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FC Brandenburg 03 |
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30.08.2009, Sömmeringstr, Bezirksliga Berlin 2 |
Am 25. März 1903 wurde auf einer Kegelbahn in der Katzbachstraße - wo heute übrigens Türkiyemspor Berlin Fußball spielt -
der BSC Deutschland gegründet, in dessen Nachfolge sich der FC Brandenburg 03 sieht. Nach dem 1. Weltkrieg kam es zu einem
aus der Not geborenen Zusammenschluß zu einem Charlottenburger Großsportverein, von dem sich die Fußballer jedoch 1923
wieder abspalteten und zusammen mit anderen unzufriedenen Sportlern aus der Fusion den Verein für Turnen, Spiel und Sport Brandenburg gründete, aus dem nach dem 2. Weltkrieg 1948 der FC Brandenburg 03 hervorging. Seit 1990 hatte der Club durchgängig in der Landesliga
gespielt, als man 2005 als Staffelmeister endlich den ersehnten Sprung in die Verbandsliga schaffte. Der freilich erwies sich als
zweischneidiges Schwert und die neue Spielklasse war auf Dauer für die Charlottenburger eine Nummer zu groß, für die das zweite Verbandsligajahr mit dem Abstieg endete, so daß man 2007 wieder in der Landesliga war, und zur aktuellen Saison folgte sogar der Absturz in die Bezirksliga und das denkbar knapp wegen des schlechteren Torverhältnisses gegebenüber dem Wittenauer SC Concordia und den Sportfreunden Johannisthal. Aus dieser Spielklasse will man natürlich so schnell wie möglich wieder raus, so daß heute unbedingt drei Punkte her müssen. Die Gegner von Borussia Friedrichsfelde sind in einer Umbruchphase und wären mit dem Überleben in der Bezirksliga mehr als zufrieden, aber schon das erste Spiel der neuen Saison dürfte Zweifel an dem Unterfangen geweckt haben, bezog man doch vom FCK Frohnau mit 0:9 eine bittere Klatsche, nachdem Friedrichsfelde am ersten Spieltag nicht einmal hatte antreten können.
Von Beginn an macht der FC Brandenburg mächtig Druck auf das Tor der Borussia, die sich kaum aus der Abwehr lösen kann. Immerhin kann
man den Rückstand zunächst mal begrenzen, nachdem ein abgefälschter Ball in der 6. Spielminute das 1:0 gebracht hat. Bis zur 17. Minute halten die Gäste diesen Spielstand und nach dem sehenswerten Treffer per Heber über den Torwart dauert es sogar 22 Minuten, bevor der
Treffer zum 3:0 fällt. Zwei Tore in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sorgen dann für den 5:0-Pausenstand und machen klar, daß sich doch wieder ein Debakel für die Schwarz-Gelben aus Friedrichsfeld anbahnt, und so kommt es dann auch. Obwohl der FC Brandenburg 03 in der zweiten Hälfte mit deutlich angezogener Handbremse spielt, kann man fast nach Belieben Tore erzielen, und es sieht fast wie ein Trainingsspiel für die Hausherren aus, die bis zur 78. Minute auf 8:0 erhöhen und erst dann so unachtsam werden, daß Borussia Friedrichsfeld auch ein Treffer gelingt. Nach dem 9:1 in der 77. Minute hakt es dann etwas beim FC Brandenburg 03, der von der Möglichkeit des zweistelligen Siegs etwas gehemmt zu sein scheint und erst mal den Pfosten trifft sowie zweimal knapp das Tor verfehlt, bevor es doch noch zum zehnten Treffer für die Gastgeber kommmt. So endet die Partie mit 10:1, aber der FC 03 hatte dermaßen viele Torchancen, daß es auch gut und gerne 15 oder 16 Tore hätten werden können.
Bis in die 1920er Jahre hatte der Club ein Nomadendasein geführt, und nachdem der zulezt bespielte frühere SCC-Sportplatz am Bahnhof
Witzleben verlassen werden mußte, da er der Stadtplanung zum Opfer gefallen war, kam man an die Sömmeringsstraße, wo man noch heute
unweit vom Schloß Charlottenburg seinen Sport nachgeht. Als fürstlich ließe sich die Anlage des FC Brandenburg 03 kaum bezeichnen,
aber es handelt sich um einen schönen Spielort, der sicherlich auch noch in der Verbandsliga und bei den meisten Oberligaspielen genutzt
werden könnte. Zwei Längsseiten verfügen über Ausbau, wobei die Hauptseite am Eingang fünf Stufen zu bieten hat und die Gegenseite mit
einer Stufe weniger auskommen muß, aber dafür im mittleren Bereich in einer Art Käfig auf den unteren beiden Stufen etwas windschiefe Holzbänke zu bieten hat, so wie auch der Verlauf der Stufen selbst alles andere als gerade ist. Ein Vereinsheim gibt es auch, obwohl das auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist, denn es befindet sich in der benachbaren Sporthalle Charlottenburg, die von der Hauptseite aus über eine Brücke zu erreichen ist, wobei man dieses "Kasino", wie man es selbst nennt, erst zur Halbzeit öffnet und vorher auch der Übergang mit einem verschlossenen Tor versperrt ist. Etwas Support gibt es sogar auch an der Sömmeringsstraße, denn ein paar Anhänger der Gastgeber haben ihren Bereich mit drei Bannern geschmückt und packen in der Anfangsphase eine Drehsirene aus, mit der man ein paarmal für etwas Lärm sorgt, bevor sie während der zweiten Hälfte wieder ordentlich im Kassiererhäuschen eingeschlossen wird.
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