TuS Bersenbrück |
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19.05.2018, Hasestadion, Oberliga Niedersachsen |
Bei Bersenbrück handelt es sich um eine Gemeinde im Landkreis Osnabrück, die etwa 35 Kilometer
nördlich von ihrer Kreisstadt zu finden ist und wie letztere am Flüsschen Hase liegt. Das Städtchen
mit seinen ca 8500 Einwohnern hatte seinen großen fußballerischen Auftritt, als der TSV Bersenbrück
1989 gegen die Sportfreunde Ricklingen den Verbandspokal gewann und so in den DFB-Pokal einzog, in
dem man auf seine Landeshauptstädter von Hannover 96 traf und mit 0:4 unterlag. 2015 und 2016 stieg
der Club zweimal auf und kam so von der Landesliga Weser-Ems über die Verbandsliga Niedersachsen
West bis in die Oberliga Niedersachsen, in der man im aktuellen Jahr zeitweise in der Spitzengruppe
mitmischte, aber nicht um den Aufstieg spielte, weil keine Lizenz für die Regionalliga beantragt
worden war. Im Gegensatz dazu kommt Lupo Martini Wolfsburg als Aufsteiger in spe nach Bersenbrück,
wo man heute als Tabellenführer aus eigener Kraft alles klarmachen und sich im Fernduell gegen
den VfL Oldenburg behaupten kann. Dritter Kandidat auf einen der beiden vorderen Plätze, die theoretisch
für den Direktaufstieg und die Qualifikationsrunde berechtigen, ist der SC Spelle-Venhaus, der aber
ebenfalls auf eine Lizenz für die Regionalliga verzichtet hat. So wird Lupo Martini mindestens
an der Aufstiegsrunde teilnehmen, will aber natürlich heute bereits alles klarmachen.
Die Wolfsburger, die sich selbst (wohl nicht ganz zurecht) als die älteste Gastarbeitermannschaft´
im DFB bezeichnen, können somit nach einem Jahr in die Regionalliga zurückkehren und zeigen auch
schnell, dass sie das unbedingt vorhaben, indem sie den TuS Bersenbrück unter Druck setzen. Große
Torchancen bleiben zwar Mangelware, aber in der 32. Spielminute gelingt den Gästen dann doch die
Führung, als Leon Henze das 0:1 erzielt, doch die Aufstiegseuphorie der Wolfsburger wird kurz vor
der Halbzeit je gebremst, da der der Augsleich durch Aaron Goldmann fällt. Noch ist alles im Grünen
für Lupo Martini, denn auch die Partie zwischen Sulingen und dem VfL Oldenburg steht remis, aber
dennoch sind die Gäste im zweiten Abschnitt nervös und verkrampfen nach und nach, was natürlich nicht
dadurch besser wird, dass der Konkurrent nach einer guten Stunde mit 2:1 in Front geht. Lupo Martini
wird zunehmemd hektisch und es sieht eher so aus, als würde man sich noch eine rote Karte einhandeln
als den erlösenden Treffer. Doch fällt der in der 85. Minute aus einer unübersichtlichen
Situaton durch Petrus Amin und so darf Lupo Martini Wolfsburg doch heute bereits den Aufstieg feiern.
Der US Lopo Martini hat heute einen Bus zum Spiel angeboten und man bedankt sich auch für die gute
Unterstützung, aber dem neutralen Beobachter offenbart sich davon während der Partie nicht das meiste.
Wenn man bedenkt, was der Platzhirsch VfL so an Auswärtssupport mobilisiert, wird klar, dass kaum
mit Horden aus der ostniedersächsischen Großstadt zu rechnen ist und man fällt unter den heimschen
Fußballfans auch weder akustisch noch optisch sonderlich auf. Am Ende feiern dann aber doch diverse
Leute mit den Lupo-Martini-Kickern auf dem Platz und man skandiert "Nie mehr Oberliga", wobei
nicht ganz klar ist, ob es sich bei den Mit-Feiernden um reine Anhänger oder um Funktionäre des
Gästeteams handelt.
Das Hasestadion ist unmittelbar nördlich des namensgebenden Flusses zu finden und so finden sich
an beiden Seiten davon Sportanlagen, denn direkt im Süden folgt auf die Brücke ein Kunstrasenplatz,
der über eine kleine Tribüne verfügt und wohl ebenfalls vom TuS Bersenbrück genutzt werden dürfte.
Das Stadion hat auf einer Längsseite einen recht auffälligen roten Bau und hier gibt es auch
den einzigen Ausbau, der mit einer dreistufigen Traverse eher bescheiden daherkommt. Der Rest
des Stadions ist ebenerdig begehbar und man kann hier direkt von der Werbebande ebenfalls das
Geschehen verfolgen, wobei die Anlage mit ihrem reinen Fußballplatz, der über Naturrasenbelag
verfügt, als kompaktes reines Fußballstadion daherkommt - der erwähnte Kunstrasenplatz verfügt
dagegen über eine Laufbahn. Insgesamt handelt es sich schon eher um einen Sportplatz als um
ein Stadion, wobei der für die Bedürfnisse des TSV durchaus ausreicht, aber sicher zumindest auch
ein Grund sein dürfte, warum Bersenbrück nicht über eine Regionalligazulassung nachgedacht hat.
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