Deutschland vs. Frankreich 3:0
Deutschland

Deutschland
vs.
Frankreich 3:0

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Letztes Spiel: England vs. Schweden 12.06.2005, Halliwell Jones Stadium, Warrington, Europameisterschaft der Frauen
Nächstes Spiel:  RSV Würges vs. FC Bayern Alzenau

Ticket
3835 Zuschauer

Eine Entscheidung ist in der Gruppe B der Vorrunde der Europameisterschaft der Frauen bereits vor dem letzten Spieltag Halliwell Jones Stadium, Warrington gefallen und zwar die, daß der hohe Turnierfavorit und Titelverteidiger Deutschland als Gruppensieger aus dieser Phase hervorgeht und am kommenden Mittwoch in Preston auf Finnland als den Zweiten der Gruppe A treffen wird. Der Gegner von Schweden im zweiten Halbfinale wird noch gesucht und für den dafür qualifizierenden zweiten Platz gibt es zwei Kandidaten. Der eine ist das junge Team der Französinnen, das als hochtalentiert gilt und nach einem Sieg gegen Italien und einem Unentschieden gegen Norwegen ein Remis benötigt, um den zweiten Platz zu sichern. Im Falle einer Niederlage ist man auf Schützenhilfe Italiens angewiesen, doch niemand zweifelt ernsthaft daran, daß die Norwegerinnen die zweite Partie gewinnen werden und so scheint es fast sicher zu sein, daß sich das Team Frankreich keine Niederlage erlauben darf.

Über weite Strecken der Partie präsentieren sich die Außenseiterinnen als das aktivere Team, vielleicht sind sie einfach hungriger, Halliwell Jones Stadium, Warrington nachdem so viele der deutschen Frauen den hier zur Disposition stehenden Titel bereits mehrmals gewonnen haben oder vielleicht haben die DFB-Kickerinnen auch im Hinterkopf, daß Frankreich ein einfacherer Finalgegner sein könnte als Norwegen. Woran es auch immer liegt, die Deutschen haben immense Schwierigkeiten, in die Partie zu finden und besonders im Laufe der zweiten Hälfte kommt es zu klaren Chancen für Frankreich, aber eben zu keinem Treffer. So setzt sich am Ende dann doch noch die Routine des Titelverteidigers durch, als Inka Grings eine Chance zum 1:0 nutzen kann - sicher spielen hier auch konditionelle Fragen eine Rolle, da der Gegner offensichtlich schwächer zu werden beginnt - und Frankreich in der Folge zusammenbricht. Ein unnötiges Foul der Torhüterin der Blauen führt zu einem Elfmeter und dem 2:0, das 3:0 ist nur noch Formsache und auch der erwartete norwegische Sieg ist eingetreten, da sich die Skandinavierinnen mit 5:3 durchsetzen können, was bereits zur Halbzeit mehr oder weniger festgestanden hat, als es schon 4:1 stand. So ergibt sich ein Halbfinale, in dem die wacker aufmüpfigen jungen Teams aus England und Frankreich fehlen und weitgehend das Establishment des europäischen Frauenfußballs zu finden ist. Nur die Qualifikation Finnlands, das sich überraschend mit 2:1 über Dänemark durchgesetzt hat, sorgt dafür, daß es nicht zu einem kompletten Favoriten-Halbfinale kommt.

Natürlich geht es beim heutigen Spiel nicht so enthusiastisch zu wie beim Auftreten der Gastgeberinnen am Vortag, aber mit fast Halliwell Jones Stadium, Warrington 4000 Zuschauern hat sich eine ganz ansehnliche Kulisse eingefunden, zu der auch kleinere Kolonien aus Frankreich und Deutschland gehören, die jedoch keinen festen Fanblock bilden, sondern über die Längsseite des Stadions verteilt sind. Hier versucht man immer wieder etwas Stimmung zu machen, so daß gelegentlich Sprechchöre "Deutschland! Deutschland!" oder "Allez le Bleues!" angestimmt werden, wo sich auch meistens englische Jugendliche betätigen, die fast ausnahmslos dem einen oder anderen Team zugeneigt sind und sich mühen, die Aussprache ihrer Mentoren möglichst gut hinzubekommen. Ein paar gehen auch auf Nummer sicher und haben sich einfach am Merchandising-Stand von jedem der heutigen Kontrahenten ein Papierfähnchen zugelegt. Auf deutscher Seite kommt noch etwas optischer Support hinzu, denn einige Fans haben ihre Banner auf der heute leeren Stehplatztribüne hinter einem Tor plaziert - Vergleichbares ist auf französischer Seite nicht zu bemerken.

Das Halliwell Jones Stadium ist eine kleine Anlage, in der etwa 15000 Menschen Platz finden, so daß es für eine nicht ganz so Halliwell Jones Stadium, Warrington zahlreiche besuchte Veranstaltung wie heute hervorragend geeignet ist. Die Anlage wird normalerweise nicht für Fußballspiele genutzt, sondern ist die Heimstätte des Rugby Teams der Warrington Wolves und so gibt es hier wie bereits angedeutet etwas, was viele Fans in modernen Stadien schmerzhaft vermissen: Stehplätze. Eine komplette Hintertortribüne und die ganze Gegenseite ist als 'Terrace', also mit Stehstufen ausgebaut, die allerdings heute nicht genutzt werden. Sehen lassen können sich aber auch die mit Sitzplätzen versehenen Seiten hinter dem anderen Tor und auf der Hauptseite, die in den Vereinsfarben der Wölfe, Blau und Gelb, gehalten sind, wobei auf jeweils blauer Grundfarbe im Falle der Seitentribüne WWRL (wohl für Warrington Wolves Rugby League) zu lesen ist und die Hintertortribüne mit den Abdrücken der Tatzen der Vorderpfoten des Wolfs verziert ist. Die Flutlichter werden von acht kleinen Masten getragen, die jeweils auf die Tribünendächer der Längsseiten montiert sind. Von außen ist übrigens auch einiges am Stadion recht hübsch gestaltet, zum Beispiel das große Vereinszeichen an einer Stadionaußenwand und auch der Bereich, in dem gelbe und blaue Ziegel montiert sind, die offensichtlich von Fans gekauft und beschriftet werden konnten. Das ist in vielen neuen Anlagen üblich, die originelle Idee, ein Gesicht mit den Ziegeln zu bilden, scheint aber doch nicht so häufig, wenn nicht gar einzigartig zu sein. Dabei handelt es sich um den Rugby-Hall-of-Famer Brian Bevan, der fünfmal bester Scorer der Liga war und auch mit einer Statue vor dem Stadion gewürdigt ist.

Halliwell Jones Stadium, Warrington

Halliwell Jones Stadium, Warrington

Halliwell Jones Stadium, Warrington
Halliwell Jones Stadium, Warrington

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