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707 Zuschauer
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In der letzten Woche mußte Berchem Sport 2004 die Aufstiegsfeier zur dritten belgischen Liga noch einmal aufschieben, da man zwar sein Auswärtsspiel beim
Kampenhout SK
mit 4:0 gewinnen konnte, aber der Konkurrent von Tempo Overijse nicht mitspielte und seine eigene
Partie beim KFC Mariekerke ebenfalls gewann. Gestern konnte sich Overijse einmal mehr drei Punkte
sichern - mit einem 5:2 gegen Dilbeek Sport - und so ist der Ball heute im wahrsten Sinne des
Wortes wieder bei den gelb-schwarzen aus Berchem, die zum zweiten Mal in Folge auswärts antreten und
ihre Visitenkarte beim KFC Katelijne-Waver abzugeben haben. Die Hausherren benötigen allerdings
ebenfalls Punkte, denn der Club aus der sieben Kilometer von Mechelen entfernten Gemeinde
Sint-Katelijne-Waver mit ihren 20000 Einwohnern ist noch akut
abstiegsbedroht. Man hat keine Geschenke zu vergeben, wenn man nicht nach zwei Jahren auf der
nationalen Ebene zum Ende der Spielzeit in die 1. Regionale Spielklasse Antwerpens zurückkehren
will.
In der Anfangsphase sieht es nicht so aus, als sollte es heute etwas bei Berchem Sport zu feiern
geben, denn die Mannschaft agiert äußerst nervös, und es ist der Abstiegskandidat, der das
Spiel macht und seinen Gegner unter Druck setzt. Zumindest in der Defensive agieren die Gäste
aber auch heute meisterlich, und so bleiben die großen Torchancen für Katelijne-Waver aus, nur
daß eben auch Berchem nicht viel nach vorne zustande bringt. Kurz nach der Halbzeit kommt man
dann aber doch zum Führungstreffer, als das Leder bei einem der wenigen guten Spielzüge
von Berchem Sport mit der Sohle über die Linie gedrückt wird. In der Folge wird es einfacher
für das Auswärtsteam, das im weiteren Verlauf des Spiels noch zwei Tore drauflegt, einen
zumindest vom Ergebnis her standesgemäßen Sieg zustande bringt und so am Ende uneinholbar auf
Platz eins der Tabelle steht, zwei Spieltage vor Schluß der Saison den Direktaufstieg feiern und
Tempo Overijse auf die Qualfikationsrunde zur 3. Liga verweisen kann.
Nicht nur die Spieler von Berchem Sport agieren zu Beginn der Partie äußerst nervös, sondern das
gilt auch für die Anhänger, die ihr Team nach Katelijne-Waver begleitet haben. Dabei dürfte es sich
um rund 1000 Leute handeln, was bei einer offiziellen Zuschauerzahl von 707 etwas abstrus wirkt, sich
aber so erklärt, daß wohl zahlreiche Gästefans im Pulk das Stadion betreten haben, ohne zu bezahlen,
so daß die tatsächliche Zuschauerzahl deutlich höher ist. Man versucht zwar, sein Team mit dem
einen oder anderen Chant zu unterstützen, wird jedoch auch immer wieder phasenweise recht leise,
bis schließlich die Tore fallen und man zum Feiern übergeht. So richtig hoch geht die Stimmung
schließlich nach dem Spiel, als man zunächst auf den Rängen und später auf dem Platz mit diversen
bengalischen Feuern unterwegs ist und so zusammen mit seinen Spielern den Aufstieg zelebriert. Der
ohnehin nicht sonderlich gute Rasen im Complex Vossefelden dürfte übrigens durch die Festivitäten
nicht besser werden, zumal einge bengalische Feuer darauf zum Liegen kommen.
Viel mehr als ein Dorfplatz ist es nicht, was im Complex Vossefelden geboten wird, und das,
obwohl es hier faktisch drei überdachte Triübnen gibt. Eine davon ist in der Mitte der Gegenseite
zu finden, die zweite im Außenbereich einer Hintertorseite und die letzte befindet sich auf der
Hauptseite vor dem Vereinsheim. Alle drei haben gemeinsam, daß sie sehr flach gehalten sind und
die beiden erstgenannten nehmen zusätzlich nur einen Bruchteil ihrer Seite ein, so daß es sich
dabei trotz allem nur um rudimentären Ausbau handelt und der große Teil der Zuschauer einfach so
rund um den Platz am Stankett stehen muß. Eine Anzeigetafel fehlt übrigens ebenso wie eine
künstliche Beleuchtung, wobei Letzteres nur für den Hauptplatz gilt, denn die zwei - in noch
wesentlich schlechterem Zustand daherkommenden Rasenbelag augestattete - Nebenplätze können mit Flutlichtstrahlern dienen.
Alternativbericht von P. David Zimmer
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