Atlético Sport Aviação |
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22.11.2018, Estádio dos Coqueiros, Girabola |
Der Atlético Sport Aviação, meinst einfach ASA genannt, ist ein Fußballverein aus Luanda, der Hauptstadt
Angolas, der der staatlichen Fluglinie TAAG gehört und von 1975 bis 1992 auch als Desportivo da TAAG spielte, bevor
ASA zu dem Namen zurückkehrte, unter dem der Club 1953 gegründet worden war. 1995 holte der Club mit dem
Pokalsieg seinen ersten Titel und es folgten zwei weitere Pokalsiege sowie von 2002 bis 2004 drei Meisterschaften
in Folge. Heute geht es gegen das nach seinem Gründungsdatum im Jahr 1974 benannte Primeiro de Agosto, das oft
einfach mit 1º de Agosto abgekürzt wird und einer der beliebtesten und auch erfolgreichsten Clubs des Landes ist. Der Club
hat seither elf Meistertitel und fünf Pokalsiege feiern dürfen und ist nicht nur als Titelverteidiger in die aktuelle
Spielzeit gegangen, sondern hat auch das erfolgreichste Jahr der Geschichte in der Champions League hinter sich,
in der man erst im Halbfinale am späteren Sieger Esperance de Tunis scheiterte - überschattet allerdings
von einem Unfall beim Viertefinal-Heimspiel gegen den kongolanischen TP Mazembe, bei dem im Nationalstadion
Angolas Estádio 11 de Novembro im Gedränge fünf Menschen zu Tode kamen.
Die Gäste dominieren die Partie von Beginn an und haben die deutlich größeren Spielanteile, auch wenn
ASA durchaus nach Möglichkeit den Weg nach vorne sucht. Sehr gefährlich sind die Aktionen von 1º de Agosto
aber auch nicht und so ist es wenig verwunderlich, dass man mit einem torlosen Remis in die Pause geht.
Im zweiten Abschnitt legen die Gäste noch einmal an Tempo zu und jetzt gelingt es auch, die Abwehr von ASA
zu überlisten, als Mabululu das Leder elegant aus dem Strafraum in Tor bugsiert. Ganz anders erzielt man
das 0:2, bei dem es Anderson Aquino erfolgreich aus der Distanz versucht und am Ende hilft ASA-Torwart
Sebastião Guilherme Garcia mit einem Fehlgriff mit, dass es noch zu einem deutlichen 3:0-Sieg
für den Favoriten gibt.
Auch beim Ligaspiel füllt sich das Stadion erst nach und nach, wobei der überwiegende Teil der Zuschauer
erwartungsgemäß Anhänger von Primeiro sind und ab der Halbzeitpause die Gegentribüne recht gut füllen,
wobei es aber auch einen deutlich sichtbaren ASA-Fanblock gibt, der sich vor der Haupttribüne aufstellt
- ein paar Zuschauer verfolgen das Geschehen auch einfach kostenlos aus den Fenstern und von den
Dächern der umstehenden Gebäude und vermeidet so das Errichten des Einheitspreises von 1000 Angolanischen
Kwanza - nach aktuellem Tauschkurs knapp unter drei Euro. Die Atmosphäre bei dem Spiel ist insgesamt
freundlich und es sind keine Feindseligkeiten zwischen den Fangruppen zu beobachten, die immer mal
wieder mit etwas Singen und Tanzen supporten. Heute sind auch die Vuvuzelas zu Hause gelassen worden,
die beim Länderspiel vom letzten Wochenende noch den Grundsound der Partie abgeliefert haben.
Estádio dos Coqueiros (manchmal auch Estádio Nacional dos Coqueiros) ist eine Mehrzweckanlage mit Laufbahn,
die über eine Zuschauerkapazität von 12000 Plätzen verfügt. Die Anlage kann sich als solche durchaus sehen
lassen und kommt als Allseater daher, der gegenüber der Eingangsseite über eine überdachte Haupttribüne
verfügt und davor sowie in den Kurven und auf der Eingangsseite selbst offene Ränge mit hellblauen
Sitzschalen zu bieten hat. Fast noch mehr als durch seinen Ausbau besticht die Anlage jedoch durch ihre
Lage, die man als old-school bezeichnen könnte, denn sie befindet sich unweit der Uferpromenade Av. 4 de
Fevereiro mitten in den Häuserschluchten Luandas - was wie beschrieben dafür sorgt, dass die Leute auch
aus der umgebenden Bebauung das Spiel verfolgen können, die das Stadion und seinen Ausbau bei weitem
überragt. Insgesamt könnte man das Estadio Dos Coqueiros - was übersetzt übrigens so viel wie Zwei-Palmen-Stadion
bedeutet - als das genau Gegenteil von sterilen Arenen und Chinabauten betrachten und insofern weckt es
beim Besucher durchaus nostalgische Gefühle.
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