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FC 08 Villingen |
Die Oberligen Südbadischer Fußballverband Württembergischer Fußballverband |
17.11.2001, Friedengrund, Oberliga Baden-Württemberg |
Im Jahr 1972 schlossen sich die Gemeinden Villingen und Schwenningen zur gemeinsamen Stadt
Villingen-Schwenningen zusammen, was durch die Tatsache ein wenig ungewöhlich ist, daß Schwenningen in Würtemberg liegt, während Villingen zu Südbaden gerechnet wird. Das sportliche Zugpferd der Gemeinde sind sicherlich die Eishockeycracks von den Schwenninger Wild Wings, aber auch das Fußballspiel wird in Villingen-Schwenningen gepflegt. Klassenhöchster Vertreter ist hier der in Villingen ansässige FC 08, der mit der laufenden Saison in die Oberliga Baden-Württemberg aufgestiegen ist, wo er jedoch gegen Ende der Vorrunde den letzten Platz einnimmt, so daß der sofortige Wiederabstieg droht. Am heutigen Tag würden drei Punkte gegen den VfR Heilbronn sicherlich auch gerade angesichts des soeben vollzogenen Trainerwechsels recht kommen, um das Team auf den Weg zu einer Aufholjagd zu bringen, doch auch der VfR will nicht mit leeren Händen nach Hause fahren, macht man sich doch auf dem vierten Tabellenplatz liegend durchaus noch Hoffnungen, zu dem Spitzenpärchen SC Pfullendorf und SV Sandhausen aufschließen zu können und ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitreden zu können.
Das Spiel nimmt einen durchaus etwas seltsamen Verlauf. Zwar kommen die Gäste zunächst zu
einer auf Grund der Spielanteile verdienten Führung, doch kurz vor der Halbzeit fällt der Ausgleich für den FC 08 aus dem sprichwörtlich heiteren Himmel. Das gibt den Gastgebern offensichtlich einen Schub, denn sie kommen mit neuem Schwung aus der Halbzeit und dominieren zunächst im zweiten Abschnitt, aber wieder fällt ein Treffer völlig gegen das Moment des Spieles - diesmal für den VfR Heilbronn. Danach tut sich nicht mehr allzuviel, so daß es bei dem im Endeffekt aufgrund der Überlegenheit im ersten Abschnitt und der Cleverness beim Siegtreffer verdienten Auswärtssieg kommt.
Der VfR Heilbronn hat eine Handvoll Leute mitgebracht, die einen Fanblock bilden und die Einheimischen zu Beginn der Partie ein wenig schocken, indem sie dem Buch Rauch in der Provinz ein weiteres Kapitel hinzufügen - offensichtlich in Villingen nicht gerade üblicherweise. Danach wird es im Stadion eher ruhig, auch wenn die Gästefans gelegentlich mal den einen oder anderen Sprechchor hinausbringen - größtenteils in Form von Vau-Eff-Err! Vau-Eff-Err!-Rufen.
Das Stadion im Friedengrund liegt inmitten einer Traube von weiteren Sportplätzen, so befindet sich direkt nebenan ein Rasenplatz, der auf einer Seite über ein paar Stufen verfügt und auf dem heute nacheinander mehrere Jugenspiele stattfinden, und ein Aschenplatz, der nicht nur im Gegensatz zum Hauptplatz mit einer Flutlichtanlage ausgestattet ist, sondern sogar über eine eigene Tribüne verfügt. Das Sahnehäubchen der gesamten Anlage stellt aber mit Sicherheit das eigentliche Stadion dar, das immerhin 12000 Menschen Platz bietet. Es handelt sich um eine reine Fußballanlage, die auf drei Seiten - ausgenommen ist ein Hintertorbereich - mit einer zweistelligen Anzahl von Stehplatzstufen ausgebaut ist, die in den Ecken ineinander übergehen und auf einer Seite über eine Überdachung verfügen - hier finden unter anderem die Gästefans ihren Platz. Gegenüber kommt eine hübsche kleine Tribüne hinzu, die hinter den Stehplatzrängen errichtet ist und Sitzgelegenheiten in Form von rohen Holzbänken zu bieten hat.
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