Ditib Barisspor Bottrop vs. Arminia Klosterhardt 2:1 n. V.
ca. 70 Zuschauer
Vor Saisonbeginn wurde Ditib Barisspor Bottrop zu den Aufstiegskandidaten der Bezirksliga Westfalen 9 gezählt, aber nach einem schwachen Saisonstart fand sich der türkische Club unversehens in der Abstiegszone der Liga wieder. Inzwischen hat man sich leicht stabilisiert und belegt Platz 11 von 16, wobei man von zwei zurückgezogenen Mannschaften profitiert, muß aber immer noch nach unten schauen. Die höheren Ambitionen kann der Club somit auf den Kreispokal verwenden, in dessen Halbfinale es heute gegen den Oberhausener Landesligisten Arminia Klosterhardt geht. Zuletzt waren die Bottroper zumindest für hohe Ergebnisse gut, haben aber am Ende als Verlierer dagestanden, haben sie doch ihre Ligaspiele des Monats mit 3:6 (beim VfB Bottrop) und am letzten Sonntag gar mit 5:8 (bei Adler Finnentrop) verloren. Der Mannschaft von Barisspor ist übrigens bereits seit dem Nachmittag bekannt, was die Gastgeber offiziell erst nach dem Spiel bekannt geben: man trennt sich mit sofortiger Wirkung einvernehmlich von Trainer Ahmed Günaydin. Begründung laut Geschäftsführer Cem Kaplangiray: "Wir konnten leider die finanziellen Vorstellungen des Trainers für die Kader-Zusammenstellung der kommenden Saison nicht erfüllen".
Ein Klassenunterschied ist nicht festzustellen zwischen den beiden Teams. Barisspor tritt Arminia Klosterhart von Beginn an auf Augenhöhe entgegen und kann sogar leichte Vorteile für sich verbuchen. Ceyhan Karadayi sorgt nach einer halben Stunde mit einem verwandelten Foulelfmeter für das 1:0 zugunsten der Gastgeber, und die scheinen das Spiel im weiteren Verlauf recht gut im Griff zu haben. So würde man eher mit dem zweiten Treffer für das türkische Team rechnen als mit dem Ausgleich, und doch darf Arminia Klosterhardt Mitte der zweiten Hälfte jubeln, und damit scheint die Partie den nicht seltenen Weg zu nehmen, daß das klassenhöhere Team am Ende von seiner Abgeklärtheit profitiert und das Spiel noch irgendwie nach Hause bringt. Heute freilich ist alles anders und fünf Minuten vor Ablauf der Verlängerung sorgt mit Hassan Celik ein Spieler der Gastgeber für die bejubelte Entscheidung zugunsten des Außenseiters, der sonst in der Kreisliga B für die zweite Mannschaft von Barisspor auf Torejagd geht.
Barisspor Bottrop teilt sich die Platzanlage an der Weilheimer Straße mit dem C-Ligisten Rot-Weiß Westfalia. Die Spielfläche ist hier auch im Zeitalter der Kunstrasenplätze noch immer mit roter Asche bedeckt, was möglicherweise ein Vorteil für die Hausherren sein könnte. Drei Seiten des Sportplatzes sind ohne Ausbau, wenn man von einem kleinen Grashang auf der Gegenseite absieht, aber dafür kann die Hauptseite mit immerhin drei Stufen dienen, die links und rechts vom Eingang in der Mitte mit kleinen Unterständen versehen sind. Kann man sich schon bei der Spielfläche darüber streiten, ob die heute noch zeitgemäß ist, gilt das umso mehr für die äußerst schwache Flutlichtanlage des Platzes, die so gerade eben für halbwegs reguläre Bedingungen sorgen kann. Übrigens hat man auch bei Barisspor Bottrop die Notwendigkeit, etwas an der Anlage zu machen, erkannt, wobei man sich allerdings ein Vereinsheim priorisiert, da man bisher auf einen Fensterverkauf in einem überdachten Bereich beschränkt ist. Von hier aus kann man über die Gegengerade hinweg die beeindruckenden und bei Dunkelheit ein atmosphärisches Bild abgebenden Industrieanlagen der Kokserei Prosper bewundern, die eine der drei letzten im Betrieb befindlichen Koksereein des Ruhrgebiets ist und die letzte, die noch von der Ruhrkohle AG betrieben wird.