Borussia Mönchengladbach vs. Hannover 96 1:0
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vs.
Hannover 96 1:0

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Ticket
24500 Zuschauer

Die Strategen von DFL und Premiere haben die putzige Situation hinbekommen, daß am heutigen Sonntagsanteil des 16. Bundesligaspieltags zweimal die Partie VfL HSV auf dem Programm steht. Bökelberg - Tribüne Archivfoto Einmal - beim Treffen des Hamburger SV mit dem VfL Bochum - geht es um ein Treffen zweier Mannschaften, die bislang eher positiv überraschen konnten und sich im oberen Mittelfeld der Tabelle bewegen. Um die andere Partie soll es an dieser Stelle gehen, in der beim Spiel des VfL Borussia Mönchengladbach gegen den Hannoverschen SV 96 Abstiegskampf pur angesagt ist. Nur von einem Punkt getrennt, nehmen die beiden Kontrahenten die Tabellenplätze 15 und 16 ein, so daß der Verlierer des heutigen Tages davon ausgehen muß, auf einem Abstiegsplatz überwintern zu müssen, was nicht unbedingt zuträglich für Psyche und Selbstvertrauen sein dürfte. Beide Mannschaften gehen ohnehin mit angeschlagener Psyche in die Partie, denn die Hausherren haben zuletzt immer wieder in den letzten Minuten ihrer Spiele bittere Gegentore hinnehmen müssen und so sicher geglaubte Punkte verschenkt, während Hannover seit vier Spielen überhaupt kein Tor mehr geschossen hat und dabei auch keinen Punktgewinn mehr verbuchen durfte, seit der wohl etwas vorschnell als Retter gefeierte Bobic den Siegtreffer zu einem 1:0-Erfolg auf dem Betzenberg erzielt hatte.

Die heutige Partie ist durchaus unterhaltsam, auch wenn spielerische Glanzpunkte Mangelware sind. Bökelberg - Gladbacher Intro Dafür geht es beherzt zur Sache, so daß man dem Spiel bescheinigen kann, daß es die Erwartungen an ein Duell gegen den Abstieg voll erfüllt. Nach einer Viertelstunde fällt der Treffer des Tages, als Hannovers Schlußmann ein Abschlag deutlich mißglückt, der Ball postwendend gegen den Lauf der aufrückenden Abwehr zurückkommt und sich der ansonsten heute eher blasse Demo in einer 1:1-Situation gegen eben diesen Sievers durchsetzt. Nach der Pause klingelt es dann noch mal im Kasten der Gäste, dieser Treffer aber kann wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben werden. Wohl eine richtige Entscheidung des Unparteiischen, ebenso richtig wie die beim 1:0, eine passive Abseitsstellung nicht zu ahnden. Hannover dreht noch einmal auf und drängt auf den Ausgleich, doch zu echten Torchancen kommt es kaum. Da die Drangphase vielleicht gerade mal eine Viertelstunde dauert, geht der Sieg der Gladbacher völlig in Ordnung, der wohl noch höher hätte ausfallen können, würden die Hausherren ihr Spiel etwas stärker variieren und sich nicht dauernd mit ihrem Kurzpaßspiel durch die Mitte festrennen.

Zum Intro präsentieren die Heimfans zwei große Blockfahnen, die eine mit dem Logo des VfL, Bökelberg - Hannoveraner lassen qualmen die andere mit dem Wappen der Stadt Mönchengladbach. Die HSV-96-Anhänger zeigen sich dagegen trotz mahnender Worte des Stadionsprechers, der darauf verweist, daß es erstens giftig sei und zweitens zur Strafe gegen Hannover 96 führe und deshalb doch tunlichst zu unterlassen sei, als Freunde von pyrotechnischen Artikeln und lassen zunächst Rauch in den Himmel steigen, um dann noch ein rotes bengalisches Feuer zu entzünden. Mit dem Einsatz von Leuchtpatronen verscherzen sich die Gästeanhänger dann aber auch Sympathien von Fans, die der Pyrotechnik nicht ganz abgeneigt sind, vor allem, weil sie flach genug abgeschossen werden, die Spieler auf dem Platz zu gefährden. Danach beruhigt sich die Lage wieder und beide Fangruppen unterstützen ihre jeweilige Mannschaft mit Sprechchören, wobei die Hannoveraner Fans auch noch eine ganze Reihe Trommler - es müßten insgesamt sieben Trommeln gewesen sein - im Gepäck haben. Überhaupt machen die Gästefans über die ganze Partie gesehen den lauteren und aktiveren Eindruck, auch wenn die Gladbacher ein paarmal zeigen, daß sie vor allem mit ihren "Vau-Eff-Ell!"-Rufen einen ohrenbetäubenden Lärm zu entfachen verstehen. Am Ende sind die Heimfans natürlich obenauf und feiern ihre Mannschaft, die zum Dank für die Unterstützung in die Kurve kommt.

Das Bökelbergstadion gehört zu den Dinosauriern der deutschen Stadionszene und es soll ja Bökelberg - Ätsch! - (c) by www.stoop.de demnächst vom modernen Sportpark Nord in Rente geschickt werden. Bis es soweit ist, wird weiterhin der größte Teil der Zuschauer in Mönchengladbach ohne Dach auskommen müssen, nur die Sitzplätze auf der Haupttribüne verfügen über so etwas (und das Dach befindet sich so hoch über den Köpfen der Zuschauer, daß es bei etwas Wind wenig Schutz vor Regen bietet, zumal die Tribüne keinerlei Seitenwände hat. Immerhin bietet es überhaupt so etwas wie einen Wetterschutz, worüber die Fanblöcke in den Kurven und die Stehplätze auf der Gegenseite nicht einmal ansatzweise verfügen. Übrigens ist das Bökelbergstadion nicht nur bezüglich seiner Form ein lebendes Fossil, das gilt ebenso für seine Lage im Wohngebiet in unmittelbarer Nähe der Innenstadt, der Sportpark Nord wird wie heutzutage üblich außerhalb liegen.

Sollte sich jemand fragen, warum in diesem Angebot in den letzten Tagen nur über bereits besuchte Bökelberg - Tribüne Archivfoto Stadien berichtet wurde, hier eine kleine Erklärung, die auch ein wenig vom Frust des Hobbys als Groundhopper zeugen soll. Am heutigen Tag sollte ein weiteres Spiel besucht werden, die Partie zwischen Union Mülheim und dem FC Kleve in der Verbandsliga Niederrhein. Der Sportplatz an der Südstraße, wo die Union spielt, verfügt über einen Rasenplatz mit Tribüne und die heutigen Gäste kommen als Tabellenführer dorthin, was sollte einem den Spaß da verderben könnnen? Nun, zum Beispiel, wenn der beschriebenen Rasenplatz gar nicht genutzt wird, sondern man lieber auf dem hinter der Tribüne gelegenen Ascheplatz spielt, der zwar auch über Rasen verfügt, aber nur in Form eines Walles für die Zuschauer auf einer Längsseite. So wandte sich dann der Schreiber dieser Zeilen mit gramerfülltem Herz ab, als er erkennen mußte, wo das Spiel stattfinden würde, und verließ die Stätte seiner Schande vor dem Anpfiff (Endstand übrigens 4:1 für die Außenseiter von Union Mülheim), um sich vorzeitig in Richtung Bökelberg aufzumachen. Den Hausherren, die auf ihrer Website keine Auskunft über den von ihnen genutzten Platz geben (mit Ausnahme einer nicht sehr guten Wegbeschreibung) wird das wohl egal gewesen sein, die fünf Euro für's Ticket hatte er ja bereits entrichtet...

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