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ca. 200 Zuschauer
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Der TuB Bocholt wurde 1907 als Turnverein St. Josef gegründet und nach dem ersten Weltkrieg, nachdem sich
eine Fußballabteilung innerhalb des Vereins entwickelt hatte, in "Turner und Ballspieler Bocholt" umbenannt.
Heute sieht sich der TuB vorrangig als Verein des Breitensports, was nicht nur daran deutlich wird, daß man
sich rühmt, mit knapp über 5400 Mitgliedern zu den mitgliederstärksten Vereinen Nordrhein-Westfalens zu
zählen, von denen 2000 aktiv am Sportgeschehen teilnehmen und das natürlich nicht nur im Fußball, sondern in so
unterschiedlichen Disziplinen wie u. a. Tennis, Schwimmen, Karate, Volleyball, Radsport und Rhythmischer
Sportgymnastik sowie therapeutischem Sport wie Herz- und Rehasport. Die erste Fußballmannschaft der Hausherren
spielt immerhin in der Landesliga, dürfte aber für einen Regionalligisten wie den Wuppertaler SV kein echtes
Problem darstellen, auch wenn der Saisonstart des WSV mit je zwei Siegen und Niederlagen bei drei Unentschieden
hinter den Erwartungen seiner Anhänger zurückgeblieben ist.
Das heutige Spiel ist nicht wirklich dazu angetan, frustrierte Anhänger zu besänftigen, denn über weite Strecken
ist die Leistung des Regionalligisten schlicht indiskutabel. Zwar hat man die Landesligakicker vom TuB Bocholt
stets unter Kontrolle und läßt keine Chancen des Gegners zu, aber gerade im ersten Abschnitt sind Chancen für den
Wuppertaler SV ebensolche Mangelware und beim Halbzeitstand von 0:0 denkt wohl so mancher drüber nach, ob es hier
tatsächlich zu einer Verlängerung kommen könnte. Ganz so weit kommt es dann doch nicht, denn im zweiten Abschnitt
legen die Wuppertaler einen Zahn zu und kommen so doch noch zu zwei Treffern in der 51. und 63. Minute, nach denen
man sich erst mal wieder zur Ruhe setzt, bevor es dann fünf Minuten vor Schluß zum letzten Treffer kommt, der dann
noch für so was wie ein halbwegs standesgemäßes Resultat sorgt.
Schon im letzten Jahr wurde bei groundhopping.de anläßlich eines Verbandspokalauftritts des WSV festgehalten,
daß weder die Zahl der Gästefans noch die Qualität ihres Supports überzeugen können und das gilt erneut am heutigen Tag.
Es ist offensichtlich, daß die Bocholter mit mehr Zuspruch für die Blau-Roten gerechnet haben, denn es befindet sich massig
Ordnungspersonal im Stadion und auch das Polzeiaufgebot ist vergleichsweise groß, wobei uniformierte Polizisten die Eingangs- und
Taschenkontrollen übernehmen, was es auch nicht alle Tage gibt. Der befürchtete oder gar erwartete Ärger mit den Wuppertalern
bleibt angesichts einer Zahl von vielleicht zehn erkennbaren Fans und maximal dreimal sovielen Sympathisanten der Gäste überhaupt
völlig aus, das gilt allerdings auch für so ziemlich alles, was unter den Begriff Support fallen könnte und letztendlich wohl
auch für den Großteil dessen, was man sich aus Kartenumsätzen für die heutige Partie versprochen haben dürfte.
Fußballplätze scheinen in Bocholt grundsätzlich paarweise aufzutreten, denn so wie die beiden Flaggschiffe der Stadt, 1. FC und
Olympia, ihre Plätze nebeneinander am Hünting haben, so spielen die Nummer drei und vier in Gestalt von SC 26 und TuB im
Sportzentrum Süd-West in der Nähe der Einmündung der Lowicker Straße in die Werther Straße in unmittelbarer Nachbarschaft. Das
Sportzentrum selbst verfügt über zahlreiche verschiedenen Sportflächen, zu denen eben auch der von der ersten Mannschaft bespielte
Rasenplatz gilt, der immerhin auf einer Seite mit vier Stufen und einer kleinen überdachten Tribüne im mittleren Bereich ausgebaut ist,
auf der es eine zusätzliche Stufe gibt. Der Rest der Anlage ist nicht ausgebaut, aber immerhin komplett ebenerdig begehbar.
Was bei einem auf Breitensport ausgelegten Verein natürlich in der Anlage nicht fehlt, ist eine
raumgreifende Laufbahn, als Entschädigung für Fußballfans gibt es aber auch eine Flutlichtanlage am Hauptplatz und nicht - wie so oft -
an irgendwelchen Nebenplätzen mit Asche- oder Kunstrasenbelag.
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