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18650 Zuschauer
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Am heutigen Dienstag Abend treffen sich der VfL Bochum und der VfB Stuttgart im DFB-Pokal zu einer Partie,
die es in der Liga erst vor zehn Tagen am 16. Spieltag der aktuellen Saison gegeben hatte. Als Gastgeber
gingen damals die Schwaben mit einem 1:0 Erfolg vom Platz, daheim aber hatte der VfL in den letzten beiden
Spielen gewinnen können und so pünktlich zur Winterpause die Abstiegsplätze verlassen. Über die Attraktivität des Pokalwettbewerbs
wird in den letzten Jahren viel diskutiert, doch heute dürfte es leicht sein, sich für die Partie zu motiveren, denn das Ausscheiden
zahlreicher Spitzenteams in den ersten Runden des Wettbewerbs - unter anderem mußten Werder Bremen und Schalke 04 die Segel streichen -
läßt den Weg in den UEFA-Cup über diesen Wettbewerb im diesem Jahr besonders gangbar erscheinen.
In der Anfangsphase gehört die Partie eindeutig den Hausherren, die das Team des VfB Stuttgart unter starken Druck setzen können. Auffälligster
Spieler der Bochumer ist dabei Theofanis Gekas, der sehr aktiv ist, aber auf der anderen Seite aber auch immer wieder sehr unglücklich agiert. So bleibt den Gastgebern ein Treffer versagt und es ist vielmehr der VfB, der nach 34 Minuten durch einen Fernschuß von Mario Gomez in Führung geht. Unmittelbar nach der Pause erhöhen die Gäste auf 0:2 und als es in der 58. Minute nach einem Mißverständnis in der Abwehr der Hausherren zum 0:3 kommt, scheint die Partie entschieden. Nach dem Treffer des VfL Bochum zum 1:3 fünf Minuten vor Schluß kommen daran zwar noch mal leichte Zweifel auf, aber am Ende ist es dann doch Stuttgart, das kurz vor dem Abpfiff noch mal trifft und letztendlich souverän in die nächste Pokalrunde einzieht.
Keine 19000 Zuschauer sind eine wenig überzeugende Kulisse, was allerdings auf keinen Fall die Schuld der Gästefans ist, die in vierstelliger Zahl
zu diesem Spiel gekommen sind, das immerhin an einem Wochentag in gut 450 Kilomter Entfernung von der Schwabenmetropole ausgetragen wird. Der VfL-Anhang zeigt zunächst ein Standard-Intro, bei dem alle möglichen Fahnen und Doppelhalter präsentiert werden, danach feuert man halbwegs durchgängig an, aber richtig laut wird es erst, als Torhüter Peter Sköv-Jensen zum Sündenbock erklärt wird, obwohl er bei keinem Tor der Gäste wirklich schlecht aussieht. Zunächst wird in Sprechchören Bochums Ex-Torhüter Rein van Duijnhoven gefeiert, der erklärter Publikumsliebling beim VfL war, dessen Vertrag aber nicht verlängert wurde. Danach wird jede Ballberührung Sköv-Jensens bei Rückpässen und Kullerbällen höhnisch bejubelt.
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