Trinidad und Tobago vs. Bermuda 1:2
Trinidad und Tobago

Trinidad und Tobago
vs.
Bermuda 1:2

Bermuda

maps.google.de
www.socawarriors.net
wikipedia
FIFA
CONCACAF
kicker.de
wikipedia


Letztes Spiel: Toronto FC vs. Colorado Rapids 15.06.2008, Marvin Lee Stadium, WM-Qualifikation Nord- und Zentralamerika
Nächstes Spiel:  Portugal FC Reserve vs. Italia Shooters Reserve

Ticket
ca. 4000 Zuschauer

Die größten Erfolge des Nationalteams von Trinidad und Tobago liegen noch nicht allzulange zurück. Im Jahr 2000 erreichte man das Halbfinale des CONCACAF Gold Cups, einer Art Nord- und Zentralamerikameisterschaft, zu der auch Teams von außerhalb eingeladen Marvin Lee Stadium werden können wie im genannten Jahr u. a. Kolumbien und Südkorea. Zur letzten EM schafften es die sogenannten "Soca Warriors" zur WM-Endrunde nach Deutschland, als man in der entscheidenden Gruppenphase Dritter hinter den USA, Mexiko und Costa Rica wurde und sich in Entscheidungsspielen gegen Asienvertreter Bahrein behauptete. Im Konzert der Großen wollen die Trinbagonians jetzt dauerhaft mitmischen und dazu heißt es jetzt zunächst, sich in Hin- und Rückspiel gegen die Fußballzwerge von den Bermudas durchzusetzen. Deren größter Erfolg ist schon über 40 Jahre her, damals konnte das Team bei den Panamerikanischen Spielen (einer Art olympischer Spiele für Länder aus ganz Amerika) den zweiten Platz hinter Mexiko belegen. Immerhin hat man mit 1:1 und 3:1 die erste Runde gegen die Cayman-Inseln überstanden und steht so in der zweiten Runde der Qualifikation, in der man gegen Trinidad und Tobago die Chance hat, sich für die Gruppenphase zu qualifizieren.

So richtig findet das Heimteam heute einfach nicht ins Spiel. Man zeigt zwar immer wieder, wie hoch man den Kickern aus Bermuda in Spielaufbau und -verständnis überlegen ist, kann daraus aber einfach kein Kapital schlagen, und nach acht Minuten gehen die Gäste sogar Marvin Lee Stadium durch ein Tor von John Barry Nusum in Führung, der nach Querpaß aus kurzer Distanz einschieben kann, nachdem die ganze Abwehr der Hausherren geschlafen hat. In der folgenden Phase kommt Trinidad und Tobago zu allerbesten Chancen, und nachdem man einige davon verpaßt hat, ist es Rekordtorschütze Stern John, der nach 22 Minuten für den Ausgleich sorgt und den Favoriten zurück auf Spur zu bringen scheint. Danach hapert es aber weiter mit dem Toreschießen, obwohl allein John genug Treffer auf dem Fuß hat, um mehrere Spiele zu entscheiden. Fünf Minuten vor der Halbzeit fällt jedoch ein kontroverses Tor, bei dem Heimtorhüter Clayton Ince nach einem Zusammenstoß am Boden liegen bleibt, das Spiel jedoch weiter läuft, so daß Nusum den Ball zu seinem zweiten Treffer ins leere Tor heben kann. Im zweiten Abschnitt rennen die Gastgeber an und trotz des zunehmend unorganisierten Spiels gibt es noch zahlreiche hochkarätige Ausgleichschancen, am Ende aber ist der Sieg für die aufopferungsvoll kämpfenden Bermuda-Kicker nicht einmal unverdient und man wird am nächsten Sonntag daheim in Hamilton die Chance haben, die große Überraschung perfekt zu machen.

Das Spiel ist bei weitem nicht ausverkauft, nachdem es in der Vorwoche größere Diskussionen zwischen Fußballverband und Sportministerium Marvin Lee Stadium gegeben hat, bei denen es unter anderem um die Höhe der Stadionmiete für den Verband sowie die Eintrittspreise für das Publikum ging. Der Fußballverband konnte sich am Ende mit seiner Vorstellung, niedrige Miete zu zahlen und die Leute umsonst ins Stadion zu lassen, nicht behaupten, so daß es am Ende für Trinidad-Verhältnisse gepfefferte Preise von 200 bis 300 Trinidad-und-Tobagodollars (ca. 21 bis 31 €) zu bezahlen gibt). Das Publikum steht fast geschlossen auf der Seite von Trindidad und Tobago - nur bei den Bermudatoren fällt auf, daß doch ein paar Gästefans darunter gemischt sind. Hauptsächlich geht der Support für T&T vom Hintertorbereich aus, wo sich einige Fans mit Trommeln niedergelassen haben und für einen Background aus Sambarhythmen sorgen. Am Ende geht man erstaunlich gelassen mit der überraschenden Niederlage um - Aggressionen, auch gegen das Team der Soca Warriors, sind nicht zu erkennen, ebenso wie die jubelnden Gästefans unbehelligt bleiben.

Das eigentliche Nationalstadion der Karibikinseln ist das Hasely Crawford Stadium mitten in der Hauptstadt Port of Spain, aber dessen Nutzung wurde durch den Streit im Vorfeld verhindert, so daß die Partie am Ende im Marvin Lee Stadium ausgetragen wird, nachdem Marvin Lee Stadium zwischenzweitlich sogar von einer Verlegung nach Tobago die Rede war und man darüber diskutiert, in Zukunft seine Heimspiele sogar auf neutralem Grund auszutragen, z. B. in US-Städten mit hohem Anteil von Trinbagonians. Diesmal hat man sich wie gesagt am Ende für das Marvin Lee Stadium entschieden, das an der Macoya Street in Port of Spains Vorstadt Tunapuna liegt und einen recht inhomogen zusammengestrickten Eindruck macht. Die Anlage ist mit einem modernen Kunstrasenplatz ausgestattet, der für die Austragung von Qualifikationsspielen zugelassen ist, und sie wird von zahlreichen Tribünen umgeben, von denen u. a. drei auf der Hauptseite stehen und zwei im Support-Bereich hinter dem Tor sowie einige zusätzliche Stahlrohrkonstruktionen auf der Gegenseite und hinter dem Tor gegenüber. Zwei der Tribünen - beide auf der Hauptseite - sind überdacht, der Rest ist offen, wobei die letzte Tribüne der Hauptseite den provisorischsten Eindruck überhaupt macht und mit ganz normalen Stühlen mit roten Polsterflächen bestückt ist, während die fest installierten Bauwerke mit Schalensitzen in den Farben Grün, Orange, Blau und Rot daherkommen. Insgesamt handelt es sich beim Marvin Lee Stadium um eine etwas eigentümliche Anlage, die jedoch durchaus ihren Charme besitzt.

Marvin Lee Stadium

Marvin Lee Stadium

Marvin Lee Stadium

Marvin Lee Stadium


Home Spielberichte Neues Mail-Kontakt Gästebuch Links