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ca. 500 Zuschauer
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Der TSV Aindling gehört zu den festen Größen in der Oberliga Bayern, in der das Team aus der Nähe von Augsburg bereits
seit der Spielzeit 1996/97 an den Start geht. Üblicherweise schließen die Schwaben in der Bayerliga auf gesicherten Mittelfeldplätzen ab und so war es auch im Vorjahr, als man die Ziellinie der Liga als Tabellensiebter passierte. Dennoch steht der Fußball in Aindling vor dem absoluten Höhepunkt seiner Geschichte, konnte man sich doch für den DFB-Pokal qualifizieren und bekam mit dem FC Schalke 04 ein absolutes Traumlos zugeteilt. Schon heute ist das Stadion am Schüsselhauser Kreuz für das Schalke-Spiel restlos ausverkauft, aber zunächst heißt es im Liga-Alltag bestehen, geben doch heute die Amateure der Spielvereinigung Unterhaching ihre Visitenkarte beim TSV ab. Der Bob des Hachinger Nachwuchses hat sich in den letzten drei Jahren als recht spurtreu erwiesen, blieb man doch in der Bayernliga, während die erste Mannschaft des Teams nacheinander die zweite Liga, die Regionalliga und jetzt wieder die zweite Liga ausprobierte. Drei Punkte hinter den heutigen Hausherren belegten die Münchener Vorstädter in der Vorsaison den achten Platz, so daß man heute wohl von einem Saisonauftaktspiel sprechen kann, das durchaus zu einer ersten Standortbestimmung der beiden Kontrahenten dienen kann.
Den besseren Eindruck hinterlassen zunächst die Kicker mit dem Bob auf der Brust, übernehmen die Gäste
doch sofort die Initiative und bedrängen das Tor der Gastgeber, wobei sie es jedoch an Durchschlagkraft ein wenig mangeln lassen. So sind es dann trotz allem die Hausherren, die nach einer guten halben Stunde zum Führungstreffer kommmen. Überraschend ist diese Wende schon, aber die Hachinger haben sich den Rückstand selbst zuzuschreiben, zumal sie zunächst das Toreschießen versäumen und dann einen gegnerischen Spieler namens Kreuzer vor dem eigenen Kasten völlig alleine lassen. Eben dieser Kreuzer kann kurz nach dem Pausentee sogar auf 2:0 erhöhen, als er wieder einmal völlig alleingelassen ist, diesmal aber aus dem Mittelfeld heraus zu starten hat. Damit ist das Spiel letztendlich entschieden und erst kurz vor Schluß wittern die Gäste nach dem Anschlußtor zum 1:2 noch mal etwas Morgenluft, doch es ist schlicht zu spät, noch was zu machen. Der TSV verschleppt jetzt geschickt die Partie, bis der Unparteiische die Pfeife zum Schlußpfiff an den Mund führt.
Die Heimfans haben schon vor der Partie eine große Trommel auf der Haupttribüne untergebracht, nutzen die
aber während das Leder läuft nur sehr gelegentlich. Ebenso sporadisch gibt es mal den einen oder anderen Sprechchor, aber im großen und ganzen bleibt es beim TSV eher recht ruhig. Dazu tragen heute auch die Gästefans bei, die zwar mit einem Transparent - "Rot Blaue Falken Markt Schwaben" - ihre Anwesenheit demonstrieren, es dabei dann aber auch im Wesentlichen belassen. Nach dem Anschlußtreffer des Unterhachinger Nachwuchses entpuppen sich dann durch ihren Torjubel noch ein paar vorher unbestimmbare Zuschauer als Anhänger der Gäste.
Glanzstück des Stadions am Schüsselhauser Kreuz ist eine beeindruckende Tribüne, die an ein Steinhaus
angebaut ist, in dem sich unter anderem die Umkleidekabinen für die Spieler befinden. Die Tribüne selbst ist komplett aus Holz, was auch sowohl für die Sitzbänke als auch für die Dachkonstruktion gilt. Das fünffach gezackte leicht aufwärts gebogene Dach bildet überhaupt mit seiner offensichtlich massiven Bauweise eine recht gewagte, offensichtlich aber sehr gut durchdachte Konstruktion. Der Rest der Anlage verfügt rundum über zwei bis drei Stufen, auffällig ist ein Hintertorbereich, bei dem oberhalb dieser Stufen ein mit Gebüsch bewachsener Wall kommt, der oben aber noch mal in drei weitere Stufen übergeht. Die Treppen zu diesen weiteren Stufen sind heute mit Baustellenband abgesperrt - offensichtlich wurde dieser Teil der Anlage gerade erst angelegt und ist noch nicht freigegeben - was aber einige der anwesenden Zuschauer nicht davon abhält, die Stufen schon mal zu erklimmen und zu belegen. In einer Ecke gibt es noch eine Anzeigtafel mit Analoguhr und Spielstandsanzeige und außerdem sind insgesamt acht Flutlichtmasten um den Platz verteilt, die jeweils zwei Strahler tragen. Unüberdacht ist übrigens in Aindling nicht nur der Großteil des Stadions, sondern auch die Trainerbänke, was dazu führt, daß die Auswechselspieler von Haching bei gelegentlich etwas heftigerem Regen vorübergehend in die unteren Sitzreihen der Tribüne umsiedeln.
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