New England Revolution vs. New York Red Bulls 1:1
New England Revolution

New England Revolution
vs.
New York Red Bulls 1:1

New York Red Bulls

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Gillette Stadium
Major League Soccer
kicker.de
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metrofanatic.com
Empire Supporters Club
Raging Bull Nation
Letztes Spiel: Montreal Impact vs. Vancouver Whitecaps 18.06.2008, Gillette Stadium, Major League Soccer
Nächstes Spiel:  Rhyl FC vs. Bohemians FC

Ticket
10596 Zuschauer

Die New England Revolution ist ein Fußballteam aus der Major League Soccer, das allgemein mit der Stadt Boston in Verbindung gebracht wird, obwohl man eigentlich wie die American Footballer von den New England Patriots, die mit Robert Krafft den gleichen Besitzer haben, im 50 km südlich von der Metropole gelegenen Foxborough spielt - schießlich ist man Gillette Stadium Zweinutzer im Stadion der Patriots. Das Team, dessen Namen einen Bezug auf den in Amerika als Revolution bekannten Unabhängigkeitskrieg nehmen, der bekanntlich durch die Boston Tea Party entzündet wurde, gilt als notorischer Playoffversager. Trotz guten Abschneidens in der Liga hat man bis 2007 nie etwas gewonnen. Dann gelang mit einem 3:2 über Dallas ein Sieg im Amerikanischen Pokal, aber ein Erfolg in der Major League Soccer steht weiterhin aus - trotz vier Finalteilnahmen zwischen 2002 und 2007. In der aktuellen Spielzeit dominiert die Revolution das Geschehen in der Eastern Conference und ist Tabellenführer - elf Punkte vorm heutigen Gegner von den New York Red Bulls. Von 1996 bis 2006 hatte das Team als New York/New Jersey Metro Stars und später als New York Metro Stars gespielt, war aber notorisch erfolglos. So hat man in der MLS nie das Halbfinale überstanden und ist im US Open Cup bei der einzigen Finalteilnahme 2003 an Chicago Fire gescheitert. Am 9.5.2006 hat der Red Bull Konzern die Metro Stars übernommen und umbenannt sowie mit neuem Logo und Vereinsfarben versehen - zum Unwillen vieler Fans des Teams, die diesen Schritt auch heute noch nicht mitgegangen sind.

Seit sechs Jahren und 13 Spielen haben die New Yorker nicht mehr bei den als Hauptrivalen verstandenen Neuengländern gewonnen, doch Gillette Stadium heute geht man sehr geschickt zu Werke und kommt trotz optischer Überlegenheit der Revolution zu den besseren Torchancen. So ist es nicht wirklich überraschend, als die Red Bulls in der 37. Minute mit 1:0 in Führung gehen. Nach einem schnellen Spielzug erreicht der Ball den Niederländer Dave van den Bergh, der Seth Stammler am langen Eck findet, der das Leder seinerseits im Tor unterbringen kann. Danach erhöht New England Revolution den Druck, ermöglicht aber auch immer wieder Konterchancen für New York, bei denen unter anderem mit van den Bergh der Assistent des Führungstors die Chance hat, selbst zu erhöhen. Als sich die Revolution so langsam auf das Ende der guten Serie gegen New York einstellen muß, kommt es in der 79. Minute immerhin doch noch zum Ausgleich, als Steve Ralston mit einem spektakulären Dropkick ins Tor der Gäste trifft. Eine Minute später fällt fast ein weiterer Treffer für New England und auch in den letzten Spielminuten will man die Partie unbedingt noch endgültig drehen, aber es bleibt beim insgesamt verdienten Remis, durch das die Revolution nicht nur seit nunmehr 14 Spielen nicht mehr gegen New York verloren hat, sondern auch in der aktuellen Saison seit nunmehr sieben Spielen ungeschlagen ist - Niederlagen spart man sich wohl wieder für die Playoffs bzw. das Finale auf...

Die aktiven Fans von New England Revolution stehen in einem Hintertorbereich, der - obwohl natürlich komplett mit Sitzen ausgestattet - als Stehplatzblock ausgezeichnet ist, denn mit Schildern wird am Eingang darauf hingewiesen, daß es sich um eine "Standing Area" handele Gillette Stadium und daß diejenigen, die nicht stehen wollten oder könnten, einen Ordner ansprechen sollten, um sich woanders einen Sitzplatz zuteilen zu lassen. Von hier aus wird mit Fahnen, Schalparaden und Sprechchören supportet und dazu geben ein paar in traditionelle Uniformen gekleidete Herren zu Beginn jeder Halbzeit 'Gewehrschüsse' ab, was jedoch soweit erkennbar die einzige Form organisierten Jubels ist, Cheerleader oder dergleichen gibt es nicht. Angesichts der nicht allzugroßen Distanzen - von New York nach Foxborough sind es etwa 320 Kilometer - ist auch eine kleine Schar von Gästefans zum Spiel gekommen, die im Hintertorbereich gegenüber untergebracht sind und da ein New York Metrostars Banner ausbreiten. Die vielleicht 30 Fans der Gäste supporten geschlossen - bei solchen Zahlen bleibt einem wohl auch nicht viel übrig -, obwohl an den Trikots und Transparenten zu erkennen ist, daß sowohl Anhänger dabei sind, die den Übergang zu Red Bull verweigern, wie es ja auch das Transparent nahelegt, als auch "Modernisierer", die im New York Red Bulls Trikot erschienen sind. Fakt ist wohl, daß zwei von drei relevanten Fangruppen der Metro Stars - die MetroFanatics und der Empire Supporters Club - den alten Namen benutzen, während der dritte 2005 seinen Namen von MetroNation auf Raging Bull Nation änderte und somit den Wechsel offiziell "ratifiziert" hat.

Seit 2006 plant die New England Revolution den Bau eines Fußballstadions, 2007 kam dafür der Standort Somerville ins Gespräch, womit man Gillette Stadium nur noch vier Kilometer vom Zentrum Bostons entfernt spielen würde. Bis die Planungen - es ist von Baukosten zwischen 50 und 200 Millionen US-Dollar die Rede - umgesetzt werden, die noch immer im Stadium von Vorgesprächen zwischen Stadt und Team sind, wird man weiter das Gillette Stadium nutzen, das mit seinen 68756 Plätzen für ein "Soccer"-Team mehr als überdimensioniert ist, so daß große Teile der Tribünen bei Revolution-Spielen gesperrt und im Falle der besseren Sitze auch gleich mit Schutzplanen überzogen sind. Freigegeben ist der Unterrang der Gegentribüne, dazu der komplette Hintertorbereich der Heimfans sowie ein paar Reihen von Sitzen auf Gästeseite. Insgesamt kommt das Stadion mit dreistöckigen Tribünen auf den Längsseiten daher sowie deutlich schwächerem - einstöckigen - Ausbau in den Kurven. Auffällig ist, daß selbst bei einem Stadion wie diesem in einer Region wie Neuengland, die nicht unbedingt als Wetterparadies bekannt ist, keine Überdachung vorhanden ist. Selbst bei Football-Spielen könnte sich von daher bei Regenwetter wie heute glücklich schätzen, wer einen der wenigen Sitzplätze bekommt, die durch einen darüberliegenden Rang wettergeschützt sind. Daß in einem Hightech-Land wie den Vereinigten Staaten unüberdachte Stadien Standard sind, kann wohl nur als recht erstaunlich bezeichnet werden angesichts der Tatsache, daß sie in Europa immer mehr zur Ausnahme werden.

Gillette Stadium
Gillette Stadium
Gillette Stadium

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