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Bochumer Jungen |
18.10.2009, Westfalenstadion, Bundesliga |
Am heutigen Spieltag treffen Borussia Dortmund und der VfL Bochum aufeinander, was erst mal die Frage aufwirft, welchen Stellenwert die Partie unabhängig von ihrer sportlichen Bedeutung hat. Ist es das 'kleine Derby', wie
es von der Presse oft bezeichnet wird, das B1-Derby, ist es 'das' Derby oder ist es überhaupt keines? Als 'das' Derby dürfte die Partie wohl nur auf Seiten der Gäste bezeichnet werden, die anderen Begriffe dienen der Presse zum Vermarkten, und beim BVB verlegt man sich darauf, die Partie als Spiel wie jedes andere zu bezeichnen - ob das bei jedem wirklich so gemeint ist oder einfach zum Umgang mit den Bochumer dazugehört, ist wohl diskutabel, aber daß die Partie bei weitem nicht den Stellenwert der Spiele gegen den FC Schalke 04 hat, ist unbestritten, und das gilt auch objektiv, wie schon daran zu erkennen ist, daß die Abschlußpressekonferenz vor der Partie weit weinger frequentiert ist als die gegen den Gelsenkirchener Rivalen, was BVB-Coach Jürgen Klopp genau dort süffisant in den Raum stellte. Sportlich geht es erst mal für beide Teams darum, Punkte zu sammeln, um sich aus den unteren Tabellenregionen zu befreien, wobei der Nichtabstieg wohl Erfolg genug für den VfL Bochum wäre, während man sich bei Borussia Dortmund zumindest beim Start der Spielzeit etwas höhere Ziele gesetzt hat und das internationale Geschäft erreichen wollte - mit anderen Worten: ebenso wie der VfL von der Abstiegszone weg will, nur eben noch etwas weiter.
Borussia Dortmund schafft es heute von Anfang an, den Gegner unter Druck zu setzen, wobei man immer wieder von Abwehrfehlern des VfL begünstigt wird, dessen Defensive zudem nicht den standfestesten Eindruck im wahrsten Sinne des Wortes macht - die Abwehrspieler rutschen immer wieder weg und verschaffen ihren Gegnern so Raum. Eine
Flanke von 'Kuba' Blaszczykowski findet schließlich nach zwanzig Minuten Lucas Barrios, der alle Zeit der Welt hat, das Leder anzunehmen und in die Maschen zu jagen, so daß sich die Überlegenheit der Gastgeber auch im Ergebnis niederschlägt. Der VfL taucht weiter nur sehr sporadisch vorm Tor des Gegners auf und vergibt seine wenigen Möglichkeiten, während der BV Borussia das aktivere Team bleibt, aber auch die eine oder andere Möglichkeit verstreichen läßt, bevor Innenverteidiger Neven Subotic per Kopf nach 51 Minuten einen Freistoß von Dede zum 2:0 vergoldet. Danach gibt es einen einzigen Dortmunder Sturmlauf, wobei man immer wieder am glänzenden VfL-Schlußmann Luthe scheitert, aber auch schon mal an sich selbst. Am Ende bleibt es so bei einem 2:0-Sieg für den BVB, so daß man außer im Trainerstab
über die Abschlußschwäche wohl nicht weiter nachdenken wird, was freilich hätte anders laufen können, hätte Ex-Borusse Diego Klimowicz neun Minuten vor dem Ende der Partie ins Tor statt gegen den Pfosten getroffen - zumindest das Prädikat 'ungefährdet' wäre so dem BVB-Sieg kaum noch verliehen worden, und wer weiß, was danach noch passiert wäre?
Der höhere Stellenwert, den die Gästefans der Partie beimessen, läßt sich auch daran ablesen, daß es im VfL-Block ein individuelles Intro für die Partie gibt. Ach beim BVB gibt es zwar Botschaften, die nicht immer zu lesen sind, doch
die Spruchbänder geraten mit "Der Chief beginnt zu regeln" "Keep on Fighting Kessel 2 + 3" "Willkommen zurück, Freunde" für Außenstehende etwas unverständlich, wobei man wohl voraussetzen kann, daß man mit dem letzten Satz nicht unbedingt die Gästefans begrüßt. Die haben neben einem kleinen Transparent mit der Aufschift "1849er überrollen Dortmund" und entsprechender Illustration, das wohl eine Einzelaktion darstellt, ein großes Trikot in Blau und Weiß gebastelt, dessen Sponsor "ANTI-DO" zu heißen scheint. Dazu ist man mit diversen bengalischen Feuern und einigem Rauch pyrotechnisch aktiv und macht sich so bei den Gastgebern und der Polizei unbeliebt. Wo sich die Meinungen unter den Fans an dieser Stelle wohl
noch teilen, überschreitet die weitere Begleitaktion seitens der Gäste, die zunächst Leuchtkugeln auf das Feld schießen und später bengalische Feuer auf den Rasen werfen, endgültig die Grenzen des Akzeptablen.
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