FC Ingolstadt 04 vs. 1. FC Kaiserslautern 1:3
FC Ingolstadt

FC Ingolstadt 04
vs.
1. FC Kaiserslautern 1:3

1. FC Kaiserslautern

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Letztes Spiel: SV Wermelskirchen 09/35 vs. FSV Vohwinkel 29.08.2008, ESV-Stadion, 2. Liga
Nächstes Spiel:  1. FC Bad Kötzting vs. TSV Rain/Lech

Ticket
7000 Zuschauer

Am 24. März 1905 hielt der Fußballsport offiziell Einzug nach Ingolstadt, als im Männerturnverein Ingolstadt von 1899 eine Fußballabteilung ESV-Stadion gegründet wurde. Ab 1966 gehörte der in Violett und Weiß kickende MTV immer wieder mal der Bayernliga an und 1978 folgte als größter Erfolg der Vereinsgeschichte der Aufstieg in die 2. Bundesliga - freilich nur, weil Ligameister 1. FC Haßfurt verzichete. Eine längere Zweitligageschichte ist in der Chronik des Lokalrivalen ESV Ingolstadt zu finden. Der 1919 gegründete Club, der namentlich erst 1953 zum Eisenbahnersportverein geworden war, hatte bereits von 1962 bis 66 sowie von 1968 bis 72 in der jeweiligen zweiten Klasse gekickt, stieg 1979 ein Jahr nach dem MTV wieder auf und sorgte so dafür, daß es sogar Zweitligaderbies zwischen den beiden Clubs gab. Am 5. Februar 2004 taten sich die Fußballabteilungen der beiden Ingolstädter Clubs zusammen, um in Zukunft als FC Ingolstadt 04 gemeinsam ihr Glück zu finden. Das ist bislang durchaus geglückt, denn der Club konnte bereits 2006 aus der Bayernliga in die Regionalliga aufsteigen und schaffte im letzten Jahr nach einem fünften Platz im ersten Regionalligajahr den Aufstieg in die 2. Liga, der zu Saisonbeginn locker angepeilt worden war - als Minimalziel hatte man die Qualifikation für Liga 3 angegeben. Da wäre der 1. FC Kaiserslautern um ein Haar gelandet, dessen Saisonverlauf in der 2. Liga von Abstiegskampf geprägt war. Erst am letzten Spieltag schaffen es die Pfälzer mit einem 3:0-Sieg gegen den schon aufgestiegenen 1. FC Köln, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und auf Kosten von Kickers Offenbach die Klasse zu halten.

In seinem ersten Heimspiel konnte der FC Ingolstadt mit einem Sieg gegen die SpVgg Fürth positive Schlagzeilen schreiben, aber auch die Roten ESV-Stadion Teufel scheinen in neuer Stärke in die aktuelle Saison zu gehen und haben einem 3:3 gegen Mainz einen 2:1-Sieg gegen den großen Ligafavoriten 1. FC Nürnberg folgen lassen. Am heutigen Tag sind es auch die Gäste, die der Partie ihren Stempel aufdrücken, aber zumindest in der 1. Hälfte ein wenig die Durchschlagskraft vermissen lassen. So scheint man auf dem Weg zu einem torlosen Halbzeitstand zu sein, als dem FC Ingolstadt der Paukenschlag gelingt und die "Schanzer" in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit mit 1:0 in Führung gehen. Nachdem die Gäste kurz vor Schluß der Halbzeit ein wenig in ihrem aggressiven Forechecking nachgelassen haben, kommt es zu ersten Chancen für Ingolstadt, aber es ist Gästetorwart Tobias Sippel, der mit seinem Patzer das Kopfballtor durch Ersin Demir möglich macht. In der zweiten Hälfte legt der 1. FC Kaiserlautern einen weiteren Zahn zu und jetzt weisen die Aktionen der Pfälzer deutlich mehr Zug zum Tor auf, was bereits in der 55. Minute durch ein Kopfballtor des sträflich alleingelassenen Martin Amedick belohnt wird. Jetzt spielt nur noch der FCK und sechs Minuten später sorgt ein Kunstschuß von Florian Dick, der das Leder von außerhalb des Strafraums an der verdutzen Abwehr der Schanzer samt Torwart vorbei ins Eck zirkelt, für das 1:2. Die Gastgeber wollen es in der Folge durchaus noch mal versuchen, bleiben aber leztendlich zu harmlos, wobei Kaiserslautern den Gegner lange im Spiel hält, weil man mit seinen Kontern den sprichwörtlichen Sack nicht zumacht. Erst in der Nachspielzeit erzielt der eingewechselte Srdjan Lakic den Treffer zum 1:3-Endstand und schließt so eine Partie, ab die einen völlig verdienten Sieger gefunden hat.

