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Rot-Weiß Barop |
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06.10.2011, Pappelstadion am Parkhaus, Kreisliga Dortmund A2 |
Rot-Weiß Barop 1896 beruft sich in seinem Gründungsdatum auf den TuS Barop 1896, einen
Breitensportverein, der noch heute existiert, von dem sich die Fußballer aber 1962
abespalten haben. Der Schritt in die Eigenständigkeit trug schnell Früchte, der Club
hielt sich bis in die 1990er Jahre in der Landesliga, wo man sogar immer einmal wieder um
den Aufstieg in die Verbandsliga mitspielen konnte und zum Teil bei Lokalderbies vor über
3000 Zuschauern kickte, gegen den Hombrucher FV sogar einmal vor 4500. 1996 durfte man dann noch einmal 3000 Menschen am
Parkhaus Barop begrüßen, als Borussia Dortmund anläßlich der
100-Jahres-Feier zu einem freundschaftlichen Vergleich kam, bei dem die Meistermannschaft
des BVB auf Asche gegen Rot-Weiß kickte. Einstmals hatte man eine der führenden Jugendabteilungen im Dortmunder Fußball, was sich jedoch durch den Bau der Kunstrasenplätze bei den Konkurrenten aus Hombruch und Brünninghausen änderte und durch den
Nachteil, den Jugendlichen nur einen Hartplatz anbieten zu können, mußte inzwischen die Jugendabteilung der Rot-Weißen gar aufgelöst werden. Eine fast umgekehrte Entwicklung gab
es unterdessen beim Hombrucher SV, zu dem der Hombrucher FV 2001 durch die Fusion mit Eintracht Hombruch wurde. Man hat die völlig überalterte dritte Mannschaft, die fast aus der Kreisliga B abgestiegen war, vor zwei Jahren mehr oder weniger durch die nachrückende A2-Jugend ersetzt, die mit drei erfahrenen Spielern verstärkt mit 133:32 Toren den Aufstieg
erringen konnte - heute steht bei Hombruch III sogar nur ein Spieler auf dem Feld (oder genauer gesagt im Tor), der nicht durch die HSV-Jugend gegangen ist.
Heute treffen also Rot-Weiß Barop und der Hombrucher SV III aufeinander und somit zwei Teams, deren Vorgänger zeitweilig
mangels Spielern eine Spielgemeinschaft als SG Barop-Hombruch gegründet hatten - allerdings ist das schon ein
paar Tage her und war in den 1920er Jahren. Heute jedenfalls ist es Rot-Weiß Barop, das recht schnell die
Initative ergreift und den Gegner unter Druck setzt. Die Hombrucher zeigen nach 15 Minuten, daß sie es verstehen,
sich zu wehren, und zwar auf die denkbar einfachste Weise, nämlich indem man einmal vor das Tor der Hausherren
kommt, deren Bemühungen bislang keinen zählbaren Erfolg brachten und das Leder durch Maik Malinowski per Kopf zum 0:1 in die Maschen setzen. Damit wird die Aufgabe für Barop nicht leichter, aber man schafft zumindest nach 30 Minuten
den Ausgleich durch Claude Gerald Dtiomou, so daß es mit einem Spielstand von 1:1 in die Pause geht. Die zweite
Halbzeit ist eher schwach an Höhepunkten, und es scheint eine knappe halbe Stunde so, als würde sich die Partie bei
diesem Spielstand über die Zeit quälen, doch dann sorgt innerhalb einer Minute ein Doppelschlag durch Barops Marcel und Robin Piur für die Entscheidung, wobei die Gäste einmal erfolglos eine Abseitsstellung reklamieren.
Zunächst spielte RW Barop außer im Pappelstadion auch noch in der sogenannten Kampfbahn
Emscherwiese, die am heutigen Hotel Lennhof liegt, wo der TuS immer noch eine Sporthalle
betreibt. Das Pappelstadion hatte bis Ende der 1950er Jahre einen Belag aus schwarzer Asche, bevor man "Tenne", die bekannte rote Asche aufbrachte. Die nächste Veränderung kam
durch den Bau der U-Bahn-Trasse U42, die übrigens auch am Hombrucher Stadion an der
Deutsch-Luxemburger-Straße vorbeiführt. Der Platz im Pappelstadion mußte dadruch ein paar
Meter verschoben werden, dieser Maßnahme fiel sowohl der Ausbau von einigen Stufen an
einer Längsseite zum Opfer als auch die vorher dort wachsenden Pappeln, so daß eine
einzige Pappel überblieb, nämlich die im Vereinsnamen. Durch den Umbau bzw. räumlich leicht verschobenen Neubau des Parkhauses selbst verlor der RW Barop übrigens seine dort genutzten Räume, was durch ein bis heute erhaltenes etwas provisorisch wirkendes Aluminiumgebäude ausgeglichen wurde. Die Tage des Pappelstadions als solches könnten übrigens auch gezählt sein, da ein Kunstrasenplatz für RW Barop in Planung ist, der aber
an anderer Stelle entstehen würde. Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde das Pappelstadion übrigens zeitweise für sonntägliche HJ-Veranstaltungen genutzt, bis der
Pfarrer der evangelischen Kirche erfolgreich dagegen protestierte, da die Beteiligung am
Gottesdienst darunter litt. Das bezahlte der allgemein als regimekritisch bekannte Pfarrer allerdings 1938 mit zunächst vorübergehender Internierung, von der er noch einmal zurückkehrte und vier Jahre später mit Entführung und Hinrichtung durch die Nationalsozialisten bezahlte.
Info
Vielen Dank an David aus Dortmund, der fast alle Informationen über die Clubs sowie das Pappelstadion zusammengetragen hat, die in diesem Bericht zu finden sind.
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