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25.10.2012, Borussiapark, UEFA Europa League |
Zwischen den beiden Teams, die heute im Gladbacher Borussia Park aufeinandertreffen, um im
Rahmen der UEFA Europa League die Klingen zu kreuzen, lassen sich durchaus Parallelen ziehen.
So gehörte man früher zur absoluten Elite ihres Landes, um zwischendurch ein wenig 'aus der
Mode zu kommen' und auch einmal zweitklassig zu spielen und ist zuletzt wieder erfolgreicher
gewesen. Die große Zeit von Olympique de Marseilles währte allerdings länger, denn man holte
den Großteil seiner Meistertitel
zwischen 1971 und 1993, während der VfL Borussia überbaupt nur zwischen 1970 und 1977
Landesmeister werden konnte. Außerdem gingen die Franzosen durch einen Bestechungsskandal nieder,
der ihnen auch nachträglich den Meistertitel von 1993 kosten sollte. Darüber hinaus ist
man schon länger wieder oben dabei und konnte seit 2007 dreimal als Vizemeister abschließen
und 2010 die Durststrecke ohne Meistertiel überwinden. Von daher kann man schon fast wieder
von einem kleinen Abstieg sprechen, daß Olympique diesmal nur an der Europa League teilnehmen
darf, nachdem man zuletzt wieder häufiger Gast in der Königsklasse war. Gladbach hat nicht mehr
am Europapokal teilgenommen, seit man 1995 und 1996 zweimal in Folge dabei war - einmal als
Pokalsieger und im Jahr drauf als Tabellenvierter. Diesmal wäre es fast die Champions League geworden,
am Ende wiederholte man aber "nur" den vierten Platz von 1996
und konnte sich im nächsten Schritt gegen Dynamo Kiew nicht für den höherwertigeren Wettbewerb
qualifizieren.
Der Start in die Europa League ist allerdings für die Fohlenelf holprig verlaufen, man steht
nach einem 0:0 auf Zypern gegen den AEL Limassol sowie einer 2:4-Niederlage gegen den Fenerbahce
SK mit nur einem Punkt da, während der heutige Gegner drei Punkte mehr auf sein Konto bringen
konnte. Das zweite Heimspiel muß heute also Punkte bringen für den VfL, wenn man nicht schon
nach der Vorrunde eher aussichtslos dastehen will, doch in der Anfangsphase lassen die Hausherren
es zu, daß OM die Spielkontrolle übernimmt. Nach einer Viertelstunde gibt es erst Chancen für
die Gäste, aber größtenteils hat Gladbach die Lage unter Kontrolle und kommt nach und nach auch
selbst besser offensiv ins Spiel. Nach einer guten halben Stunde bietet sich den Gladbachern
schließlich ein Elfmeter, um in Führung zu gehen, und das nicht nur im symbolischen Sinne, denn
Charles Kaboré unterläuft ein dummes Handspiel im eigenen Stafraum und Philip Daems läßt sich diese
Chance nicht entgehen. In der Folge gibt es eine ausgeglichene Partie zu sehen, die mit der knappen
Führung von 1:0 in die Pause geht. Im zweiten Abschnitt überlassen die Gladbacher dem Gegner
die Initiative, um selbst mit Kontern für Gefahr zu sorgen, und ein solcher ist es auch, durch den
man gut 20 Minuten vor Schluß durch den kurz zuvor eingewechselten Mlapa auf 2:0 erhöhen und so
den Endstand des Spiels herstellen kann.
Die Gladbacher Borussia konnte im Vorfeld der Partie ein ausverkauftes Haus vermelden, auch wenn
man ein paar Tickets weniger abgesetzt hat als die bei internationalen Spielen offiziellen 46279.
Die aktiven Gladbacher sind wie üblich in der Nordtribüne untergebracht, wo man kein besonderes
Intro zur heutigen Partie abliefert, sondern sich auf seine Fahnen und Doppelhalter verläßt und
in der Folge mit Sprechchören supportet. Dabei lassen sich auch immer wieder einmal die anderen Bereiche
zum Mitmachen bewegen, so daß sich insgesamt eine ganz passable, wenn auch bei weitem nicht
herausragende Stimmung ergibt. Der Gästeanhang ist ganz unten in der Diagonale Südwest untergebracht
und zahlenmäßig eher enttäuschend. Ansonsten präsentieren sich die hellblauen wie gewohnt
ultraorientiert und nicht ganz unkompliziert, denn es werden nicht nur bengalische Feuer, Rauch
und immer wieder Böller eingesetzt, sondern letztere werden auch in die angrenzenden mit Heimfans
besetzten Blöcke geworfen.
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