Belgien vs. Finnland 0:0
Belgien

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Finnland

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Letztes Spiel: Togo vs. Mali 13.10.2007, Stade Roi Baudouin, Qualifikation EM 2008
Nächstes Spiel:  RFC de Liége vs. KFC Dessel Sport

Ticket
4100 Zuschauer

In den 1980er Jahren war die belgische Fußballnationalmannschaft ein fast ständiger Gast in den Endrunden von Europa- und Weltmeisterschaften Stade Roi Baudouin und feierte mit dem zweiten Platz bei der EM 1980 und dem vierten Platz bei der WM 1986 Achtungserfolge, auch wenn es nie zum ganz großen Titel reichte. Zuletzt ist die Qualifikation zu den großen Turnieren nicht mehr geglückt und man mußte bei der Europameisterschaft 2004 in Portugal und der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland zuschauen und das ist auch die Rolle, die Belgien im kommmenden Jahr bei der EM in Österreich und der Schweiz einnehmen wird, denn mit elf Punkten aus zehn Partien bleiben höchstens noch theoretische Chancen auf eine Qualifikation, während es die Gäste aus Finnland mit 19 Punkten aus elf Spielen in der Spitzengruppe stehen und heute können die Skandinavier mit einem Sieg einen großen Schritt dazu machen, sich zum erstenmal überhaupt für eine EM zu qualifizieren. Jedes andere Ergebnis dürfte dabei zu wenig für die Finnen sein, denn schon bei einem Remis könnte Portugal mit dem erwarteten Sieg in Aserbaidschan nach Punkten aufschließen und am kommenden Mittwoch müßten die Finnen zusehen, wie die Portugiesen in Kasachstan die Cance hätten, auf Platz zwei vorbeizuziehen, und sich damit für das mögliche Endspiel zwischen den beiden Ländern um die Qualifikation am letzten Spieltag der Gruppe beste Chancen verschaffen könnten.

In der Anfangsphase agieren die Hausherren recht leichtsinnig in der Abwehr und es kommt zu mehreren Ballverlusten, von denen Stade Roi Baudouin der Gegner aber nicht entscheidend profitieren kann, und nach 17 Minuten sind es dann doch die Hausherren, die mit einem abgefälschten Freistoß knapp am Tor vorbeitreffen und so die erste Torchance der Partie haben. In der 28. Minute dann die erste große Gelegenheit für Finnland, als sich Stijn Stijnen im Tor der Gastgeber einen einfachen Ball über die Finger laufen läßt, was aber nur eine Ecke zur Folge hat. In der 31. Minute ist der Ball dann aber im Netz der Belgier, doch der Treffer findet wegen einer Abseitsentscheidung keine Anerkennung und das wiederholt sich in der 43. Minute, wobei es zumindest im zweiten Fall wohl eine klare Fehlentscheidung sein dürfte. Es dauert bis zur 61. Minute, bis es zu einer erneuten Chance kommt, als Belgien zu einem 2:1-Durchbruch kommt, das Leder jedoch zu weit vorlegt und insgesamt muß man jetzt sagen, daß Finnland erstaunlich wenig tut und mit dem 0:0 zufriedener zu sein scheint als die Gastgeber, obwohl man doch die drei Punkte dringend bräuchte. So bleibt es am Ende in einem insgesamt schwachen Spiel bei einem torlosen Remis, bei dem die Finnen ein wenig mit dem Schiedsrichter hadern können, aber noch viel mehr Grund haben, die Ursachen bei sich selbst und ihrem mangelnden Willen zum Sieg im zweiten Abschnitt zu suchen.

Nur 4100 Zuschauer wollen die heutige Partie sehen, von den sicher noch ein gutes Viertel zu den skandinavischen Gästen gehört, deren Stade Roi Baudouin Fans nicht nur im eigentlich Gästebereich zu finden sind, sondern auch noch einen kleinen Block auf der Haupttribüne bilden. Die Anhänger Belgiens haben offensichtlich kein großes Interesse, sich die bedeutungslosen Spiele ihrer zuletzt so oft enttäuschenden Elf anzusehen, aber immerhin versucht man sowohl beim Intro - mit einer Blockfahne und einigen kleinen Schwenkfahnen in Landesfarben - und auch während der Partie Stimmung zu machen, so gut es geht. Das probieren auch die Gäste, die zunächst eine sehr dichte Schalparade abliefern und danach immer wieder aktiv sind und so ist die Atmosphäre am Ende so gut, wie das in einem so spärlich gefüllten Stadion wie am heutigen Tag möglich ist. Sollte jemand rosa Elefanten sehen, ist das allerdings werder eine Folge des berauschenden Spiels noch davon, daß in der Gasttstätte des belgischen Nationalstadions Alkohol ausgeschenkt wird, sondern nur eine Sponsorenaktion mit diversen aufblasbaren Gummifiguren.

Das Stade Roi Baudouin - oder Koning Boudewijnstadion - ist in unmittelbarer Nähe des berühmten Atomiums im Gelände der Stade Roi Baudouin Weltaussttellung von 1958 zu finden, wo sein Vorgänger Heyselstadion bereits seit 1920 gestanden hatte, so daß die Sportanlage an dieser Stelle mehr Tradition hat als das zur Weltausstellung errichtete Wahrzeichen Brüssels. Am Anfang hieß des Nationalstadion "Stade du Centenaire", weil es 1930 zur Hundertjahresfeier der beglischen Unabhägigkeit eingeweiht worden war und an dieser Stelle wurden ab 1958 sieben Europapokalendspiele ausgetragen - mit dem tragischen Finale bei der letzten Austragung des Finales der Landesmeister am 29.05.1985, als bei den als Katastrophe von Heysel in die Geschichte eingegangenen Geschehnissen 39 Menschen ums Leben kamen und Hunderte verletzt wurden. Hooligans des FC Liverpool hatten einen Block neben dem ihren gestürmt, in dem sich statt neutralen Zuschauern mehrheitlich Fans vom Gegner Juventus Turin aufgehalten hatten, und in der Massenpanik war eine Mauer der baufälligen Anlage zusammengebrochen. Als Folge wurde der FC Liverpool für sieben Jahre von allen internationalen Wettbewerben gesperrt - alle anderen englischen Teams durften fünf Jahr nicht mitspielen - und außerdem fand nie wieder ein Fußballspiel im Heyselstadion statt, das vielmehr zum heutigen Stade Roi Baudouin umgebaucht wurde, einer Multifunkionsarena mit einer freistehenden Tribüne auf einer Längsseite und einer zweiten um den Rest des Spielfelds hufeisenförmig umlaufenden Tribüne, wobei alle Zuschauerbereiche doppelstöckig gestaltet sind. Seither ist hier wieder das belgische Nationalstadion zu finden und bei der Europameisterschaft 2000 fand an dieser Stelle des Halbfinale zwischen Frankreich und Portugal statt.

Stade Roi Baudouin
Stade Roi Baudouin
Stade Roi Baudouin
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