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Borussia Dortmund |
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29.09.2012, Westfalenstadion, Bundesliga |
Vor etwas mehr als fünf Monaten standen sich die Borussias aus Dortmund und Mönchengladbach wie heute
zu einem samstäglichen Abendspiel in der westfälischen Metropole gegenüber, damals konnte man wohl
mit Fug und Recht vom Duell der beiden Teams der Stunde sprechen. Der BVB schickte sich gerade an,
zum zweiten Mal in Folge die Meisterschaft perfekt zu machen - dazu fehlte noch ein Dreier, der dann
auch gegen die Elf vom Niederrhein eingefahren wurde. Die Gladbacher dagegen waren auf dem Weg in den
Europapokal, und es stellte sich nur noch die Frage, ob man direkt in die Champions League kommen würde
oder mit dem Qualifikationsplatz vorlieb nehmen müßte. Das gerade einmal eine Spielzeit, nachdem man
als vermeintlich feststehender Absteiger Lucien Favre als neuen Cheftrainer an sich band und von dem
Schweizer über den Umweg der Relegationsspiele gegen den Zweitligadritten VfL Bochum zum Klassenerhalt
geführt wurde. Aktuell handelt es sich um eine Partie, in der zwei leicht kriselnde Clubs aufeinander
treffen, nachdem der BVB in zwei aufeinanderfolgenden Spielen jeweils drei Tore kassierte und nur einen
Punkt ergattern konnte, während der VfL mit sechs Punkten aus fünf Spieltagen auf Platz zehn herumkrebst
und dem Relegationsplatz Richtung 2. Liga (Fürth mit vier Zählern) näher ist, als dem letzten
Europapokalplatz, den der heutige Gegner einnimmt.
In der Anfangsphase ist es ein Spiel mit offenem Visier, in dem Mike Hanke, nach Abspielfehler von
"Kuba" Blaszczykowski, und Neven Subotic mit einem Kopfball an die Querlatte auf beiden Seiten die
ersten Duftmarken setzen. Hierbei zeigen sich die zuletzt augenfälligen Schwächen des BVB in
Spielaufbau und Defensive einmal mehr, aber die Fohlen-Elf kann nicht davon profitieren und gerät
schließlich in der 35. Minute - ausgerechnet durch Marco Reus - in Rückstand. Im letzten Jahr schnürte er noch
die Schuhe für den Borussia VfL und jetzt profitiert er von einem Ausrutscher in der Gladbacher Defensive
, taucht alleine vor Torhüter Marc-Andre ter Stegen und schiebt dem Goalie das Leder durch die
Beine. Fünf Minuten später ist es Subotic, der diesmal beim Kopfball besser zielt und auf
2:0 erhöht, spätestens damit ist der Widerstand der Gladbacher gebrochen, die sich in der Folge
erschreckend demütig in ihr Schicksal fügen und sich vom BVB nach Strich und Faden demontieren lassen.
Ein weiterer Treffer von Reus sowie Tore von Ilkay Gündogan und "Kuba" - vom jeweils anderen
vorbereitet - sorgen schließlich für einen 5:0-Endstand, mit dem Borussia Mönchengladbach noch gut
bedient ist. Neben der Partie verliert die Fohlenelf noch ihren Torhüter, als ter Stegen nach
einer Aktion unglücklich aufkommt und das Spielfeld verlassen muß.
Zu Beginn wird bei Borussia Dortmund ein Transparent gezeigt, mit dem man die Kritikunfähigkeit
des zuletzt immer wieder mit den Fans aneinandergerateten DFB beklagt und sich dabei einer
drastischen Ausdrucksweise befleißigt - wenn es da mal nicht wieder Ermittlungen seitens des Verbandes
geben wird, dessen Funktionäre altersbedingt wohl größtenteils mit der Aufforderung "Fick Dich DFB"
ohnehin nicht mehr allzuviel anzufangen wissen dürften. Zur zweiten Halbzeit thematisiert man dann
mit "Justice vor the 96" noch das Unglück von Sheffield, bei dem 96 Liverpool-Fans ums Leben gekommen
sind. Es ist jetzt aktuell der Bekanntgabe von Untersuchungsergebnissen wieder in die Schlagzeilen gekommen, die die Anhänger von jeder
Schuld freisprechen und beweisen, daß Ermittlungsakten manipuliert worden waren, um die Mitschuld der
Polizei zu vertuschen. Darüber hinaus gibt es auf beiden Seiten
Support durch Gesang, wobei die Gladbacher immer einmal wieder thematisieren, daß es nur "eine Borussia
gäbe", sich aber mit "Schwulenliebe ist ok - Kölner und der BVB!" auch homophob äußern - wobei man
gegenüber der Dortmunder Fanszene, in der es kürzlich Transparente in eine ähnliche Richtung gegen
Werder Bremen gab, noch als Entschuldigung anführen kann, aus der Provinz zu stammen, wo sich Ansichten
und Wertvorstellungen vergangener Jahrhunderte vielleicht auch einmal etwas länger halten.
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