US Lesquin vs. Valenciennes ACF 5:6 n.E. (2:2)
US Lesquin

US Lesquin
vs.
Valenciennes ACF 5:6 n.E. (2:2)

AFC Valenciennes

VA en L1


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Letztes Spiel: SG Eintracht Frankfurt vs. Borussia Dortmund 11.12.2005, Stade Jean Pierre Papin, Coupe de France
Nächstes Spiel:  SC Heerenveen vs. PFC Levski Sofia

Ticket
976 Zuschauer

Die Union Sportive Lesquion spielt viertklasisig in der CFA (Championnat France Amateurs), nachdem man in der letzen Jahren eine echte Stade Jean Pierre Papin Erfolgsgeschichte hinlegen konnte und aus den unteren Amateurbereichen bis auf das höchste Amateurlevel aufsteigen konnte. 2003/2004 schafften die Nordostfranzosen den Durchmarsch in der CFA 2 und jetzt kickt man im zweiten Jahr in der aktuellen Spielklasse, wo Lesquin zur Zeit einen Mittelfeldplatz belegt und sich mit früheren Zweitligisten wie Wasquehal messen darf. Heute hat man sogar einen aktuellen Zweitligisten zu Gast, denn der soeben in diese Spielklasse aufgestiegene Valenciennes AFC kommt zum Pokalspiel in die verschlafene Vorstadt von Lille, die dadurch einen gewissen Bekanntheitsgrad hat, daß hier der Flughafen der Großstadt zu finden ist, der so als Aéroport Lille-Lesquin auch ihre Bezeichnung im eigenen Namen führt. Es gäbe wohl bessere Lose für den Amateurverein, aber so schlecht ist Valenciennes auch nicht, denn bei gerade mal 50 Autobahnkilometern Entfernung handelt es sich in einem Riesenland wie Frankreich um ein echtes Derby. Einen Erstligisten hätte man in der aktuellen Runde sowieso noch nicht als Gegner bekommen können, denn die steigen erst Anfang Januar in die Runde der letzten 32, aber letztendlich wäre wohl einer der noch zahlreich vorhandenen klassentieferen Gegner willkommener gewesen, um bessere Chancen zu haben, sich in der nächsten Runde einen der richtig dicken Fische zu angeln.

Das könnte man freilich immer noch, wenn man Valenciennes aus dem Weg räumt und in dieser Beziehung scheinen die Amateurkicker nicht schüchtern zu sein, Stade Jean Pierre Papin wie schon in den ersten Spielminuten klar wird: der US Lesquin versteckt sich keineswegs, sondern hält mit Einsatz und Engagement dagegen, um die in der Spielanlage überlegenen Gäste in Verlegenheit zu bringen und das gelingt dann auch immer wieder. In der Anfangsphase ist es schon der Zweitligist, der das Spiel macht, aber nach einer guten Viertelstunde fahren ihm die Hausherren mächtig in die Parade, als man bei seiner ersten Torchance gleich per Flachschuß zum 1:0 verwandelt. Danach ist kaum noch ein Klassenunterschied wahrzunehmen und bis weit in den zweiten Abschnitt hinein sieht es ganz so aus, als sollte sich nichts Wesentliches mehr tun, bis Valenciennes in der 69. Minute doch einmal von der überlegenen Spielanlage profitiert, die Abwehr der Hausheren alt aussehen läßt und den Ausgleich markiert. Damit sollte eine Amateurverein eigentlich demoralisiert sein, aber es sind die Hausherren, die noch mal mächtig aufdrehen und fünf Minuten vor Schluß zum 2:1 kommen, nachdem kurz zuvor ein Abwehrspieler der Gäste noch das Leder für seinen geschlagenen Torwart aus dem Eck hatte fischen können. Doch auch das war noch nicht das letzte Wort, denn eine Minute vor dem Abpfiff der regulären Spielzeit schafft der Favorit doch noch den Ausgleich zum 2:2. In der Verlängerung tut sich nichts Entscheidendes mehr, so daß das Elfmeterschießen entscheiden muß. Nachdem die ersten beiden Elfer an die Querlatte bzw. über das Tor gehen, ist erst mal wieder alles ausgeglichen, danach entscheidet der einzige Elfmeter, der durch Eingreifen des Torhüters gehalten wird, wobei sich der Schlußmann von Valenciennes allerdings auch kaum bewegen muß.

Drolligerweise betreibt man vor dem Stadion Jean Pierre Papin eine Art Fantrennung, denn die Gästefans haben ihren eigenen Eingang, durch den auch Stade Jean Pierre Papin niemand gelassen wird, der nicht offensichtlich Anhänger von Valenciennes ist. Das ist insofern drollig, daß es im Inneren der Anlage weder Absperrungen noch Ordnungskräfte gibt, die die Bewegungsfreiheit der Fans beider Seiten einschränken würden, so daß hier von Trennung keine Rede mehr sein kann. Die Hausherren haben ihre Fans - zum größten Teil Kinder und Jugendliche, die sich offensichtlich aus den Nachwuchsteams des US Lesquin rekrutieren, auf einer mobilen Tribüne untergebracht, die hinter einem Tor errichtet wurde. Hier finden sich ein paar handgemalte Banner, diverse Schals und einige in grün-weißen Vereinsfarben bemalte Gesichter. Die Fans von Valenciennes haben sich hinter dem Tor gegenüber aufgestellt und tragen mit einigen Schwenkfahnen zur optischen Auflockerung bei. Während der Partie gibt es von beiden Seiten auch den einen oder anderen Sprechchor zu hören, wobei die Anhänger aus Valenciennes erst im zweiten Abschnitt etwas mehr aus sich hinausgehen. Zum Elfmeterschießen begeben sich die VAFC-Fans dann auf die Heimseite, wo der Shootout ausgetragen wird, was natürlich völlig unproblematisch abläuft, von einigen offensichtlichen Frotzeleien und Buh-Rufen seitens der Heimfans abgesehen.

Das Stade Jean Pierre Papin hat früher einfach auf den Namen Stade Municipal (städtisches Stadion) gehört und liegt eine paar Fußminuten von Stade Jean Pierre Papin der nur rudimentär vorhandenen Innenstadt Lesquins entfernt. Über Ausbau verfügt es im Wesentlichen auf einer Längsseite, wo ein Gebäude mit Umkleiden usw. zum Teil in eine kleine überdachte Tribüne mit vier Reihen Holzbänken ausgebaut ist. Dazu kommt dann noch die bereits beschriebene Hintertortribüne, die über fünf weitere Stufen verfügt, die ihrerseits ebenfalls mit Holzbänken ausgestattet sind, und bei der es schwer zu sagen ist, ob sie nach der heutigen Partie wieder abgebaut werden wird. Der Rest der Anlage ist ebenerdig begehbar und wie auf einen über das Beschriebene hinausgehenden Ausbau hat man auch auf das Errichten einer Flutlichtanlage verzichtet, so daß es bei der Durchführung des Elfmeterschießen schon spürbar dunkler geworden ist. Nicht verzichtet hat man im Gegensatz dazu auf eine Anzeigetafel, auf der in digitalen Leuchtzahlen Spielstand und -zeit zu lesen sind. Außerdem gibt es noch die Vereinskneipe, die hinter dem Tor mit der Zusatztribüne zu finden ist und aus der man zumindest heute eben wegen dieser Stahlrohrkonstruktion dem Spiel nicht folgen kann.

Stade Jean Pierre Papin
Stade Jean Pierre Papin
Stade Jean Pierre Papin

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