Dordrecht '90 vs. BVO Emmen 2:2
Dordrecht '90

Dordrecht '90 vs. BVO Emmen 2:2

BVO Emmen

KNVB - Niederländischer Fußballverband
Voetbal International
www.voetbal.nl
14.09.2001, GN Bouw Stadion, Erste Divisie

Ticket
ca. 1000 Zuschauer

Dordrecht '90 blickt auf eine recht bewegte Geschichte zurück, die bereits fast 120 Jahre zurückreicht, GN Bouw Stadion - Außenansicht begründet man sich doch auf den 1873 gegründeten DFC Dordrecht, der 1890 eine Fußballabteilung eröffnete, auf die sich der heutige Name des Teams bezieht. Seit 1972 gibt es Profifußball in Dordrecht, ab 1979 unter dem Namen DS'79, 1991 fusionierte man mit dem SVV Schiedam zu SV/Dordrecht '90, was jedoch 1992 bereits mit einem Konkurs endete und zur Neugründung unter dem heutigen Namen führte. Erstklassigen Fußball konnte man in der gut 20 km von Rotterdam entfernten Stadt in den 80er und 90er Jahren insgesamt fünf Jahre lang sehen, bevor man sich 1995 bis zum heutigen Tag in die Zweitklassigkeit verabschiedete. Der BVO Emmen war noch niemals erstklassig, kann sich allerdings immhin auf drei Jahre Eliteliga des Vorgängervereins VV Emmen berufen, die allerdings auch schon ein paar Tage zurückliegen (1946 - 49). In den letzten Jahren konnte das Team immer mal wieder an das Tor zur Ehredivisie klopfen, vermochte es dann aber doch nicht, eben dieses in der Aufstiegsrunde aufzustoßen. Auch in diesem Jahr gehört der BVO zum erweiterten Favoritenkreis auf den Aufstieg, während Dordrecht'90 maximal ein Mittelfeldplatz zugetraut wird.

Das Spiel verläuft jedoch unter ganz anderen Umständen, als man es aufgrund dieser Voraussetzungen erwarten GN Bouw Stadion - Gegenseite müßte. Die in grün-schwarz spielenden Hausherren übernehmen schnell das Kommando und spielen Emmen geradezu an die sprichwörtliche Wand. Das ergibt bereits in der ersten Hälfte genug Chancen, um vier oder fünf Tore zu erzielen, doch man scheitert nach dem recht frühen 1:0 wieder und wieder an sich. So hat es Dordrecht schließlich seiner eigenen Dummheit zu verdanken, daß die Gäste aus Emmen im zweiten Abschnitt mehr zufällig den Spieß umdrehen können. Der Ausgleich fällt aus einer verunglückten Flanke, die zum Erstaunen von Torhüter wie Torschützen den Weg an die Unterkante der Latte und von dort ins Tor findet, und auch beim Führungstreffer ist Fortuna Patin, als ein Abpraller in der Abwehr der Hausherren einem einschußbereiten Stürmer vor die Füße fällt. Immerhin können sich die Hausherren, die es in der Schlußphase der Partie mit der Brechstange probieren, in der 94. Minute noch den Ausgleich ertrotzen, aber angesichts des Spielverlaufs können sie damit kaum zufrieden sein - was allerdings aufgrund des späten Ausgleichstores ebenso für den BVO Emmen gilt.

GN Bouw Stadion - Haupttribüne

GN Bouw Stadion - flache Hintertortribüne

Bei naßkaltem Wetter verfolgen nur wenige Zuschauer die Partie und verbreiten dabei eine eher ruhige Atmosphäre. Nach den Treffern für Dordrecht wird man mal etwas lauter und in der Schlußphase bringt das kleine Fangrüppchen hinter dem Tor auch mal einen Sprechchor zustande, während Dordrecht auf den Ausgleich drängt, aber um einen Hexenkessel handelt es sich am heutigen Tag nicht gerade, wobei überhaupt keine Anhänger der Gäste aus dem etwa 220 km entfernten Emmen auszumachen sind.

Das GN Bouw Stadion war früher nach der Straße, an der es liegt, benannt (Krommedijk) und verfügt seit GN Bouw Stadion - schmale Hintertortribüne 1999 über eine Zuschauerkapaziät von 4000 Plätzen (vorher 9000). Offensichtlich wurde die Anlage damals in einen Allseater umgewandelt, in dem heute vier unterschiedliche Tribünen vorzufinden sind - sämtlich mit grünen und schwarzen Sitzschalen ausgestattet. Die eine Längsseite wird von der offensichtlich neuesten Tribüne geziert, die im Gegensatz zu allen anderen ohne Stützpfeiler auskommt und dreifach unterteilt ist, wobei im mittleren Bereich Platz für ein paar vollverglaste Viplogen ist, die offensichtlich in einem Haus untergebracht sind, das eigentlich hinter der Tribüne steht. Gegenüber findet sich eine Tribüne, die vermutlich in Deutschland in dieser Form nicht freigegeben würde, ist sie doch etwas überhöht, ohne daß ein Geländer die gut einen Meter hohe Stufe vom unteren Bereich der Tribüne zum Erdboden absichern würde. Der Heimfanbereich ist hinter einem Tor zu finden, wo eine kleine Tribüne untergebracht ist, zu deren beiden Seiten die alten Stehplatzstufen belassen wurden, ohne sie heute noch zu nutzen. Hinter dem gegenüberliegenden Tor schließlich ist eine flache Tribüne untergebracht, die im Gegensatz zu der sonst in den Niederlanden und auch in dieser Anlage bevorzugten Bauweise bis zur ebenen Erde heruntergezogen ist. Die Ecken im GN Bouw Stadion sind prinzipiell offen, nach außen jedoch bis auf kleine Durchgänge durch hohe Wellblechzäune abgegrenzt - möglicherweise um zahlungsunwilligen Neugierigen Spaß und Sicht zu nehmen.

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