Der Gästeblock ist bereits lange vor der Partie gut gefüllt und singt sich ein und es sind die Fans des 1. FC Kaiserslautern, die den Support-Wettstreit ESV-Stadion eindeutig für sich entscheiden können. Zwar geben sich die Schanzer-Fans alle Mühe und packen wie auch die Anhänger der Gäste immer mal wieder die Schwenkfahnen aus - zum Intro hat man noch etwas Konfetti zu bieten, während die Gäste den bei Vereinen und Polizei so unbeliebten weißen Rauch in den Himmel steigen lassen -, doch mit dem Dauergesang der Gästefans kann man dann doch nicht mithalten. Unermüdlich sind die FCK-Anhänger aktiv, zum Teil auch mit sehr lauten Wechselgesängen, zum Beispiel auf "Kämpfen" und "Siegen", womit man bei den Lauterern das (natürlich abgewandelt) auch anderswo verbreitete "Auf gehts Lautern, kämpfen und siegen!" einleitet. Dann gibt es mal wieder Spott für die gerade neueröffnete Spielstätte der Gastgeber "Und so sieht unser Schwimmbad aus!" oder Standard-Anfeuerungen, nur Ruhepausen gibt es im Gästeblock im Gegensatz zu dem mit den aktiven FCI-Fans so gut wie keine. Auf der Tribüne hat sich übrigens auch der eine oder andere Anhänger der Gäste niedergelassen, davon viele im Trikot oder zumindest mit Fanutensilien ausgestattet, was größtenteils reibungslos funktioniert und nur nach dem letzten Treffer, bei dem viele Heimfans Abseits gesehen haben wollen, zu ein paar Diskussionen führt, die dann aber auch im Rahmen bleiben.

Der FC Ingolstadt 04 hat bis zum Aufstieg im MTV-Stadion gespielt und ist jetzt zum Start der 2. Liga ins ESV-Stadion umgezogen, das man sich zu ESV-Stadion diesem Zweck neu hergerichtet hat und das inzwischen offiziell auf den Sponsorennamen "Tuja-Stadion" hört. Wie ein Schwimmbad sieht die Anlage sicherlich nicht aus, aber zum Besten, was die zweite Bundesliga zu bieten hat, gehört sie mit der gleichen Sicherheit auch nicht. Vor allem kann die Anlage schon deshalb nur eine Übergangsstation für den FC sein - zumindest falls man sich in der 2. Liga etablieren sollte -, weil man hier nur mit Sondergenehmigung an den Start gehen darf, weil die von DFB geforderten Kapazität von 15000 mit 11418 deutlich verfehlt wird. Als sehr unglücklich kann man dabei ansehen, daß ausgerechnet hinter dem Tor sämtliche Zuschauerränge entfernt worden sind, wo hier im früheren ESV-Stadion noch Traversen waren und dafür sorgten, daß Fans in diesen für die Atmosphäre so wichtigen Bereichen unterkommen. So stehen jetzt beide Fangruppen gezwungenermaßen auf der Gegenseite nebeneinander, die Heimfans vom Platz aus gesehen im linken Bereich, die Gäste im von einem Pufferblock abgetrennten Block rechts. Wer sich setzen will, findet Platz auf der Tribüne gegenüber, die komplett mit roten Sitzschalen ausgestattet ist, der Großteil davon ist unüberdacht vor und neben der eigentlichen -überdachten - Hauptribüne zu finden. In den Hintertorbereichen findet sich einmal überhaupt kein Ausbau und auf der anderen Seite ist ein VIP-Gebäude untergebracht. Tatsächlich sieht man übrigens auch beim ESV die Anlage nur als Zwischenstation, denn es wird laut über ein neues Stadion nachgedacht, bei dem Sponsor Audi dem FC Ingolstadt kräftig unter die Arme zu greifen gedenkt (was wohl schon den Namen der neuen Anlage vorgibt, sollte sie denn wirklich gebaut werden).

ESV-Stadion
ESV-Stadion
ESV-Stadion
ESV-Stadion

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