SSV Bergneustadt vs. Fortuna Köln II 2:0
SSV Bergneustadt

SSV Bergneustadt
vs.
Fortuna Köln II 2:0

Fortuna Köln




Fußballverband Mittelrhein
LL MR 1 im WDR-Videotext

Schaeng Gaeng
Fortuna Eagles
Suedstadtleechter
Letztes Spiel: SC Jülich 10/97 vs. SV Breinig 17.03.2005, Wilhelm-Bisterfeld-Stadion, Landesliga Mittelrhein 1
Nächstes Spiel:  1. FC Union Berlin vs. FC St. Pauli

Ticket
ca. 50 Zuschauer

Die Tabelle der Staffel 1 der Landesliga Nordrhein ist eine Dreiklassengesellschaft. An der Spitze liegt das Duo aus Wilhelm-Bisterfeld-Stadion BC Berrenrath und RSV Urbach, das mit 35 Zählern bereits acht Punkte Vorsprung vor dem Tabellendritten hat, der das Mittelfeld anführt, das seinerseits vom FC Geistingen mit 17 Zählern auf der viertletzten Position abgeschlossen wird. Dahinter kommen die 'armen Leute' der Liga, zu denen neben Blau-Weiß Brühl und Adler Dellbrück mit je sieben Zählern auch die heutigen Gäste gehören - ihrerseits mit sechs Punkten aus sechzehn Spielen nicht gerade vom Erfolg gesegnet. So teilen die Südstadtkicker, die heute im Oberbergischen Kreis beim Mittelfeld-Team vom SSV Bergneustadt anzutreten haben, in gewisser Weise das Schicksal ihrer ersten Mannschaft, die ebenfalls abgeschlagener Tabellenletzter war, allerdings inzwischen sogar wegen der Insolvenz des Vereins den Spielbetrieb einstellen mußte. So ist die große Zeit der Fortuna - ein Jahr Bundesliga und später bereits in den Qualifikationsspielen gegen Borussia Dortmund den Fuß in der Tür zum Oberhaus - vorbei und es heißt Zittern und Sanieren, um im nächsten Jahr zur Verbandsliga zugelassen zu werden, bis dahin aber ist Fortuna Köln II faktisch die erste Mannschaft des Clubs, der übrigens seinen langjährigen Präsidenten und Mäzen Hans 'Schäng' Löring betrauert, der am 6. März verstorben ist. Der Tod des charismatischen Ex-Chefs, der immer für einen Schlagzeile gut war, am Ende aber pleite und mittellos gewesen sein soll, ist sicherlich nicht ohne Symbolgehalt auch für die Fortuna selbst, der als Verein ein ähnliches Schicksal droht.

Trotz des bitteren Punktestandes sind es die Kölner, die den ersten Akzent in der heutigen Partie setzen, als sich ein eigentlich eher etwas Wilhelm-Bisterfeld-Stadion verunglückter Kopfball fast ins Tor der Hausherren senkt, aber vom SSV-Torhüter im letzten Moment noch über die Linie gelenkt werden kann. Danach ist erst mal Langeweile angesagt und das Spiel schleppt sich mühsam dahin, bis in der Schlußphase des ersten Abschnitts doch noch das vom Publikum - zumindest nach den Reaktionen zu gehen - weitgehend unbemerkte Führungstor für die Hausherren folgt. Doch auch im zweiten Abschnitt ist von einer Überlegenheit der Gummersbacher Nachbarstädter nichts zu sehen. Fortuna Köln spielt munter mit, wobei man allerdings insgesamt sagen muß, daß man dem Kick kaum bescheinigen kann, Landesliganiveau zu haben. Immerhin scheitern die Gäste einmal nur am Pfosten, doch schließlich fällt der zweite Treffer der Partie per Flachschuß für den SSV und so stellt sich am Ende das Resultat ein, das wohl von den meisten erwartet wurde.

Die vielleicht Wilhelm-Bisterfeld-Stadion 50 Zuschauer bei der heutigen Partie lassen sich tatsächlich kaum anmerken, daß man ein Fußballspiel verfolgt. So gibt es auf den Treffer zum 1:0 wie erwähnt so gut wie keine Reaktionen und auch der Treffer zum 2:0 löst nicht gerade Gefühlsausbrüche aus, auch wenn immerhin brav geklatscht wird. Angesagt werden die Tore übrigens auch nicht, obwohl augenscheinlich eine Lautsprecheranlage zur Verfügung steht. Beim SSV Bergneustadt ist wohl auch von vornherein nicht wirklich mit Support zu rechnen, aber ein wenig überrascht es schon, daß keine Anhänger von Fortuna Köln den Weg ins Bergische gefunden haben. Immerhin handelt es sich ja momentan wie beschrieben um die de facto erste Mannschaft ihres Teams und die Oberliga-Mannschaft ist doch fast immer von einer zweistelligen Zahl von Fans begleitet worden.

Wollte man bewußt negativ über das Wilhelm-Bisterfeld-Stadion berichten, so könnte man anmerken, daß es über einen Kunstrasenplatz mit Wilhelm-Bisterfeld-Stadion Laufbahn verfügt, der an drei Seiten überhaupt nicht ausgebaut ist. Was man dabei weggelassen hätte. wäre zum einen der Graswall auf der Gegenseite, vor allem aber die sehenswerte Tribüne, mit der die bislang völlig unerwähnte Längsseite der Blickfang der gesamten Anlage wird. Man betritt das Stadion als Zuschauer durch diese Tribüne hindurch, wo man vom ersten Stock aus in den mit Holzbänken versehenen Zuschauerbereich kommt, zuvor aber auch in die Vereinskneipe des SSV abbiegen kann, die über Fenster zum Platz verfügt, so daß man das Geschehen auch von hier aus verfolgen kann. Diese hochgesetzte Tribüne muß man überhaupt nicht verlassen, wer das dennoch tun will, hat über eine Treppe auf der linken Seite die Gelegenheit, wieder auf Erdbodenniveau zu kommen und den Platz völlig zu umrunden. Für Licht ist zu dieser späten Stunde auch gesorgt, denn Strahler an insgesamt acht Flutlichtmasten reichen aus, um das Geschehen in helles Licht zu tauchen. Das Wilhelm-Bisterfeld-Stadion ist übrigens auf dem Stentenberg oberhalb des Zentrums von Bergneustadt gelegen und ersetzt eine Anlage gleichen Namens, von der heutzutage als dem 'alten Wilhelm-Bisterfeld-Stadion' die Rede ist.


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