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66099 Zuschauer
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Am heutigen Dienstag treffen sich Borussia Dortmund und der FC Brügge - oder eigentlich seit 1972
Club Brugge Koninklijke Voetbalvereniging -, um ihr jeweils vorletztes Spiel der Gruppe A der UEFA
Champions League 2018/19 auszutragen und da die Konkurrenz aus Madrid und Monaco bereits gespielt hat,
ist die Ausgangssituation der Gruppe relativ klar. Nach dem 2:0-Sieg der Spanier ist Monaco mit einem
Punkt ausgeschieden, Brügge hat mit 4 Zählern und gewonnenem direkten Vergleich die Qualfikation für
die Europa League sicher, könnte aber mit einem Auswärtssieg dem BVB auf zwei Zähler naherücken und
die Dortmunder bei Schützenhilfe von Madrid am letzten Spieltag sogar noch überholen. Letzerere
benötigen ein Remis, um Platz zwei in der Gruppe und damit das Achtelfinale sicher zu haben, müssen
aber gewinnen, wenn sie aus eigener Kraft nach dem Gewinn des direkten Vergleichs gegen Atlético de
Madrid die Gruppen am letzten Spieltag gewinnen können wollen.
Obwohl Remis und Niederlage aus Sicht der Belgier wenig Unterschied macht, zeigen die Flamen wenig
Engagement, zu einem Treffer zu kommen, sondern lassen den BVB anrennen, der offensichtlich durchaus
gewillt ist, die nötigen Treffer für den potentiellen Gruppensieg zu erzielen. In der Anfangsphase
erzeugt man dann mit Angriffen über die Flügel auch ein oder zweimal echte Gefahr, doch danach stehen
die Gäste besser und der BVB versucht es zumeist mit einem wenig ergiebigen Kurzpassspiel vor deren
Abwehr. Als man doch einmal Marco Reus freistellen kann, hat der kein Zielwasser getrunken und
verfehlt das gegnerische Tor knapp. Im zweiten Abschnitt erhöht Borussia Dortmund zwar das Tempo,
ändert aber wenig an der zugrundeliegenden Strategie und so wird man gegen Belgier, die weiterhin kaum
selbst versuchen, etwas nach vorne zu tun, kaum gefährlicher, so dass sich am Ende ein torloses Remis
ergibt, dass beim Online-Angebot des Sportmagazin Kickers
treffend mit eine Kurzpass-Orgie, die nie
wirklich zielführend war zusammegefasst wird und ebenso gut nachvollziehbar bei
schwatzgelb.de mit Brügge sehen ... und einfrieren betitelt wird.
Auch stimmungsmäßig gibt es auf Heimseite heute wenig allzu Auffälliges. Man liefert ein übliches
Intro ab, das sicherlich auf der riesigen Südtribüne beeindruckend genug ist - gerade für Leute,
denen es sich nicht mindestens alle zwei Wochen von Neuem bietet - und unterstützt den BVB danach
durchgängig, aber ohne große Dynamik. Bleiben die Gästefans, die im Diagionalbereich nord-ost und -
in geringerer Zahl - im Oberrang der östlichen Nordtribüne untergebracht sind und heute auf Tribüne
wie auf Spielfeld die einzigen sind, die auch mal die Geschwindigkeit wechseln - man zeigt, dass
die alte Clubbezeichnung nicht vergessen ist, wenn "FCB allez allez!" gesungen wird, dass man
phasenweise kaum hörbar, aber auch immer wieder richtig laut sein kann und - last not least -, dass
man auch in der Disziplin des Wechselgesangs (eben zwischen Nord- und Nord-Ost-Tribüne) praktische
Erfahrungen vorweisen kann.
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