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13.10.2001, Stadio Renato Curi, Serie A |
Am heutigen Tag kommt es im Stadion Renato Curi zu Perugia zu einer reizvollen Partie, bei der sich der
amtierende Meister vom AS Rom in dem gerade mal 150 km von der Hauptstadt entfernten Provinzstädtchen
vorzustellen hat. Bei Roma läuft es noch nicht so rund in der laufenden Spielzeit - jedenfalls, wenn man
den bisherigen Saisonverlauf in der Seria A betrachtet, während das Team in der Champions League durchaus
erfolgreich agiert. Tatsächlich könnte Perugia mit einem Sieg nach Punkten mit dem heutigen Konkurrenten
gleichziehen, der jedoch gemessen an den eigenen Ansprüchen ebenfalls nichts zu verschenken hat, will man
die Tabellenspitze nicht erst mal aus den Augen verlieren.
Nach einem recht schwungvollen Beginn mit Vorteilen für die Gastgeber und einigen Torchancen
verflacht die Partie zusehends und es zeichnet sich bereits früh ab, daß man heute mit einem
torlosen Unentschieden rechnen muß. Auch die Halbzeitpause führt nicht dazu, daß ein Ruck durch
eines der beiden Teams geht - ganz im Gegenteil scheint gerade danach ein Nichtangriffspakt zwischen
den heutigen Gegnern beschlossene Sache zu sein. Dabei ist es ein Nichtangriffspakt, der keinem wirklich etwas
nutzt, wächst doch der Rückstand der Römer auf Tabellenführer Inter nach dem Spieltag bereits auf fünf Zähler an,
während Perugia als Fünftletzter vor einer Saison steht, die im schlechtesten Fall mit einem Abstieg in die
Serie B enden könnte, gerade, nachdem man mit drei Jahren in der Serie A ein wenig das Image einer Fahrstuhlmannschaft ablegen konnte, das man voher mit Aufstiegen 1996 und 1998 nebst einem dazwischenliegenden Abstieg erworben hatte. Würde man nach der Verteilung der Sympathien im Publikum gehen, müßte es Roma sein, das vor heimischer Kulisse antritt, nehmen doch die Anhänger der Gastgeber gerade mal einen Hintertorbereich und ein gutes Viertel der beiden Seitentribünen ein, während der Rest des Hauses fest in Römerhand ist - dabei liegt freilich die Vermutung nahe, daß viele der Roma-Fans aus der Region, wenn nicht gar aus Perugia selbst stammen. Trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit sind es dann allerdings die Heimfans, die die Stimmung machen. Dies wird italien-typisch immer wieder mit dem Anzünden von roten Pyros unterstützt, die nach einigen Sekunden brennend auf den Platz geworfen werden. Ebenso italien-typisch scheint dieses Verhalten, was in Deutschland wohl für eine jahre-, wenn nicht lebenslange Platzsperre nebst Strafprozess reichen würde, weitgehend toleriert zu werden. Am Spielfeldrand warten bereits Feuerwehrleute auf die einfliegenden Fackeln, um sie in großen sandgefüllten Metalleimern zu löschen.
Beim Stadion Renato Curi, das nach einem früheren Aktiven Perugias benannt ist, der am 30. Oktober 1977 tragischerweise während eines Spiels der Mannschaft gegen Juventus plötzlich tot zusammengebrochen ist, handelt es sich um einen Standardbau, der zwar nicht ausgesprochen häßlich ist, aber auch keine echte Begeisterung wecken kann. Auf der einen Seite findet sich eine überdachte Tribüne, die im zentralen Bereich mit grauen Schalensitzen ausgestattet ist, während man sich in den Seitenbereichen auf den bloßen Beton setzt. Gegenüber steht eine zweite Tribüne, auf der ebenfalls gesessen wird - hier überall direkt auf den Betonstufen, während man hinter den Toren stehend das Spiel verfolgt. Eine Flutlichtanlage ist natürlich wie überall in der Serie A vorhanden, dafür fehlt allerdings jede Form einer Anzeigetafel.
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