TuS Oberpleis
vs.
DJK Blau-Weiß Friesdorf 4:2

Seit der TuS Oberpleis vor drei Jahren aus der Bezirksliga Mittelrehin 1 in die Landesliga aufgestiegen ist, hat man die Saison nicht schlechter als auf dem sechsten Tabellenplatz abgeschlossen. An sechster Stelle stehen die Kicker aus dem größten Stadtteil aus dem bei der Gebietsreform 1969 entstandenen Königswinter auf diesem Platz, wobei man spekuliert, durch Siege über den Tabellennachbarn DJK Blau-Weiß Friesdorf am heutigen Spieltag sowie beim als Meister und Aufsteiger feststehenden SV Wachtberg möglicherweise noch auf den vierten Platz vorstoßen zu können. Die 1971 aus der Fusion von Blau-Weiß Godesberg und DJK Friesdorf entstandenen Gäste sehen sich selbst als (kleine) Fußballhochburg, die versucht die Balance zu halten zwischen Spaß und Erfolg, zwischen Fußballfreundschaften und Erfolgsfußball. Die Blau-Weißen aus Bonn sind vor zwei Jahren aus der Bezirksliga aufgestiegen und haben diesen Aufstieg mit einem vierten Tabellenplatz in ihrer ersten Landesligasaison bestätigt, was sie in dieser Spielzeit in etwa wiederholen werden.

Der TuS Oberpleis fackelt nicht lange und kommt direkt mit seinem ersten Angriff zum 1:0 durch Sebastian Rohn und belegt so, daß man sich vom heimischen Publikum mit einem Sieg in die Sommerpause zu verabschieden gedenkt, bevor man am kommenden Pfingstwochenende mit einem großen Turnier zum gesellschaftlichen Höhepunkt des Jahres kommt. In der 14. und 22. Minute erhöhen Roman Borschel und Tim Miesbach auf 3:0, und es sieht ganz nach einem hohen Heimsieg aus, zumal die Gäste bis dahin nichts entgegenzusetzen haben. Noch vor der Halbzeit ist jedoch einen klare Steigerung des DJK zu erkennen, und man kommt durch den quirligen, aber oft etwas unglücklich agierenden Younes Tazit zum ersten Treffer, dem man in der zweiten Hälfte das 3:2 durch Dirk Schulz folgen lassen kann. Jetzt steht Blau-Weiß Friesdorf teilweise kurz vorm Ausgleich, doch gegen Ende der Partie gewinnen die Gastgeber wieder Oberwasser, und schließlich kann Jonas Baucke in der 88. Minute einen Querpaß des völlig frei durchgebrochenen Rohn nutzen und mit sinem Treffer zum 4:2 für die Entscheidung sorgen.

Der Sportplatz Sonnenhügel ist ein nach der benachbarten Grundschule benannter Neubau, der von der Stadt Königswinter finanziert wurde. Er besteht im wesentlichen aus einer Kunstrasenspielfläche mit Flutlicht sowie einem auf niedrigerem Niveau hinter einem Tor gelegenen zweiten Kunstrasenplatz als Kleinspielfeld. Dazu kommt noch das Betreuungs- und Vereinsheim des TuS Oberpleis, dessen Finanzierung sich Verein und Gemeinde geteilt haben und das von der Gemeinde insbesondere für die im Ganztagesbetrieb unterhaltene Grundschule mitbenutzt wird. Die Hauptspielfläche verfügt auf einer Längsseite über drei hohe Stufen, die sitzend oder stehend nutzbar sind, und eine Flutlichtanlage - nur den Spielstand muß man sich dort ohne optische Anhaltspunkte merken. Zur zweiten Hintertorseite hin steigt das umliegende Gelände an, das auf ganz originelle Weise gesichert ist. Man hat einfach einen Haufen Steine augenscheinlich vulkanischen Ursprungs in Gitterkäfige gesperrt und damit die umgebenden Anstiege eingefaßt - ins Rutschen dürfte hier nichts kommen können. Geradezu verliebt scheint man beim TuS Oberpleis in sein originelles Vereinszeichen zu sein, das von einer schematischen Darstellung des Turms der St.-Pankratius-Kirche geprägt wird, der von der Anlage aus auch über den Kleinfeldplatz hinweg im Original zu sehen ist, denn man hat alle möglichen Stellen damit zugepflastert von den Trainerbänken der Heimmannschaft bis hin zur Satellittenschüssel am Vereinsheim.