Borussia Dortmund vs. AC Milan 0:1
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Borussia Dortmund
vs.
AC Milan 0:1

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Letztes Spiel: Borussia Mönchengladbach vs. Hannover 96 11.12.2002, WestfalenWestfalenstadion, UEFA Champions League
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Ticket
45000 Zuschauer

Im Dortmunder WestfalenWestfalenstadion treffen sich am zweiten Spieltag der Zwischenrunde der diesjährigen Westfalenstadion - Milanfans UEFA Champions League die beiden Sieger des ersten Spieltags, wobei der AC Milan seinen Spielgewinn wohl gegen den höherkarätigen Gegner - Real Madrid - gewonnen hat, was von der Tatsache ein wenig egalisiert wird, daß die Dortmunder Borussia auf fremdem Platz das Team von Lok Moskau schlagen konnte. Heute können beide mit einem Spielgewinn die Weichen in Richtung Viertelfinale stellen, wobei sich die Hausherren wohl mit der Rolle des Außenseiters zufriedengeben müssen, obwohl man sich in den Tagen vorher an die Möglichkeit eines Heimsiegs klammert. Eine Wiederholung der 0:4-Niederlage, die der AC Milan im Frühjahr im UEFA-Cup aus Dortmund mit heimnehmen mußte, scheint ziemlich ausgeschlossen - vielmehr ist zu befürchten, daß der AC Milan gerade deshalb meint, mit dem BVB noch eine Rechnung offen zu haben.

Im Spiel wird schnell klar, daß beide Kontrahenten nicht gewillt sind, mit offenem Visier zu spielen. Spätestens zur Halbzeit ist wohl jedem klar, daß es sich um ein typisches 0:0-Spiel handelt, denn sowohl der BVB als auch - in noch etwas höherem Maße - der AC Milan sind offensichtlich stärker daran interessiert, die Null auf der Defensivseite zu behaupten als daran, einen zählbaren Erfolg in der Offensive zu erzielen. Derartige Spiele haben die Angewohnheit, manchmal doch nicht torlos auszugehen, und zwar genau dann, wenn der Abwehrbeton einer Seite von einem Westfalenstadion - BVB-Fans individuellen Fehler ausgehebelt wird. Dies passiert heute den Hausherren, als zu Beginn der zweiten Hälfte eine Abwehraktion von Wörns verunglückt, Metzelder seinem Kontrahenten Inzaghi zu viel Raum läßt, der den zu nutzen weiß und Rot-Schwarz mit 1:0 in Front bringt. So etwas hat sich schon im ersten Abschnitt angedeutet, als eben dieser Wörns einen Rückball zu kurz spielt, Lehmann jedoch schneller startet als der verdutzte Milan-Stürmer. Nach dem Treffer hat es Milan freilich noch weniger eilig und bringt den Vorsprung recht lässig über die Zeit, aber wer könnte ihnen das verdenken? Gerade angesichts der bevorzugten Taktik von BVB-Trainer Sammer bei einem Vorsprung ist nur allzu offensichtlich, daß sich der BVB bei eigener Führung ebenso weit zurückgezogen hätte. So gibt es nur noch eine hochkarätige Chance für die Borussen, da führt dann aber auch das gleich das Schicksal Regie und steht den Gästen bei, so daß das Leder von der Torlatte zurück ins Feld springt. Hätte Rosicky wenige Zentimeter tiefer gezielt, wäre der Ball wohl im Netz gelandet. So stellt sich in Dortmund nach der Partie Ernüchterung ein - etwas abgemildert durch das Versagen der Königlichen aus Madrid, die zuhause gegen Lok Moskau über ein 2:2-Remis nicht hinauskommen, und so mancher versucht es mit Nachkarten gegen die Defensivtaktik der Gäste (aber hatten die Hausherren nicht auch trotz dreier nomineller Stürmer eher defenisiv agiert) und die angebliche oder vermeintliche Fallsucht von Inzhagi (aber die fällt einem immer nur beim Gegner auf, BVB-Star Amoroso ist auch nicht immer für seine Standfestigkeit bekannt). Wie dem auch sei muß der BVB wohl in den nächsten beiden Partien versuchen, sich gegen Real Madrid zu behaupten, wenn man Ende Februar zunächst auswärts und innerhalb von Wochenfrist daheim gegen die Kastilier anzutreten hat.

Über die Stimmung am heutigen Tage braucht man nicht viele Worte zu verlieren - das gilt allerdings nicht für deren Ursachen. Beide Seiten zeigen ein kleines Intro mit Doppelhaltern und Schwenkfahnen, um sich danach eher ruhig zu verhalten. In einigen Blöcken der Südtribüne soll es wohl nach den Berichten der Leute, die das Spiel von dort verfolgten, recht laut gewesen sein, aber bis auf die Seitentribünen dringt davon wenig bis gar nichts, und wer soll die traditionell eher ruhigen Bereiche des Westfalenstadions mitreißen, wenn nicht die als Keimzelle der Stimmung geltende Südtribüne? Auch von den Milan-Fans ist nicht viel zu hören, so daß es ein insgesamt recht leiser Abend wird. Übrigens ist es wohl auch BVB-Westfalenstadionsprecher Norbert Dickel klar, daß er mit “den besten Fans der UEFA Champions League” in seiner Standardbegrüßung des Heimpublikums einen Mythos beschwört, denn gute 20 Minuten vor Schluß weist er über die Lautsprecher drauf hin, daß die Mannschaft Unterstützung brauche, was freilich auch nur vorübergehend hilft. Tatsächlich scheint sich eine gewisse Zerrüttung innerhalb des BVB-Anhangs breitzumachen, denn zumindest auf der Osttribüne sind einige kritische Stimmen zur Südtribüne zu hören, von der eben gerade kein Funken des Engagements mehr ausginge, während am darauffolgenden Tag in Berichten aus den Kreisen des Südtribünenpublikums hervorgeht, daß man dort die Konsumentenmentalität der Seitentribünen beklagt, ja “zum Kotzen” findet. Ohne an dieser Stelle Partei ergreifen zu wollen, muß wohl festgestellt werden, daß es nicht so aussieht, als sollte in absehbarer Zeit zu einem gemeinsamen Support zurückgefunden werden können. Das grundlegende Problem scheint aber doch die Tatsache zu sein, daß man den harten Kern der supportenden Fans im Rest des Westfalenstadion so schlecht hören kann, daß die prinzipiell zu Support bereiten, aus sich heraus aber eher ruhigen Fans des Heimteams nicht aktiviert werden können.

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