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08.03.2003, Stadio Renato Dall'Ara, Serie A |
Am heutigen Samstag startet der 24. Spieltag der italienischen Serie A mit der Partie des FC Bologna
gegen Inter Mailand, in der die Gäste die Gelegenheit haben, nach Punkten auf Juventus Turin aufzuschließen, das erst am morgigen Sonntag die Gelegenheit bekommen wird, nachzulegen. Seit der Saison 1988/89 konnte Inter keinen Meistertitel mehr nach Mailand holen, während das dem Lokalrivalen Milan gleich fünfmal gelang - kein Wunder also, daß die Fans der Gäste hoffen, daß diese Durststrecke in der laufenden Spielzeit ein Ende finden wird. Der FC Bologna 1909 ist im Mittelfeld der Tabelle zu finden, könnte aber ebenso noch ins Rennen um die UEFA-Cup-Plätze eingreifen wie auch in die Abstiegszone rutschen, so daß die Saison für die Blau-Roten noch lange nicht gelaufen ist. Einmal konnten übrigens auch die Hausherren nach dem Titel greifen - im Jahre 1964 fand diese Sternstunde des Bologneser Fußballs statt. Aber auch in jüngerer Zeit konnte man zumindest gelegentlich in den internationalen Fußball eingreifen: 1999/2000 schaffte Bologna die Qualifikation zum UEFA-Cup, 1998/99 trat man immerhin im UI-Cup an.
Trotz eines frühen Rückstandes zeigen die Gastgeber wenig Respekt vor dem großen Namen Inters und suchen selbst immer wieder - freilich aus einer massiven Deckung heraus operierend - den Weg nach vorne. Dabei schafft man es immer wieder, Inter in Verlegenheit zu bringen, und noch vor der Pause erhalten die Gastgeber in Form des Ausgleichstreffers, der aus einem Elfmeter fällt, die Belohnung für ihre Bemühungen. Im zweiten Abschnitt präsentieren sich die Hausherren dann sogar feldüberlegen und machen Druck aufs Tor der Blau-Schwarzen, die an den Rande einer Niederlage geraten. Kurz vor Schluß neigt sich die Waagschale dann doch noch zugunsten von Inter, als Recoba ein wahres Zaubertor zustandebringt und den Ball aus guten 40 Metern über den verdutzen Keeper hinweg ins Tor der Hausherren hebt. So kommt es am Ende zu einem vielleicht etwas schmeichelhaften Sieg für den Favoriten, der damit Juventus in Zugzwang bringt, das eigene Spiel ebenfalls erfolgreich zu gestalten.
Die italienische Fanszene gilt als lautstark und farbenfroh, einfallsreich und ultraorientiert.
Besonders mit farbenprächtigen Choreographien und exzessivem Pyro-Einsatz assoziiert man die Fans in Italien, aber auch mit einer starken Tendenz zur Gewalt. Am heutigen Tag bleibt dieser letzte Aspekt außen vor, man feiert sein jeweiliges Team, ohne allzugroße Aggressionen zu entfachen. Dabei zeigen sich beide Seiten gewohnt einfallsreich, wenn es um Gesänge geht, und präsentieren ein abwechslungsreiches Programm, wobei die Gästefans besonders häufig ihr hämmerndes Forza-Inter-Forza-Inter hören lassen. Die Heimfans feiern den Ausgleichstreffer ihres Teams ebenso wie die Gästeanhänger ihr Siegtor mit massivem Einsatz von bengalischen Feuern, was die Ordnungskräfte wie in Italien üblich nicht weiter stört. Am Ende sind es natürlich vor allem die Interfans, die zum Feiern aufgelegt sind, haben sie doch wahrscheinlich selbst kaum noch mit einem Dreier aus dem heutigen Spiel gerechnet, aber auch die Heimfans feiern ihre Mannschaft, die sich das mit dem heutigen Spiel sicherlich verdient hat.
Das Renato Dall'Ara, das übrigens auch schon die Namen Stadio Littoriale und Stadio Communale
trug, bietet gut 40000 Zuschauern Platz, wobei nur die Besucher auf einer Längsseite in den Genuß einer Überdachung kommen. Aus der Mitte der Gegenseite - die übrigens von außen nach innen flacher wird - ragt ein gemauerter Turm auf und ansonsten gibt es ein weites Rund von Tribünen, die alle mit gelben Sitzschalen ausgestattet sind, wobei die Gegenseite in blau einen Sponsorennamen trägt. Natürlich verfügt das Stadion über einen abgetrennten Gästebereich, hier im Übergang zwischen Haupttribüne und Kurve untergebracht. Für Beleuchtung des Platzes und der dazugehörigen Laufbahn sorgt eine Flutlichtanlage, deren zahlreiche Strahler nicht nur an vier Masten untergebracht sind, sondern auch über die Überdachung der Haupt- und den Turm der Gegentribüne verteilt sind. Insgesamt handelt es sich beim Renato Dall'Ara um ein gerade durch den originellen Turm sehenswertes Stadion, in dem man aber vor allem in den Kurven unangenehm weit vom Spielgeschehen entfernt ist. Recht übel ist in Bologna übrigens auch die Parkplatzsituation um das Stadion, es empfiehlt sich also eine rechtzeitige Anreise.
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