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FSC Lohfelden |
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25.05.2002, Nordhessen-Stadion, Landesliga Hessen Nord |
Die heutige Partie hätte bei sorgfältiger Planung kaum spannender angesetzt werden können. Zum einen
geht es zwischen dem Vorjahres-Absteiger FSC Lohfelden und dem durch alle Ligen marschierenden KSV Hessen Kassel um den direkten Aufstiegsplatz in die Oberliga Hessen, wobei die zwei Punkte Vorsprung des KSV dafür sorgen, daß die Heimmannschaft unbedingt einen Sieg braucht, um am letzten Spieltag noch die Tabellenspitze zu erklimmen. Und zum anderen handelt es sich bei dem Spiel auch noch um ein echtes Derby, liegt doch Lohfelden wenige Kilometer vor den Toren Kassels. Der FSC spielte wie bereits erwähnt im Vorjahr in der Oberliga und hat sich den direkten Wiederaufstieg zum Saisonziel gesetzt, so daß heute schon ein Sieg her muß. Hessen Kassel ist gleichermaßen ein Traditionsteam wie ein Emporkömmling, nach der Pleite 1998 hat man ganz unten in der Kreisklasse wieder angefangen und seitdem jedes Jahr einen neuen Aufstieg feiern dürfen, wobei man natürlich den Namen, den Spielort und auch die Fanszene des traditionsreichen Vorgängers übernommen hat, der 1962/63 im letzten Jahr vor der Einführung der Bundesliga erstklassig war und zwischen 1983 und 85 dreimal die Rückkehr in die Erstklassigkeit um Haaresbreite verpaßt hat. Von 1993 bis 1998 spielte man übrigens fünf Jahre unter dem Namen FC Hessen Kassel - der Name KSV hat aber weit mehr Tradition, hatte man ihn doch zuvor seit 1947 geführt.
Heute geht es jedoch nicht um Namen, sondern um Punkte, und da erwischen die Gäste den deutlich
besseren Start - bereits in der dritten Spielminute fällt der Führungstreffer für den KSV. Danach jedoch sind erst mal die Hausherren an der Reihe, die in der 11. Minute den Ausgleich erzielen und danach deutlich mehr vom Spiel haben als der Tabellenführer. Besonders in der Zeit bis zur Halbzeitpause sieht die KSV-Abwehr mehrmals schlecht aus, aber ein weiterer Treffer für Lohfelden will nicht fallen. Im zweiten Abschnitt bleibt der FSC feldüberlegen, auch wenn es jetzt gelegentliche Gegenstöße der Großstädter gibt. Letzendlich bleibt es beim 1:1 und somit beim direkten Aufstieg von Hessen Kassel in die Obeliga - kurz vor Schluß fällt sogar fast noch der Siegtreffer für die Löwen - insgesamt aber wäre ein Sieg für Lohfelden sicherlich eher verdient gewesen als einer für Kassel. Dennoch ist solche Spekulation natürlich müßig, der FSC hat seine Chancen gehabt und vergeben - also hat der zweite Platz, der ihm jetzt bleibt, seine Berechtigung und man muß versuchen, über eine Aufstiegsrunde gegen Victoria Griesheim, die zweite Mannschaft des SV Wehen und den Oberligisten Buchonia Flieden doch noch das Ticket zur Oberliga zu buchen.
Das Publikum im Nordhessen-Stadion sollte zahlenmäßig genug sein, den Saisonschnitt des FSC um einige hundert nach oben zu treiben, und steht fast geschlossen hinter den Gästen. Nur vereinzelt sind ein paar Anhänger der Gastgeber auszumachen, während sich die KSV-Fans überall im Stadion verteilen. Auf einer Gerade bildet man einen Fanblock, wo man sich mit zahlreichen Fahnen und Doppelhaltern positioniert und ein Intro mit viel Rauch und Feuer abliefert - was in Lohfelden widerspruchslos toleriert wird. Danach feuert man Hessen Kassel lautstark an und wird auch in den kritischen Phasen kaum leiser - so was darf man wohl mit dem Prädikat nervenstark belegen. Insgesamt bleibt die Atmosphäre immer ruhig und es scheint keine Gefahr einer Eskalation zu bestehen, wobei allerdings schwer zu sagen ist, was wohl passiert wäre, hätten die Hausherren kurz vor Schluß doch noch den Siegtreffer erzielt.
Der Name Nordhessen-Stadion gibt letztendlich doch etwas mehr vor, als man in Lohfelden zu bieten hat. Eine Überdachung fehlt hier ebenso wie ein Flutlicht (jedenfalls am Hauptplatz, der Nebenplatz mit Kunstrasenbelag ist damit ausgestattet) und auch einen echten Ausbau gibt es nur auf einer Seite mit einigen Stehplatzstufen, deren untere Reihen einen mit Holzbänken ausgestatteter Sitzplatzbereich bilden. Der Rest der Anlage besteht aus Graswällen, wobei eine Kurve mit dichten Büschen bewachsen ist und so nur oberhalb des Walles begehbar ist. Ansonsten findet man im Nordhessen-Stadion eine typische Mehrzweck-Anlage, die von einer Laufbahn umgeben wird.
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