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Aston Villa FC |
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28.12.2004, Villa Park, Premier League |
Der Aston Villa Football Club gehört sicherlich zu den Fußballteams von der Insel, die auch in Deutschland
vielen Fußballinteressierten ein Begriff sind, obwohl man zumindest in den letzten Jahren keine sehr große
Rolle mehr spielte. Mit je sieben Meisterschaften und
Pokalsiegen weisen zwar nur Liverpool, Manchester United, Arsenal und Everton mehr Erfolge in ihrer Bilanz aus
als die Kicker aus Birmingham, aber der letzte Meistertitel ist mehr als zwanzig Jahre her und den Pokal konnte
man sogar seit 1957 nicht mehr holen. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte folgte auf jeden Fall nach der
letzten Meisterschaft, denn 1982 konnte Villa in der darauffolgenden Spielzeit den Europapokal der Landesmeister
nach Birmingham holen, nachdem man im Finale mit 1:0 gegen Bayern München gewinnen konnte - im Achtelfinale hatte
sich Aston Villa übrigens auch gegen den BFC Dynamo aus Berlin behauptet. Über Manchester United muß man wohl nicht
viele Worte verlieren, bei den roten Teufeln steht wohl der Teamname für sich, stellt man doch das erfolgreichste
englische Team der letzten Jahre, liegt mit zwölf Meisterschaften und zehn Pokalsiegen auf Platz zwei der ewigen
englischen Erfolgstabelle und hat den letzten der beiden Siege im Landesmeistercup bzw. dessen Nachfolgewettbewerb
Champions League ebenfalls auf Kosten von Bayern München errungen, als man am 26.5.1999 in der Nachspielzeit einer denkwürdigen Partie
den Spielverlauf auf den Kopf stellen und dem Gegner den sicher geglaubten Pokal noch entreißen konnte.
In der laufenden Spielzeit freilich hat Manchester United bereits ein wenig den Anschluß an die beiden Londoner Teams
von Arsenal und Chelsea auf den ersten beiden Plätzen verloren, konnte jedoch zuletzt mit sechs Siegen und einem
Remis aus den letzten sieben Partien konsequent punkten und benötigt auch heute unbedingt drei Zähler, um dem Spitzenduo auf den Fersen zu bleiben. Auf der anderen Seite sind die Hausherren natürlich nicht gewillt, diese Punkte kampflos abzugeben, auch wenn man im Mittelfeld steht und scheinbar weder nach oben noch nach unten Ambitionen hat, wobei selbst diese Aussage nicht als sicher gelten kann, denn neun Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz und sieben Punkte Rückstand auf einen UEFA-Cup-Platz lassen bei einer kleinen Serie der einen oder anderen Art durchaus noch im Bereich des Möglichen erscheinen, daß man schnell wieder in Bereiche kommt, wo jeder Punkt zählt. Am heutigen Tag jedenfalls kann Aston Villa durchaus mithalten, wobei mit dem ungestümen Spiel der Hausherren und dem überlegten Spielaufbau der Gäste zwei recht verschiedene Systeme aufeinanderstoßen, die sich über weite Strecken der Partie neutralisieren. Den Unterschied macht am Ende mal wieder Ryan Giggs, der mit einer grandiosen Einzelleistung für den Führungstreffer für ManU sorgt, der den 'roten Teufeln' am Ende zum Sieg reichen soll. Am Ende hat man eine sehenswerte Partie miterlebt, die einen nicht unverdienten Sieger gefunden hat, aber zu den Spielen gehört, wo man das bei umgekehrtem Ausgang am Ende sicherlich auch hätte sagen können.
Der heutigen Partie kann eine durchaus hervorragende Stimmung bescheinigt werden, besonders angesichts der üblichen Verhältnisse im
englischen Fußball. Die Villa-Fans gehen von Anfang an voll mit und erreichen nicht nur mit ihren Reaktionen auf den Spielverlauf eine gute Lautstärke, sondern auch mit lauten und vergleichsweise durchgängigen Sprechchören, zu denen sogar das in England eigentlich unübliche "Stand up if you love Villa" gehört - zu dem allerdings außer hinter dem Tor, wo man die Partie sowieso stehend verfolgt, niemand steht. Die Anhänger von Manchester United haben zwar immer ein wenig den Ruf des Erfolgsfans, gehören aber faktisch auch zum Besseren, was support-mäßig im englischen Fußball zu finden ist und dementsprechend trägt man im gut besuchten Away-Bereich das seine zur Stimmung bei, wobei es natürlich besonders abgeht, nachdem der Führungstreffer erzielt ist und alles ganz im Sinne der Anhänger von ManU läuft.
Der altehrwürdige Villa Park ist bereits seit 1897 Austragungsort der Heimspiele der Gastgeber und kann, wie der Teamname suggeriert in
Birminghams Stadtteil Aston gefunden werden. Er ist von außen wie innen liebevoll gestaltet und kann von daher als modernes Stadion im besten Sinne bezeichnet werden, wobei natürlich die Ausgestaltung als Allseater nicht jedermanns Sache ist, aber nunmal so von der FA für die oberen beiden Ligen Englands vorgeschrieben ist. Das Stadion macht auch von außen einen sehr liebevoll gestalteten Eindruck, was schon bei den von Steinlöwen flankierten gußeisernen Hofeingangstoren mit Aufschrift 'Aston Villa Football Club' anfängt, sich aber über die ganze Anlage mit ihren teils gemauerten Fassaden hinzieht, was vor allem für den mit zahlreichen Erkern und einer Vortreppe gestaltete Holte End Stand gilt. Von innen macht der Villa Park mit seinen rundum zweistöckigen Tribünen ebenfalls einen hervorragenden Eindruck und letztendlich wirkt er auch größer als er tatsächlich ist. Ein wenig Platz zum Ausbau ist freilich auch noch vorhanden, so hat die Stadt Birmingham dem Aston Villa FC bereits die Genehmigung erteilt, die Ecken zwischen dem freistehenden North Stand und den Seitentribünen Trinity Road Stand und Doug Ellis Stand zu schließen und die Kapazität so auf knapp über 50000 Plätze zu steigern - einen konkreten Zeitplan für diese Maßnahme gibt es allerdings noch nicht.
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