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30.05.2015, Monumentenstr. , Berlin-Liga |
Der FC Internationale Berlin 1980 ist - trotz des italienisch klingenenden Namens - kein Einwandererverein, sondern eine
Abspaltung vom SC Mariendorf, der seinen Trainer Karl-Heinz Hamburger Mitte der Spielzeit beurlaubt hatte,
nachdem der zum Saisonende gekündigt hatte, weil er sich dem Amateurgedanken verpflichtet fühlte und die
Mariendorfer Richtung bezahlten Fußball gehen wollten. Der Name weckte damals erhebliche Widerstände beim
Berliner Fußballverband VBB, und es benötigte Unterstützung diverser Prominenter - u. a. Rudi Völler - bis er
vom DFB genehmigt wurde. Schnell kam man bis in die Landesliga, wo Internationale bundesweit Gesprächthema wurde,
weil man mit Mirjana Kovacev eine Trainerin verpflichtet hatte. Zehn Jahre hielt man sich in der Landesliga
und auch danach kehrte Internationale immer wieder in diese Spielklasse zurück, bis man zur Spielzeit 2013/14
nach fünf Jahren Bezirksliga einmal mehr Landesligist wurde und diesmal den Durchmarsch in die Berlin-Liga
schaffte. Hier benötigt der Club zwei Spieltage vor dem Ende der Spielzeit noch einen Punkt, um sicher die
Klasse zu halten, aber es ist zweifelhaft, daß man den heute gewinnt, denn Gegener Tennis Borussia Berlin
kann bei diesem Spiel seinerseits den ersehten Aufstieg in die Oberliga klar machen.
Tatsächlich war in den Tagen vor der Partie nur TeBe ein Thema in Presse und Medien und der FC Internationale
trägt dem Rechnung, in dem es - für ein Berlin-Liga-Spiel sehr ungewöhnlich - einen Vorverkauf von Karten gibt.
Auch auf dem Platz machen die Internationalen - wohl eher unfreiwillig - nicht den Spielverderber, denn man ist
Tennis Borussia zu keinem Zeitpunkt der Partie gewachsen, so daß die Charlottenburger das Spiel für
ihre Fans zu einer Aufstiegsparty machen können. Nur die Anfangsphase gerät etwas holperig und die Borussen
tun sich schwer mit dem Torschießen, aber selbst da assistiert der Gegner, als Luis Driemel nach einem Eckball
für TeBe das Leder in den eigenen Maschen unterbringt. Direkt danach zeigt Lennart Hartmann, daß die Gäste
auch alleine Tore schießen können und sorgt per Weitschuss für das 0:2 und kurz vor Schluß stellt Michael Fuß
den Endstand von 0:3 her - auch die Tatsache, daß TeBe seit der 65. Minute nach Platzverweis für Özgür Övatan
nur noch zu zehnt ist, kann die Charlottenburger nicht mehr ausbremsen.
1400 Zuschauer werden es am Ende, was in einer Liga, in der es oft vor um die 100 Zuschauern um die Punkte
geht, tatsächlich eine bemerkenswerte Zahl ist. Der Großteil der Leute ist auch gekommen, um den Aufstieg
von Tennis Borussia zu feiern, und natürlich können sich Gäste-, wie Heimfans im ganzen Stadion frei
bewegen und haben keine Probleme miteinander. Zum Intro präsentieren die Charlottenburger eine kleine
Aufstiegschoreo mit pyrotechnischer Unterstützung, die Ansage des Stadionsprechers von Inter dazu
(sinngemäß: "Die Mannschaften kommen auf's Feld - ihr könnt Eure Pyroartikel jetzt zünden!") hört man so
auch nicht alle Tage! Der Rest der Partie ist dann aus Sicht der Gästefans eitel Sonnenschein, und nach
Abpfiff geht es auf den Rasen, um mit seiner Mannschaft zu feiern, daß man in der kommenden Spielzeit
wieder gen Ostsee statt nur zum Wannsee mit den Lila-Weißen reisen darf.
Internationale trägt die Heimpiele zum Großteil auf dem Rasenplatz an der Monumentenstraße aus, der eigentlich
die traditionelle Anlage des BSC Kickers 1900 ist, der hier allerings noch auf Hartbelag einmal vor
3000 Zuschauern gegen Blau-Weiß 90 Berlin um den Aufstieg in die Zweitklassgkeit gekickt hat. Das war 1960, und
zehn Jahre später wurde der aktuelle Naturrasenplatz an der Monumentenstraße erbaut, dem später noch ein
Kunstrasenspielfeld beigefügt wurde. Auf einer Seite gibt es Ausbau mit einer Traverse, auf der sich heute
zentral die aktiven TeBe-Fans einfinden. Gegenüber ist Gestrüpp, aber bei näherer Betrachtung ist zu erkennen,
dass hier eine sogar höhere Traverse, als auf der Hauptseite vorhanden ist - nur eben völlig überwuchert -,
die heute von vielen Zuschauern kurzerhand ebenfalls wieder in Betrieb genommen wird. Die Hintertorseiten
sind in einem Fall nicht begehbar und im anderen Fall weitläufig passierbar und hier kann man ebenfalls
aus leicht erhöhter Perspektive der Partie folgen.
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