Werder Bremen II vs. FC St. Pauli 0:2
Werder Bremen

Werder Bremen II
vs.
FC St. Pauli 0:2

FC St. Pauli

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Letztes Spiel: BFC Viktoria 89 Berlin vs. FC Brandenburg 03 Berlin 24.04.2007, Weserstadion, Regionalliga Nord
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Ticket
9500 Zuschauer

Die zweite Mannschaft des SV Werder Bremen ist im Mittelfeld der Regionalligatabelle zu finden, was Weserstadion bei den kurzen Abständen nach oben bedeutet, daß man sich durchaus noch Hoffnung auf das Erreichen eines der beiden Spitzenplätze machen darf, was in diesem Fall zwar nicht den Aufstieg, aber immerhin die Qualifikation für den DFB-Pokal bedeuten würde. Die gäbe es für den FC St. Pauli noch zum Aufstieg dazu und die Hamburger haben heute die Chance, die Tabellenspitze zu erklimmen, sollte man das Weserstadion erstürmen können. Mit einer 1:3-Niederlage beim WSV in die Saison gestartet, dümpelten die Hamburger die gesamte Vorrunde in der unteren Tabellenhälfte herum, konnten aber im neuen Jahr von den erwähnt kurzen Abständen profitieren und sich Stück für Stück nach oben arbeiten, was heute zu einem vorläufigen Abschluß kommen könnte.

In der Anfangsphase ist die Partie eher ausgeglichen, aber nach und nach ist es der FC St. Pauli, der das Kommando übernimmt und die Weserstadion Hausherren unter Druck setzt. So folgt es durchaus aus dem Spielverlauf, daß die Gäste in der 33. Minute in Führung gehen, allerdings ist es ein umstrittenes Tor, bei dem die Spieler von Werder eine Abseitsstellung im Vorfeld erkannt haben wollen. Die Bremer versuchen auf den Rückstand zu reagieren, bringen aber bis zur Halbzeit keine brauchbaren Torchancen zustande. Im zweiten Abschnitt dominiert dann wieder St. Pauli, das zur Zeit einen echten Lauf zu haben scheint, allerdings fehlt teilweise ein wenig der Blick für die Spielsituation, was zu der einen oder anderen Abseitsstellung - und diesmal gibt es daran keinen Zweifel - führt. Die 62. Minute bringt dann doch das 0:2 und angesichts des eher gebremsten Auftretens der Hausherren gibt es zu diesem Zeitpunkt kaum noch einen Zweifel daran, daß die Kiezkicker das Weserstadion als Tabellenführer verlassen werden, wobei es am Ende der Partie auch tatsächlich bleibt.

9500 Zuschauer sind sicherlich ein guter Besuch für ein Regionalligaspiel, wobei mehr als die Hälfte der Besucher Gästefans sind, Weserstadion die den Weg an die Weser gefunden haben und in ihrem Bereich, einer Hintertortribüne, für eine gute Füllung beider Ränge sorgen. Das Heimpublikum ist heute im Unterrang der Südseite untergebracht, während der Oberrang ebenso wie die eigentlichen Werder-Fanblöcke und die Nordtribüne gesperrt sind. So ist der freigegebene Bereich der Anlage wirklich gut gefüllt, wobei das große Interesse auf Seiten von St. Pauli zu erwarten war, die große Zahl von Heimfans aber doch etwas überrascht. Die Stimmung ist auf beiden Seiten gut, wobei die möglichst weit zu ihren bei den Profis angestammten Blöcken hin aufgestellten Bremer Fans natürlich mit den zahlenmäßig vor allem an aktiven Fans deutlich überlegenen Hamburgern nicht mithalten können - das "Hamburger" ist übrigens bezogen auf den Gastverein, denn für die Herkunft seiner Fans gilt das, wenn man auf die Kennzeichen der PKWs achtet, mit denen die Auswärtsfans angereist sind, nicht in dieser Allgemeingültigkeit. Zum Teil ergeben sich da etwas eigentümliche Konstellationen, so sind zum Beispiel auch ein paar Anhänger des VfL Osnabrück mit Schals in den St. Pauli Block gekommen, um die Gäste zu unterstützen, obwohl es gerade ihr Team ist, dem die Kicker von Millerntor die Tabellenführung erfolgreich zu entreißen versuchen - offensichtlich spekuliert man drauf, gemeinsam in die 2. Liga aufzusteigen.

Das Weserstadion hat seinen Namen mehr verdient als so manche andere nach einem Gewässer benannte Anlage, denn der gleichnamige Fluß Weserstadion führt tatsächlich unmittelbar am Stadion vorbei. Bereits seit 1909 wird an dieser Stelle Fußball gespielt, damals hatte der Bremer SC hier einen Sportplatz mit Holztribünen in Betrieb. 1923 errichtete hier der Allgemeine Bremer Turn- und Sportverein gegen den Widerstand der Anlieger ein völlig neues Stadion, doch die 1,25 Millionen Reichsmark, die die Anlage kostete und die komplett per Kredit finanziert wurden, hatten den ABTSV überfordert und fünf Jahre später mußte man das Stadion wieder aufgeben. 1930 zog dann der SV Werder in das Stadion ein, das inzwischen der "Weserstadion e. V." gehörte und auf den heutigen Namen hörte. Doch auch dieser Verein entging nicht der Pleite und 1934 wurde das Stadion von der Stadt übernommen, um während der Nazidiktatur auf die Bezeichung "Bremer Kampfbahn" zu hören und Schauplatz von Propagandaveranstaltungen zu werden und später Flak-Geschütze zu beherbergen. Nach dem Krieg wurde zunächst US-Präsident Eisenhower neuer Pate des "Ike Stadiums", bevor es wieder auf die bis heute gültige Bezeichnung Weserstadion hörte. Unter Willi Lemke wurde die Anlage Schritt für Schritt modernisiert und inzwischen handelt es sich um ein modernes Stadion mit Rundumüberdachung und guter Aussicht von allen Plätzen - noch Anfang der 90er Jahre war vor allem der flache Gästebereich des Weserstadions berüchtigt, von dem aus selbst dann nur großgewachsene Zuschauer das Spiel halbwegs vernünftig verfolgen konnten, wenn er nur durchschnittlich gefüllt war. Das Weserstadion gehört zu einem Komplex, zu dem neben weiteren Sportanlagen diverse Nebenplätze gehören. Dazu zählt unter anderem der schlicht mit Platz 11 bezeichnete übliche Spielort der zweiten Mannschaft, der zwar über eine eigene Tribüne verfügt, aber etwas klein geraten ist, so daß man gegen Gegner, bei denen das die Sicherheit oder das Publikumsinteresse verlangt, ins Stadion ausweichen muß.

Ein Teil der Informationen in diesem Bericht stammt aus
Werner Skrentny: Das große Buch der Deutschen Fußballstadien, Göttingen (2001), Verlag die Werkstatt
Weserstadion
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