CSO Amnéville |
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Französischer Fußballverband F.F.F. Football Professionnel Français kicker.de |
wikipedia Generation Grenat Horda Frenetic 97 |
17.11.2013, Stade Municipal, Coupe de France |
Der Club Sportif Orne 1919 Amnéville-les-Thermes wurde 1919 gegründet und erregte erstmalig 1939
nationales Aufsehen, als man die Profis von US Valenciennes aus dem Pokalwettbewerb warf. Im
Ligabetrieb schaffte man es 1975 bis in die 3. französische Liga, wo der CSO allerdings nach
einem respektablen sechsten Platz im Debutjahr in der zweiten Saison als 15. der Tabelle wieder
abstieg, was man ab 1981 wiederholte, als das erste Jahr in der 3. Liga mit Platz 12 endete und das
zweite mit Platz 15 den Wiederabstieg brachte und Amnéville danach zweimal in Folge weiter abstieg
und in den unteren Klassen landete. Seit den 1990er Jahren pendelt man mit Ausreißern nach unten
zumeist zwischen der sechstklassigen Division d´Honneur und der viertklassigen CFA. Aktuell steht der
CSO mal wieder genau zwischen diesen beiden Ligen in der CFA2 auf Level 5 und hätte heute die
Möglichkeit, die Pokalsensation von 1939 zu wiederholen, denn man hat es erneut mit einem Profiteam
zu tun, nämlich dem FC Metz, der als Tabellenführer der Ligue 2 nach Amnéville kommt. Das ist
alles andere als eine weite Reise, denn der Zweitligist hat von Stadion zu Stadion gerade einmal eine
Anreise von knapp 23 Kilometern zu bewältigen, da die 7. Runde des Pokals, die heute ausgespielt wird, noch immer auf regionaler Ebene stattfindet und die erste Runde mit Beteiligung der Zweitligisten ist, während die Erstligisten erst in Runde 9 einsteigen.
Die Zweitligisten steigen, wie gesagt, erst in dieser Runde in den französischen Pokal ein, und der
FC Metz dürfte sich den Nachmittag in Amnéville geruhsamer vorgestellt haben, als er sich tatsächlich
gestaltet. In der Anfangsphase spielen die Amateure munter mit und tauchen immer wieder vorm
Tor des ganz in blau spielenden FC Metz auf, der tatsächlich nach einer guten Viertelstunde durch
einen Treffer von Jonathan Jäger, einem ehemaligen Profi des SC Freiburg, in Rückstand gerät. Danach tut der Zweitligist natürlich mehr,
doch die Führung für die Hausherren hat über die Halbzeitpause hinaus Bestand. In der 49. Minute
fällt schließlich doch der Ausgleichstreffer für den FC Metz durch Nicolas Fauvergue. Danach sind
dann doch die Gäste das überlegene Team, zumal den Amateuren nach und nach die Puste auszugehen
scheint. Vielleicht fehlt dem Favoriten das letzte Stück Bissigkeit, denn auch gegen die langsamer werdenden
Hausherren gelingt weder in der regulären Spielzeit noch in der - über weite Strecken völlig ereignislosen
Verlängerung - ein Treffer, und so muß das Elfmeterschießen entscheiden. Hier treffen alle Schützen bis auf
einen Vertreter des CSO Amnéville, und so entgeht der Zweiligaspitzenreiter am Ende einer Blamage und
setzt sich für die nächste Pokalrunde durch.
Über 3000 Zuschauer haben sich zu diesem Pokalderby eingefunden, ein großer Teil davon steht auf
der Seite des FC Metz, nicht nur die im provisorisch abgesperrten Gästeblock untergekommenen aktiven
Fans, die ihren Bereich mit den Bannern der Metzer Ultra-Gruppierungen "Generation Grenat" und "Horda
Frenetic" schmücken und vor der Partie eine größere Menge von Rauchpulver zünden. Während des Spiels
ist man dann immer wieder mit Sprechchören zu hören, während die Metz-Fans außerhalb des Gästeblocks
ebenso wie die Anhänger der Gastgeber bestenfalls über ihre Schals auszumachen sind. Letztere können
natürlich mit der Leistung ihres Teams mehr als zufrieden sein, so daß der CSO am Ende mit viel
Applaus verabschiedet wird, während es von Gästeseite keine hörbaren Unmutsbekundugen gibt - man
ist wohl froh, mit dieser Mannschaft, in der einige Spieler geschont worden waren, überhaupt noch einmal
in die nächste Runde davongekommen zu sein.
Das Stade Municpal - also Städtische Stadion -, in dem der CSO Amnéville seine Heimspiele austrägt,
ist im Westen der Stadt an der Rue Clemenceau zu finden und dürfte für die Ansprüchen eines
CFA2-Teams deutlich überdimensioniert sind, verfügt es doch auf der Hauptseite über eine große
überdachte Tribüne, auf der zumeist alle Zuschauer der Partie Platz finden dürften. Heute ist sie
gut gefüllt, aber nicht ausverkauft, viele Zuschauer verteilen sich entlang der - um die Laufbahn
des Leichtathletikstadions verlaufenden - Absperrung, an der auf der Gegenseite auch der provisorische
Gästeblock errichtet wurde. Auf der Rückseite der Tribüne gibt es dann noch einen Kunstrasen-Nebenplatz,
der Rest der Kulisse wird größtenteils vom Baumbestand rund um das Stadion geprägt. Übrigens scheinen
die Sponsoren dem Verein nicht gerade die Türen einzurennen, denn außer auf der
Gegenseite ist die Absperrung zum größten Teil auffällig frei von Bandenwerbung.
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