es zu diversen Einrichtungen von Bayer Leverkusen geht, davon überzeugen, daß die VfL-Platzanlage von den Liegenschaften Bayers geradezu erdrückt wird, obwohl es sich um eine Anlage handelt, die für Verbandsligafußball sicherlich mehr als nur ausreichend ist.


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