Borussia Dortmund |
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05.12.2009, Westfalenstadion, Bundesliga |
Am 31. Mai dieses Jahres war der Jubel in Nürnberg groß. Man hatte gerade das Rückspiel des Enscheidungsspiels um Verbleib in der zweiten Liga oder Aufstieg in die Bundesliga mit 2:0 gewonnen und die Lausitzer mit insgesamt 5:0 abgefertigt. Dabei war der Club so überlegen
gewesen, daß man rosige Aussichten auf den Klassenerhalt zu haben schien, nachdem der Abstieg aus der Eliteklasse im Vorjahr als Pokalsieger und UEFA-Cup-Aspirant so etwas wie ein Betriebsunfall gewesen zu sein schien. 14 Spieltage später ist Ernüchterung bei den Franken eingekehrt. Man steht auf dem Relegationsplatz und hat nach einem beachtlichen 3:2-Erfolg bei Meister Wolfsburg mit einem 0:1 gegen Mitaufsteiger Freiburg einen erneuten Rückschlag hinnehmen müssen. Bei Borussia Dortmund hat man einen Saisonstart zu überwinden gehabt, der ebenfalls nicht den Erwartungen entsprach, konnte aber zuletzt Boden gut machen und zuletzt - genau umgekehrt wie der heutige Gegner - einer Enttäuschung in Form eines torlosen Remis gegen Mainz 05 ein Erfolgserlebnis folgen lassen, als man die als 'Emporkömmling' empfundene TSG Hoffenheim mit 2:1 schlagen konnte.
Der 1. FC Nürnberg dominiert in den ersten Minuten die Partie und zeigt, daß man nicht gewillt ist, sich hinten reinzustellen und auf ein torloses Remis zu spekulieren. Dabei gehen die Franken allerdings extrem sorglos vor und offenbaren in der Abwehr dermaßen große Lücken, daß man gegnerische Tore geradezu herausfordert. Diese Herausforderung nimmt Jungstürmer Kevin Großkreutz nach acht
Minuten dankend an, als er das Leder von links an Club-Torhüter Alexander Stephan vorbei ins Tor schieben kann. Fünf Minuten später heißt es 2:0, nachdem sich Lucas Barrios das Leder eigentlich zu weit vorlegt, aber nachsetzt und einen Abpraller von Stephan unbeabsichtigt über die Linie stolpert. Noch vor der Halbzeit kann Stephan einen weiteren Versuch Barrios' nur abklatschen und gibt damit dem letzten Stürmer aus der BVB-Startaufstellung, der noch ohne Tor am heutigen Tag ist, die Möglichkeit, sich ebenfalls in die Torschützenliste einzutragen -es folgt das 3:0 durch Mohamed Zidan. In der zweiten Hälfte verpaßt der BV Borussia die Chance, etwas für das Torverhältnis zu tun, und kommt gegen völlig hilflose Clubberer nur noch zu einem weiteren Treffer, bei dem Stephan zum dritten Mal zunächst klärt - diesmal gegen Patrick Owomoyela -, um im Nachschuß geschlagen zu werden, wobei Torschütze Mats Hummels den Treffer zu einer Co-Produktion der Dortmunder Abwehr macht - allerdings ist der Innenverteidiger faktisch seit der Einwechslung von Felipe Santana zur Halbzeit ins Mittelfeld vorgerückt.
Im Gegensatz zu den BVB-Fans haben die Nürnberger eine Introaktion vorbereitet, die einfach, aber effektiv ist, und zwar hat man zu einem Transparent "Vorwärts Glubb" etwa 20 identisch aussehende Schwenkfahnen mit Längsstreifen in Schwarz, Rot und Weiß mitgebracht, die ausreichen,
um den Gästeblock halbwegs flächendeckend in die Club-Farben zu tauchen. Trotz der Misere werden die Gäste enthusiastisch und ausdauernd angefeuert. In der zweiten Hälfte wird ein Transparent ausgebreitet, das sich dann doch als Kritik an der eigenen Mannschaft interpretieren ließe, aber mit der Abkürzung zu Beginn auch an die Bayern-Ultras von Schickeria München gerichtet sein könnte: "SM: Nach dem Training mal ne Laufeinheit?" "Ihr seid und bleibt Lutscher!" Beim BVB-Anhang herrscht natürlich aufgrund des Spielverlaufs gute Stimmung, und der Höhepunkt wird direkt zu Anfang vorweggenommen, als ausgerechnet der bekennende BVB-Fan Kevin Großkreutz das Führungstor erzielt und die Südtribüne dem Stürmer mit "Wir sind alle Dortmunder Jungs" ein persönliches Ständchen gibt. In der zweiten Hälfte gibt es dann noch Schalpareden und Massenwinken mit weißen Tüchern und dazu immer wieder Anfeuerungen per Gesang.
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